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Ein sueßes Versprechen

Ein sueßes Versprechen

Titel: Ein sueßes Versprechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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trat.
    Die anderen waren schon vorausgegangen; sie und Rafe waren die letzten der Gruppe, die zum Aussichtsdeck zurückkehrten.
    Rafe ging hinter Loretta. Und wunderte sich. Schließlich sagte er:
    »Wir hätten niemals die Seite gewechselt, wenn Sie es uns nicht gezeigt hätten.«
    Sie warf ihm über ihre Schulter einen Blick zu. Ein durch und durch weibliches Funkeln stand darin.
    »Ich esse gerne Fisch.«
    Damit schaute sie wieder nach vorn und lief weiter.
    Und hatte ihn noch mehr fasziniert als zuvor.
    An dem Abend wurde Loretta rot. Und das ständig.
    Erst im Speisesalon, als das köstliche Fischgericht nach einem Toast auf sie aufgetragen und mit begeisterten Kommentaren, viel Lachen und allgemeiner Fröhlichkeit verzehrt wurde, und dann später im Hauptsalon, in den die Passagiere sich nach dem Essen zurückzogen, als die Herren zur Erheiterung ihrer Gemahlinnen beschlossen, den großen Angelwettstreit samt ihrem Sieg in allen Einzelheiten zu berichten.
    Die überschwänglichen Komplimente, die die Herren ihr zollten, die wissenden Blicke und die offene Ermutigung der Damen, das alles war ihr rasch unangenehm. Vor allem wegen Esme. Ihre Großtante wartete auf den Tag, an dem sie – wie sie es beschrieb – ihren »Kokon abstreifte und ihre Schwingen ausbreitete und eine echte Michelmarsh wurde«.
    Ihr Verhalten bei dem Angelwettstreit war eindeutig ein Michelmarsh-Augenblick gewesen. Ein Moment, in dem ihr wahres Wesen, das sie gewöhnlich sorgsam zügelte und zurückhielt, vorgeprescht war und die Führung übernommen hatte.
    Und auch wenn sie es nicht wirklich bedauerte, dass sie kurz die Zügel hatte schießen lassen, so führte das Ergebnis ihr doch sehr deutlich vor Augen, wie klug es von ihr war, diese Seite von sich verborgen zu halten und stattdessen aller Welt die Maske der züchtigen jungen Dame zu zeigen.
    Als anständige junge Dame konnte sie vermeiden, Aufmerksamkeit zu erregen, die ihr nicht recht war, und auch Versuchungen, die ihr ebenfalls sehr ungelegen kamen.
    Wie die durch Rafe Carstairs. Obwohl ihre Sinne ständig um ihn kreisten, hatte sie in ihrem Leben momentan einfach keine Zeit, sich mit ihm auseinanderzusetzen, mit der Anziehungskraft, die er auf sie ausübte. Sie musste alles genau beobachten, Gedanken durchdenken und Artikel schreiben … und dabei ihrem eigenen nicht ganz leichten Weg folgen.
    Dass niemand außer ihr von ihrer geheimen Karriere wusste, war unerheblich. Sie hatte sich ihr verschrieben, so wie er, vermutete sie, seiner Mission.
    »Sagen Sie kein Wort«, zischte sie ihm warnend zu, als er sich mit einem entschieden neckenden Lächeln auf den Lippen zu ihr in die Spitze des Salons im Schiffsbug stellte. »Ich bin keine Sirene, die die Fische mit irgendwelchem Zauber in ihr Netz lockt.«
    Seine Brauen hoben sich, aber seine Augen funkelten. Er hob das Brandyglas, das er in der Hand hielt, und nahm einen Schluck, während er die anderen im Salon musterte.
    »Wenn Sie das sagen.«
    Sie bedachte ihn mit einem scharfen Seitenblick.
    »Allerdings. Es besteht keine Notwendigkeit, irgendetwas über diesen verflixten Wettstreit zu sagen.«
    Er drehte sich so zu ihr um, dass er ihr ins Gesicht blickte. Das verstörende Funkeln in seinen Augen verstärkte sich.
    »Der Wettstreit, so amüsant er auch war, war nicht das wesentliche Ereignis des heutigen Nachmittags, das mein Interesse geweckt hat.«
    Sie blinzelte, verspürte den Drang, einen Schritt nach hinten zu machen. Der Ausdruck in seinen Augen, die Eindringlichkeit seiner Miene, machte sie nervös … beschleunigte ihren Puls und ließ ihre Instinkte erwachen. Aber sie musste fragen …
    »Was hat Ihre – zweifellos breit gestreute – Aufmerksamkeit geweckt?«
    Er lächelte.
    »Sie.«
    Innerlich erbebte sie, aber sie hob ihrerseits eine Braue und bemühte sich, diese Geste ermüdet und gelangweilt wirken zu lassen.
    »Warum? Weil ich angeln kann?«
    »Nein. Aber, wo wir gerade dabei sind, wo haben Sie das gelernt?«
    »Zu Hause, an dem Fluss dort. Meine Schwestern, mein jüngerer Bruder und ich haben ständig Wettkämpfe daraus gemacht.«
    »Und Sie haben die auch gewonnen?«
    »Gewöhnlich.« Sie reckte das Kinn. »Ich habe besser beobachtet und schneller gelernt als die anderen.«
    »Mir ist schon aufgefallen, dass sie eine ungewöhnlich aufmerksame Beobachterin sind.«
    Wie er das sagte, steigerte ihre Besorgnis. Sie sah ihn aufmerksam an und spürte, wie ihr Herz einen Satz machte, als er sich zu ihr

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