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Ein sueßes Versprechen

Ein sueßes Versprechen

Titel: Ein sueßes Versprechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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zu schätzen wusste?
    Er wusste es nicht genau, aber die körperliche und geistige Anziehung, die sie auf ihn ausübte, war nicht zu leugnen.
    Der Walzer ging zu Ende. Nach einer letzten schwungvollen Drehung blieb er stehen, verbeugte sich, zog sie dann aus ihrem Knicks hoch und hakte sie bei sich unter.
    »Sie tanzen ganz wunderbar Walzer. Warum denken Sie, Sie könnten es nicht gut?«
    Sie musterte ihn. Er konnte erkennen, wie der Verstand hinter ihrer Stirn arbeitete.
    »Ich zögere, Ihr Selbstbewusstsein weiter aufzublähen, aber ich nehme an, ich hatte bislang nur nicht das Glück, mit einem Gentleman zu tanzen, der das so begnadet tut.«
    Er grinste.
    »Wellington war ein harter Lehrmeister, wenigstens wenn es um die gesellschaftlichen Fähigkeiten ging, deren Beherrschung er von seinen Offizieren erwartete.«
    »Wirklich?«
    »Oh ja.« Er steuerte sie durch die Menschen. Sie waren noch ein Stück von der Stelle entfernt, wo Esme saß, aber solange sie gingen, war es unwahrscheinlich, dass die weiblichen Raubvögel über ihn herfielen. »Auf seine Anweisung hin mussten wir Walzer tanzen können, alle Regeln der guten Gesellschaft beherrschen und die richtige Anrede für alle, denen wir begegnen konnten, wissen. Seiner Auffassung nach mussten Offiziere imstande sein, sich in Ballsälen ebenso zu behaupten wie auf dem Schlachtfeld.«
    »Was für ein faszinierendes Konzept.« Loretta verstaute die Information für spätere Verwendung, wenn sie wieder daheim in England war. »Der Herzog ist inzwischen in die Politik gewechselt.«
    »Das habe ich gehört, aber es ist schon schwer, sich vorzustellen, dass die alte Hakennase sich in irgendetwas einfügt.«
    Loretta machte sich im Geiste eine Notiz, unbedingt mehr über Wellington herauszufinden. Esme konnte dabei eine reiche Quelle sein.
    Ein Gentleman winkte Rafe zu sich. Sie gingen zu ihm; es stellte sich heraus, dass er ein alter Schulfreund von Rafe war, der gegenwärtig in der Botschaft weilte. Er stellte sie weiteren Männern vor, und Loretta war rasch in ein Gespräch mit den anderen Damen verwickelt, wie es ihr selten in London passierte. Natürlich waren die meisten der Damen verheiratet, und Wien war eine faszinierende Stadt. Sie erzählten ihr gerne und ausführlich, was sie hier erlebt hatten, was sich ihrer Meinung nach hier stark von dem Leben in London unterschied und was ganz ähnlich war.
    Hervorragendes Material für weitere Artikel. Loretta verfolgte zufrieden ihre Pläne, während neben ihr Rafe ähnlich entspannt die alte Bekanntschaft auffrischte.
    Der nächste Walzer begann, und einer der Begleiter von Rafes Freund bat sie zum Tanz. Um Vergleichsmaterial zu erhalten und zu erfahren, ob ihre Verwandlung auf der Tanzfläche nur auftrat, wenn sie mit Rafe tanzte, nahm sie die Aufforderung an. Kurz darauf wusste sie, dass sie mit Rafe schwebte, während sie mit allen anderen deutlich weniger leichtfüßig war.
    Die Musik rührte sie nicht, der Tanz entführte sie nicht. Was ihren Partner anging, so war er einfach nur ein weiterer langweiliger junger Mann.
    Nach Ende des Tanzes kehrte sie an Rafes Seite zurück, zufrieden, dass sie nun wusste, woran sie war.
    Sie unterhielten sich noch eine Weile. Eine Reihe weiterer alter Bekannter, einige Freunde von Rafes Vater eingeschlossen, gesellten sich zu ihnen. Esme hatte sie gewarnt, es werde eine lange Nacht werden. Als Veranstaltung mit langer Tradition dauerte der Winterball in der Hofburg gewöhnlich bis fünf Uhr morgens. Loretta entschied, sie brauchte eine weitere Bestätigung ihrer Theorie zum Walzer, sodass sie mehrere Aufforderungen annahm, kehrte aber jedes Mal ein wenig resignierter zu Rafe zurück.
    Es gefiel ihr nicht, mit anderen Männern zu tanzen. Das war der einzige Schluss, zu dem sie kommen konnte. In den Armen keines anderen fand sie dieselbe Verzauberung.
    Er war sich ihrer Ausflüge auf die Tanzfläche durchaus bewusst gewesen, denn sie hatte die ganze Zeit über, die sie von ihm getrennt war, seinen Blick auf sich gespürt. Als der nächste Walzer kurz darauf einsetzte und er sich ihre Hand dafür sicherte, nahm sie gerne an.
    Als sie danach wieder zu dem Kreis neuer Bekannter zurückkehrten, war kein Zweifel mehr in ihr.
    Mit ihm war der Walzer wie verzaubert. Mit anderen ließ er sie vollkommen ungerührt. Was also hieß das? Was war der Reim, den sie sich auf diese sehr gründliche Erforschung machen sollte?
    Sie war sich so gar nicht sicher.
    Aber sie war der Vorstellung nicht

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