Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein sueßes Versprechen

Ein sueßes Versprechen

Titel: Ein sueßes Versprechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
Vom Netzwerk:
ich danke für den Walzer.«
    Kühl neigte Loretta das Haupt.
    »Herr von Wittner.«
    Mehr sagte sie nicht.
    Mit einem bedrückt-argwöhnischen Nicken in Rafes Richtung entfernte der junge Mann sich, verschmolz wieder mit der Menge.
    »Was sollte das alles?« Rafe blickte Herrn von Wittner nach, nicht bereit, ihn aus den Augen zu lassen.
    »Keine Ahnung. Er schien von der fixen Idee besessen, mit mir auf die Terrasse zu gehen.«
    »Die Terrasse?« Rafe wandte sich um und schaute zu den Türen in der Nähe. »Warum?«
    »Das weiß ich nicht.« Loretta folgte Rafes Blick, trat dann dichter an die Glasscheiben und schaute hinaus in die Nacht. »Als er das das erste Mal erwähnte, habe ich mich umgedreht und gedacht, ich hätte jemanden im Schatten stehen sehen.«
    Rafe stellte sich neben sie, beschattete die Scheibe mit einer Hand, sah nach links und nach rechts.
    »Jetzt ist niemand mehr da – nicht dass ich es erkennen könnte.«
    »Es ist nicht weiter wichtig.« Loretta zog sich ihren Seidenschal zurecht. »Lassen Sie uns gehen und nachsehen, wie es Esme geht.«
    Er drehte sich um und bot ihr seinen Arm, gemeinsam gingen sie zu der Chaise, die Esme zu ihrem Thron gemacht hatte, von dem aus sie Hof hielt. Ohne zu auffällig zu sein, behielt er die Eingangstüren zum Ballsaal im Auge. Nachdem er sie verlassen hatte, hatte Herr von Wittner geradewegs darauf zugehalten und war hindurchgegangen. Selbst nachdem sie den riesigen Saal durchquert hatten und bei Esme angelangt waren, war er immer noch nicht zurückgekehrt. Was seltsam schien.
    Nachdem er sich vergewissert hatte, dass Esme wohlauf war, die angeregt mit alten Freunden plauderte, blieb er mit Loretta am Rand des Saales stehen.
    Er sah ihr ins Gesicht und merkte, dass ihre Augen auf ihn gerichtet waren.
    »Was ist?«, fragte sie.
    Er wog für und wider ab, konnte aber nicht erkennen, was es schaden konnte, wenn er es ihr sagte. Daher tat er genau das.
    Sie zog die Brauen zusammen.
    »Könnte Herr von Wittner ein … wie nennen Sie sie? Ein Helfershelfer der Schwarzen Kobra sein?« Ihre Augen weiteten sich und richteten sich auf ihn. »Könnte der Schatten auf der Terrasse ein Sektenanhänger gewesen sein?«
    Er verzog das Gesicht.
    »Theoretisch ist es möglich. Ganz praktisch gesehen kann ich jedoch nicht erkennen, wie das funktionieren sollte. Die Sektenanhänger haben nicht wissen können, dass wir diesen Ball besuchen. Und selbst wenn sie zufällig gesehen haben, wie wir hier hineingegangen sind, dass Herr von Wittner gewissermaßen bereitstand, herzukommen, scheint mir doch sehr weit hergeholt.«
    »Aber wenn nicht der Kult, wer steckt dann dahinter?«
    Er hätte ihr sagen können, dass die Sekte zwar die offensichtlichste Antwort war, es aber noch viele andere Bösewichte gab, die auf die Idee kommen konnten, eine unschuldige junge Dame, die sich in der Stadt nicht auskannte, in irgendwelche Fallen zu locken. Stattdessen hob er nur den Kopf und legte seine Hand über ihre, die auf seinem Arm lag.
    »Da beginnt ein weiterer Walzer. Lassen Sie uns auf die Tanzfläche gehen.«
    Er gab sich Mühe, sie von dem verstörenden Rätsel abzulenken, was Herr von Wittner wohl vorgehabt hatte. Dabei hatte er genug Erfolg, dass ihr Stirnrunzeln verschwand und sie stattdessen erfreut lächelte.
    Der Anblick bewirkte, dass er sich besser fühlte und weniger geneigt war, sich mit Vorwürfen zu überhäufen, dass er ihr erlaubt hatte, sich so weit von ihm zu entfernen.
    Und er sorgte dafür, dass sie während des restlichen Balles stets in seiner Nähe blieb.
    Sie schauten immer wieder bei Esme vorbei, und schließlich entschied sie, dass es Zeit sei, aufzubrechen, obwohl es gerade erst drei Uhr morgens war.
    »Wir werden morgen früh aufbrechen, und zudem habe ich erreicht, was ich hier wollte.«
    Mit dieser rätselhaften Bemerkung, von der Rafe – dem sie ein selbstzufriedenes Lächeln schenkte – vermutete, dass sie etwas anderes meinte, als das auf der Hand liegende, erhob Esme sich und ging ihnen voraus aus dem Ballsaal. In kurzer Folge verabschiedeten sie sich von ihren Gastgebern, holten die Umhänge der Damen und stiegen in ihre wartende Kutsche.
    Zehn Minuten später gingen sie über die Gangway an Bord der Uray Princep .
    »Ich glaube, ich brauche heute einen Schlummertrunk.« Esme stützte sich schwer auf ihren Stock und schaute Loretta an. »Könntest du mir bitte einen besorgen, meine Liebe – am besten einen Brandy? Du weißt ja, welchen ich am liebsten

Weitere Kostenlose Bücher