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Ein sueßes Versprechen

Ein sueßes Versprechen

Titel: Ein sueßes Versprechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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paar Stunden ablösen. Zeit genug, sich eine Taktik für seinen weiteren Umgang mit einer gewissen Loretta Michelmarsh zu überlegen.
    Die leidenschaftliche Frau, die sich hinter der Maske von Schüchternheit und Anstand verbarg – aus einem Grund, den weder er noch offenbar ihre Großtante erkennen konnten.
    Er hatte schon vor diesem Tag vermutet, dass es nur eine Maske war, aber am Nachmittag hatte er dann das Feuer in ihr selbst gesehen. Nicht vollkommen entfesselt, aber während des Wettstreits hatte sie alle Zurückhaltung abgelegt und war offen und furchtlos und kühn gewesen.
    Sie war sie selbst gewesen – und er war verzaubert worden.
    Er musste mehr über sie in Erfahrung bringen. Aber wie? Besonders jetzt, da sie wusste, dass er es wusste, und entschlossen war, es ihm zu verwehren.
    Wie brachte man eine Frau dazu, sie selbst zu sein, wenn sie das nicht wollte?
    Er rang immer noch mit sich, als er hörte, wie sich die Schwingtüren am Fuß der Treppe mit einem leisen Quietschen öffneten, und dann Schritte auf den Stufen vernahm. Er wartete im Schatten und beobachtete den Aufgang.
    Ein dunkler Schopf tauchte auf, gefolgt von einer anmutigen schlanken Gestalt in Pelisse und mit einem warmen Schal um die Schultern.
    Sie blieb oben an der Treppe stehen und blickte sich um. Dann entdeckte sie ihn und kam mit raschen, entschlossenen Schritten übers Deck zu ihm.
    Er richtete sich auf, als sie ihn erreichte.
    »Konnten Sie wieder nicht schlafen?«
    »Nein.« Sie blieb dicht vor ihm stehen und starrte ihm ins Gesicht. »Und das ist alles Ihre Schuld. Ich werde wie ein Säugling schlummern, wenn ich erst einmal das hier … Sie« – sie gestikulierte wild mit einer Hand – »aus der Welt geschafft habe.«
    Er unterdrückte ein Grinsen.
    »Wie haben Sie vor, das zu bewerkstelligen?« Sie war ganz schön echauffiert.
    »Indem ich Ihnen ganz klarmache, dass ich kein Interesse daran habe, Ihre Spielchen mitzuspielen, dass ich, im Gegensatz zu dem, was Esme Sie vielleicht glauben macht, keinerlei Interesse daran habe, irgendetwas zu erforschen – irgendetwas, das mit mir zu tun hat.« Loretta bemühte sich, ihn wütend anzufunkeln, aber im schwachen Licht konnte er es vermutlich gar nicht sehen.
    Sie verschränkte die Arme vor der Brust. Sie musste das hier beenden, bevor es richtig begann. Ehe es weiter gedeihen konnte und ihr sorgfältig aufgebautes Leben auf den Kopf stellte.
    »Ich kann mir vorstellen, dass ich für Sie so etwas wie eine Herausforderung sein könnte, vor allem, weil ich nicht an Gentlemen interessiert bin. Aber da das nun einmal der Fall ist, und ich versichere Ihnen, dem ist so, bin ich sicher, Sie sind zu ritterlich, um mir weiter nachzustellen, ob Esme Sie nun dazu ermutigt oder nicht.«
    So. Dem sollte er erst einmal widersprechen.
    Sie wartete – darauf, dass er den Kopf senkte und sich einverstanden erklärte, sie nicht länger aufzuziehen.
    Nachdem er eine Weile ihr Gesicht studiert hatte, während seine eigenen Züge im Schatten lagen, streckte er eine Hand aus und strich ihr mit der Fingerspitze über die Wange.
    Ihre Nerven zuckten zusammen. Und sie auch.
    »Lassen Sie das.«
    »Warum?«
    »Das habe ich Ihnen doch gerade erklärt.«
    »Nein. Sie haben mir mitgeteilt, dass Sie kein Interesse an Gentlemen hätten – eine Gruppe, zu der ich ebenfalls zählen soll, wenn ich Sie richtig verstehe.« Sein verhangener Blick hielt ihren gefangen. »Das« – er zeigte auf ihre Wange – »oder vielmehr Ihre Reaktion darauf, spricht eine ganz andere Sprache.«
    »Das stimmt nicht.« Sie spürte, wie ihre Wangen ganz heiß wurden, und war mit einem Mal dankbar für das schwache Licht.
    Er hielt den Kopf schräg.
    »Also fühlen Sie sich nicht zu mir hingezogen?«
    Sie schob das Kinn vor.
    »Nein.«
    Er stieß sich von der Reling ab und ging einmal um sie herum. Instinktiv drehte sie sich mit ihm, um ihm weiter ins Gesicht zu schauen – die Gefahr nicht aus den Augen zu verlieren. Dann trat er näher zu ihr, und sie wich unwillkürlich zurück, bis sie mit dem Rücken an der Reling stand.
    Er umfasste das Geländer mit je einer Hand rechts und links von ihr, sodass sie in seinen Armen gefangen war. Dann senkte er den Kopf und schaute ihr in die Augen.
    »Beweisen Sie es.«
    Sie blinzelte. Ihre Augen waren so weit aufgerissen, wie es nur möglich war.
    »Was?« Ihre Stimme klang piepsig.
    »Beweisen Sie das.« Sein Ton war bei der Wiederholung nicht nachgiebiger.
    Ihr Mund wurde ganz trocken.

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