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Ein sueßes Versprechen

Ein sueßes Versprechen

Titel: Ein sueßes Versprechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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gar nicht auf die Pracht in ihrer unmittelbaren Umgebung achtete, die kostbaren Juwelen und die herrlichen Ballkleider.
    Aber Loretta Michelmarsh war nun einmal alles andere als eine gewöhnliche junge Dame.
    Sie rückten in der Empfangsreihe weiter nach vorn, und schließlich verbeugte er sich vor dem Großherzog und der Großherzogin. Esme wurde wie eine lange vermisste Freundin begrüßt. Loretta kehrte aus ihren Gedanken in die Gegenwart zurück, lächelte reizend und knickste, dann nahm Esme sie mit sich in den Saal – mitten ins Getümmel.
    Einen Augenblick lang verspürte Rafe Angst. Es war über zehn Jahre her, seit er auf einer solchen Veranstaltung gewesen war. Es war nicht die schiere Menschenmenge, die ihm unangenehm war, sondern viel mehr noch die zahllosen weiblichen Augenpaare, die sich ihm interessiert zuwandten.
    Er hatte diesen Aspekt der guten Gesellschaft völlig vergessen.
    Esme ließ seinen Arm los und ging voraus, bahnte sich einen Pfad durch die Menge. Fast instinktiv griff er nach Lorettas Hand und hakte sich bei ihr unter.
    »Lassen Sie mich ja nicht allein.«
    Sie wandte sich zu ihm um und sah ihn an.
    Er erwiderte ihren Blick und merkte, dass es ihm gelungen war, sie aus ihren Überlegungen zu lösen.
    Aus ihren Plänen für einen Bericht über die Pracht der Hofburg gerissen, musterte Loretta ihn und war überrascht davon, wie heftig sein Ton war. Sie achtete darauf, ihn nicht zur Kenntnis zu nehmen, ihrem Verstand nicht zu gestatten, über ihn nachzudenken. Mit seinem hellblonden Haar und seinem frisch rasierten aristokratischen Gesicht, seiner herrischen Nase und den fesselnden blauen Augen, den sinnlichen Lippen und dazu dem großen starken Körper, der Sinnlichkeit und Gefahr ausstrahlte, breite Schultern, schmale Hüften, lange Beine, war er unzweifelhaft der Traum einer jeden Frau.
    Sie hielt den Kopf schräg und richtete den Blick auf ihn.
    »Ich dachte, Sie sollten auf uns aufpassen – mich in diesem Fall, da Esme eindeutig keine Hilfe braucht.«
    Er blickte nach vorn, wo Esme neben einer Dame Platz genommen hatte, deren üppiger Busen unter der Juwelenlast darauf zu ächzen schien.
    »Ich werde ein Geschäft mit Ihnen abschließen. Eine Art Pakt.« Er suchte ihren Blick. »Ich passe auf Sie auf, wenn Sie im Gegenzug über mich wachen.«
    Sie war in Versuchung geführt, eine verächtliche Bemerkung dazu zu machen, aber er klang ganz ernst. Sie drängte ihn zu dem Sofa, auf dem Esme saß und sich einen Moment ausruhte. Sobald sie neben ihr Position bezogen hatten, mit den Rücken zur Wand und den Blick auf die anderen Gäste gerichtet, wandte sie sich wieder an ihn.
    »Wovor soll ich Sie denn bewah… oh.«
    Ihr »Oh« ging auf den Anblick einer von der Natur üppig bedachten Dame zurück, kein junges Ding mehr, sondern eine verheiratete Frau, vielleicht ein paar Jahre älter als sie selbst, die versuchte, seine Aufmerksamkeit zu erregen.
    Er rückte näher zu Loretta und nahm ihre Hand, hob sie an seine Lippen und drehte sich, sodass er ihr in die Augen sehen konnte.
    »Genau. Dieses ›Oh‹ ist es.«
    Sie sah noch einmal zu der Dame und erkannte, dass sie nur eine von vielen war, die alle miteinander ein Auge auf ihn geworfen zu haben schienen.
    »Es scheinen eine ganze Menge ›Ohs‹ hier zu sein.«
    »Sie umkreisen mich. Sie können mich ihnen nicht zum Fraß vorwerfen.«
    Da war wieder dieser Anflug von echter Panik in seiner Stimme. Der Mann war zahllosen Gefahren unerschrocken entgegengetreten, und sie war sich ziemlich sicher, dass er wenigstens einmal in seiner militärischen Laufbahn auch dem Tod ins Auge geblickt hatte – in Waterloo, wenn sonst nirgends. Doch elegante Damen auf der Jagd versetzten ihn in Angst und Schrecken.
    Sie war unendlich neugierig.
    »Haben Sie kein Interesse an …?« Sie machte eine umfassende Handbewegung.
    »Einer Affäre? Nein. Nun …« Rafe überlegte einen Moment. »Ich habe keinerlei Interesse an irgendeiner der hier anwesenden Damen. Oder irgendwelchen anderen. Sie hingegen stehen auf einem anderen Blatt.«
    Sie zog hochmütig die Brauen hoch.
    »In der Tat?«
    Er nickte.
    »Sie werden mich nicht in irgendeinen abgelegenen Alkoven ziehen und sich mit mir vergnügen.« Er mochte Frauen, schon immer, aber er zog es vor, selbst zu jagen, statt gejagt zu werden. Eines würde er niemals sein – die Beute einer Raubtierfrau. »Sie sind mein Schild, und ich werde Sie nicht loslassen.«
    Sie bemühte sich, ihre strenge Miene beizubehalten,

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