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Ein sueßes Versprechen

Ein sueßes Versprechen

Titel: Ein sueßes Versprechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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Köstlichkeiten.
    Lust regte sich, floss durch ihre Adern, wallte auf und wuchs, durchströmte sie und sammelte sich tief in ihrem Bauch, pochte zwischen ihren Schenkeln.
    Ihr Busen schwoll, schmerzte leise unter einem Sehnen, das sie nie zuvor verspürt hatte.
    Rafe konnte nur für die plötzliche Wende dankbar sein, was auch immer dafür verantwortlich war, dass er aus den Tiefen eines schrecklichen Albtraums mitten im Himmel landete. Aus einem Traum voller Blut und Schrecken in einen voller Leidenschaft und Lust geriet.
    Dankbarkeit wallte in ihm auf, als er sich an den weichen Frauenkörper presste, die Wärme und das Versprechen auf Seligkeit und Wonne, alle Freuden, die ihm die Fantasie von Loretta in seinen Armen bescherte, um ihn vor den schlimmsten Erinnerungen zu schützen.
    Ach, wenn nur alle Albträume so enden würden.
    Der Gedanke entlockte ihm insgeheim ein Lächeln, er entspannte sich, seine Sinne entfalteten sich, und sein Bewusstsein regte sich … genug, um die Lippen unter seinen nachgiebig und weich zu spüren.
    Genug, um zu bemerken, dass das warme, unverwechselbar weiche Gewicht auf seiner Brust echt war.
    Er schlug die Augen auf, unterbrach jäh den Kuss und starrte sie in der Dunkelheit an. Blinzelte, sah noch einmal hin und konnte dennoch seinen Augen nicht trauen.
    »Sie sind echt.«
    Seine Stimme klang eine halbe Oktave höher als sonst.
    Er schluckte und setzte noch einmal an, ohne den Blick von ihr zu nehmen.
    »Sie sind wirklich echt – wirklich hier in meinem Bett.« Dessen vergewisserte er sich, indem er sich rasch umschaute. Seine Kabine, sein Bett. Loretta alles andere als züchtig bekleidet, in seinen Armen.
    Er richtete seinen Blick wieder auf ihr Gesicht, sah ihr in die Augen – versuchte die verführerisch geschwollenen Lippen zu ignorieren.
    »Was tun Sie in meinem Bett?«
    Dass er keine Ahnung hatte, beunruhigte ihn.
    Sie blinzelte selbst mehrere Male, als müsse sie erst wieder klar sehen können, musterte seine Züge, wobei ihre eigene Miene kein Unbehagen verriet, sondern vor allem Neugier.
    Verwundert nahm er wahr, dass ihr langsam Röte in die Wangen stieg. Als spürte sie es, räusperte sie sich und klopfte ihm auf die Brust.
    »Sie hatten einen Albtraum. Ich habe das gehört und bin gekommen, um Sie zu wecken, aber Sie sind nicht gleich aufgewacht.«
    Sie zappelte, um sich aufzusetzen.
    Er biss die Zähne zusammen; jetzt war er gänzlich wach. Er fasste sie um die Taille.
    »Warten Sie und halten Sie still.«
    Sie erstarrte.
    Er packte sie, hob sie über sich, zwischen sich und der Wand heraus, und setzte sie auf die äußere Bettkante.
    Dann erst ließ er sie wieder los. Sie zupfte an ihrem Nachthemd, zog es glatt und band sich den Morgenrock neu.
    Er holte Luft; unter der Decke war er nackt. Sich hinzusetzen war vermutlich keine gute Idee. Er fuhr sich mit einer Hand durchs Haar und öffnete den Mund.
    »Wagen Sie es nicht, sich zu entschuldigen.«
    Erstaunt schaute er sie an. Trotz der Dunkelheit in der Kabine spürte er ihren Blick.
    »Ich bin hergekommen, um Sie zu wecken, Sie aus dem Albtraum zu befreien, und das habe ich getan. Was noch dabei geschehen ist, war niemandes Schuld.«
    Sie forderte ihn mit Blicken heraus, ihr zu widersprechen. Als er nichts sagte, spannte sie ihre Muskeln, wie um aufzustehen, hielt dann aber inne und sah ihn an.
    »Wovon haben Sie eigentlich geträumt?«
    Er starrte sie an. Eine ganze Weile verstrich, dann rieb er sich mit beiden Händen das Gesicht.
    »Das wollen Sie gar nicht wissen.«
    »Wenn das der Fall wäre, hätte ich nicht gefragt.« Sie saß einfach da, auf der Bettkante, mitten in der Nacht, und wartete.
    Er atmete aus, schaute weg.
    »James. Ich sehe ihn.«
    »Und?«
    Etwas in ihm zerriss.
    »Ich sehe seine Leiche. So wie sie war, als ich ihn das letzte Mal gesehen habe. Gefoltert, geschlagen und verstümmelt auf einem verdammten Karren. Ich konnte nichts mehr tun – es gab nichts, was ich tun konnte, um ihn wieder zurückzuholen. Keinen Weg, ihn zu retten.«
    Der Schrecken über seine absolute Hilflosigkeit nagte immer noch an ihm. Wie Säure fraß er sich in ihn, ließ ihm keine Ruhe.
    »Ich sehe ihn – das alles –, und dann sehe ich all die anderen, die ich im Stich gelassen habe. All die Unschuldigen, die zu retten ich nie rechtzeitig da war.« Er schloss die Augen. Warum zur Hölle erzählte er ihr das eigentlich? Er wusste es nicht, aber nachdem er einmal angefangen hatte, schien er nicht mehr aufhören zu

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