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Ein sueßes Versprechen

Ein sueßes Versprechen

Titel: Ein sueßes Versprechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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hatte und ihm dann so viele Einzelheiten seiner Vergangenheit und dieser Träume entlockt hatte, hatte er darauf gewartet, dass sie reagierte – dass sie etwas tat oder sagte. Aber sie hatte nicht versucht, ihn auf Abstand zu halten – und auch nicht, den Kuss zu leugnen oder von ihm und seinen quälenden Erinnerungen abzurücken.
    Sie hatte keinen Versuch unternommen, ihn zu entmutigen zu denken, was er wollte. Stattdessen hatte sie überhaupt nichts gesagt. Alles, was er bei ihr spürte, war … gezähmte Neugier. Sie hatte ihn beobachtet, so wie er sie beobachtete.
    Eine Art emotionales Umkreisen, keiner von ihnen beiden war schon bereit, den nächsten Zug zu machen.
    Es war auch gut möglich, dass keiner von beiden sich schon sicher war, was der nächste Zug sein könnte.
    Auf der anderen Seite neben ihm klopfte Esme mit ihrem Stock leicht auf die Holzplanken.
    »Gleichgültig, was ist, lieber Junge, ich bin entschlossen, in Regensburg an Land zu gehen. Richard und ich sind vor langer Zeit einmal ein paar Wochen lang dort gewesen. Es gibt eine Reihe Sehenswürdigkeiten, die ich Loretta zeigen möchte.«
    Die Ochsen erreichten das Ende des Treidelpfades und blieben stehen. Rafe, Loretta und Esme verfolgten, wie der Kapitän mit den Ochsentreibern sprach, dann die Gebühr zahlte, bevor das Schiff wieder vom Ufer in den Fluss hinausgestoßen wurde, und wieder gerudert wurde. Rasselnd wurde das Bugsegel gehisst, es blähte sich im Wind, dann fuhr das Schiff wieder langsam weiter donauaufwärts.
    Als er zurück zur Brücke ging, sah der Kapitän sie und kam zu ihnen. Er verneigte sich tief vor Esme, dann vor Loretta.
    »Meine Damen. Wir werden in etwa einer halben Stunde in Regensburg sein. Da ich nur wenig Fracht zu löschen und nichts an Bord zu nehmen habe, will ich am frühen Nachmittag wieder ablegen.«
    »Ausgezeichnet.« Esme lächelte strahlend. »Das gibt uns genug Zeit, alles zu sehen, was wir sehen wollen.«
    »Und zu tun, was wir tun müssen«, fügte Loretta hinzu.
    »Nun, wir werden jedenfalls mehr als rechtzeitig zur Abfahrt wieder zurück sein«, verkündete Esme.
    Lächelnd verbeugte der Kapitän sich und ging.
    Und ließ Rafe mit der Frage allein, mit welchem Vorwand er die Damen nur dazu bewegen konnte, an Bord zu bleiben.
    Esme hob den Kopf und musterte ihn wissend.
    »Sie kämpfen eine verlorene Schlacht, das wissen Sie doch?«
    Das erwies sich als zutreffend. Eine halbe Stunde später legte die Uray Princep in Regensburg an und wurde am Kai vertäut.
    »Das« – Esme deutete auf eine uralte Steinbrücke, die den Fluss überspannte – »ist die Steinerne Brücke. Während des zweiten Kreuzzuges benutzten sie die Kreuzfahrer von überallher, um auf dem Weg ins Heilige Land die Donau zu überqueren.«
    Das war die erste Station auf einer Stadtbesichtigung, auf die sie sie mitnahm. Ihre Begeisterung war echt, ausgeprägter als in anderen Städten.
    Nachdem sie die gotische Pracht des Doms gebührend bewundert hatten und die einzigartig grotesken Schnitzarbeiten, die das Schottenportal von St. Jakob zierten, stand Rafe neben Loretta und betrachtete wie sie die Überreste der römischen Porta Praetoria, wobei er murmelte:
    »Ich nehme an, Esme gefällt es hier.«
    Loretta betrachtete das alte Gemäuer.
    »Anhand der Bemerkungen, die sie gemacht hat, habe ich mir zusammengereimt, dass sie und Richard nicht allzu viel Zeit ungestört miteinander verbringen konnten. Richard hat immer auf die eine oder andere Weise gearbeitet. Ich glaube, ihre gemeinsamen Wochen in Regensburg war eine der seltenen Perioden, in denen sie ohne Ablenkung von außen füreinander da sein konnten.«
    Rafe wechselte seine Position und suchte mit den Augen die Umgebung ab. Er und Hassan waren auf der Hut, und wie Loretta es versprochen hatte, hielten auch die vier Frauen Ausschau, aber sie hatten kein Anzeichen eines Sektenanhängers entdecken können oder von Ortsansässigen, die ihnen besondere Aufmerksamkeit schenkten.
    Sie waren an Resten niedergebrannter Häuser vorbeigekommen, die noch aus der Schlacht von Regensburg 1809 stammten und nicht wieder aufgebaut waren. Rafe erinnerte das an die Methoden der Schwarzen Kobra, als Mahnung, welche Zerstörung der Ehrgeiz eines Einzelnen nach sich ziehen konnte.
    Nachdem sie einen Imbiss in einem Gasthof nicht weit von dem Dom entfernt eingenommen hatten und schließlich die Adlerapotheke aufgesucht hatten, machten sie sich auf den Rückweg. Ein Blick in Lorettas Gesicht verriet

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