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Ein sueßes Versprechen

Ein sueßes Versprechen

Titel: Ein sueßes Versprechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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aber wir brauchen noch viel mehr.«
    Loretta blickte auf die silbriggrauen Fische, die in dem Fass zappelten. Sie waren alle verhältnismäßig groß, alle etwa gleich schwer.
    »Man kann hier noch viel größere fangen«, erklärte ihr der Zahlmeister. »Die Regeln unseres Wettbewerbs lauten, dass, wenn ein Passagier den größten Fisch an Bord holt, die Mannschaft die Fische säubert, wenn jedoch die Besatzung den größten angelt, dann müssen die Passagiere – selbstverständlich nur die Männer – helfen.«
    Loretta sah zu Rafe, dann zu den anderen Passagieren.
    »Das klingt nach einem guten Anreiz, sich anzustrengen.«
    Wie ein Mann grinsten sie – alle aufgeregt wie kleine Jungen, sobald ein Wettstreit in der Luft lag.
    »Wir benötigen einen unparteiischen Schiedsrichter«, fuhr der Zahlmeister fort. »Wenn wir Sie dafür gewinnen könnten, Miss?«
    Sie lächelte.
    »Das werde ich gerne tun, aber nur unter einer Bedingung – dass Sie mir auch eine Angel geben.«
    Rafe zog die Brauen hoch, wie die anderen Männer auch. Aber sie waren gerne bereit, ihrer Laune nachzugeben und besorgten ihr rasch eine Rute mit einer hölzernen Spule. Ein Matrose steckte ihr hilfsbereit einen Köder auf den Haken. Dann wandten sie sich alle wieder ihren eigenen Angelruten zu. Nur wenn ein Fisch an Bord geholt wurde, scherzten und lachten sie.
    Loretta betrachtete die Gruppe am Heck, dann ging sie zur Reling an der Seite, die dem Ufer am nächsten war, und schaute darüber. Das Schiff glitt langsam durch das Wasser, das große, hoch gespannte Segel blähte sich leicht. Es war Jahre her, seit sie fischen gewesen war, aber sie vermutete, die Flussseite würde ihr einen besseren Fang einbringen.
    Rafe, der bei den Männern am Heck stand, beobachtete sie, als sie zur Flussseite trat. Sie lächelte, als sie an ihm vorbeiging, blieb an der Reling stehen und prüfte ihren Haken, dann warf sie die Angelschnur mit einer geschickten Bewegung aus dem Handgelenk aufs Wasser hinaus.
    Sie schaute zu, wie der Haken versank, dann spannte sich die Schnur unter der Strömung. Sie ließ sie laufen und lehnte sich ans Geländer.
    Zehn Minuten später biss der erste Fisch an. Während sie den Fisch einholte, tauchte Rafe neben ihr auf.
    »Brauchen Sie dabei Hilfe?«
    »Nein.« Sie schenkte ihm ein breites Lächeln. »Das schaffe ich schon.«
    Einer der Matrosen lehnte sich über die Reling und holte ihren Fang mit einem Netz an Bord. Während der Fisch sich auf dem Deck wand und zappelte, kamen alle herbei, um ihn mit den anderen im Fass zu vergleichen.
    »Er hat ungefähr die gleiche Größe«, erklärte sie, obwohl ihr Fang ein klein wenig größer war.
    Alle Männer grinsten, lachten und gratulierten ihr. Sie nahm ihr Lob lächelnd entgegen und dankte dem Matrosen, der wieder einen Köder an ihrem Angelhaken befestigte.
    Natürlich glaubten alle, es sei Anfängerglück.
    Ihre Haltung änderte sich jedoch, als ihr nächster Fang auf dem Deck landete – ein Fisch, der deutlich größer war als der davor. Einige Männer stellten sich mit ihren Angelruten nun ebenfalls auf die Flussseite.
    Sie lächelte und warf ihre Angelschnur weiter auf den Fluss hinaus.
    Ihr nächster Fisch war einfach riesig.
    Und dann gewann der Wettstreit an Dynamik. Alle stellten sich jetzt auf ihre Seite des Schiffes und versuchten ihre Haken so weit hinauszuschleudern wie sie.
    Sie musste wieder lächeln. Als sie ihre Schnur erneut aufs Wasser warf, fühlte sie sich sorglos und ehrlich glücklich. Rafe stand neben ihr, seine Technik war fast, aber nicht ganz so gut wie ihre. Die Bemerkungen, die er vor sich hinmurmelte, ließen sie fast platzen vor unterdrücktem Lachen.
    Es war alles gutmütig – alle lachten und scherzten, und sie ermutigte sie dazu –, doch es bestand kein Zweifel daran, dass sowohl die Besatzung als auch die Passagiere alles gaben, um ihren Monsterfang zu übertreffen.
    Es gelang keinem von ihnen, aber sie fingen eine Menge Fische, genug, dass der Koch schließlich den Angelwettbewerb für beendet erklärte – und sie zur Siegerin.
    Alle freuten sich mit ihr, und sie nahm ihre Glückwünsche lachend entgegen. Dann ging sie mit den anderen Passagieren zurück auf ihre Seite des Schiffes, und die gesellschaftlichen Grenzen waren wieder spürbar.
    Sie dachte darüber nach – was Männer zu einer Gruppe ohne Klassenunterschiede zusammenschweißte –, während sie die Leiter hochstieg und oben Rafes Hand nahm, als sie auf den Rundgang um das Deck

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