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Ein sueßes Versprechen

Ein sueßes Versprechen

Titel: Ein sueßes Versprechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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seiner Kommandantenstimme. Er benutzte sie wie eine Waffe. »Wenn wir hiermit anfangen, wenn wir weitergehen, wird am Ende eine Ehe stehen. Keine Frage. Keine andere Option. Wenn ich mit dir schlafe, werden wir heiraten. Es gibt kein anderes Ende, das ich zu akzeptieren bereit bin, das ich akzeptieren kann. Und über eine Ehe sollte nicht in einem Moment lüsterner Raserei entschieden werden.«
    Innerlich war er verdutzt. Das klang so gar nicht nach ihm.
    Er schaute ihr wieder ins Gesicht, sah, dass sie ihn aufmüpfig musterte.
    »Ich bin vierundzwanzig. Mich trennt nur noch ein Jahr davon, zur alten Jungfer erklärt zu werden.« Ihr Ton war schneidend. »Wir befinden uns weder unter dem Dach meines Vormundes noch unter deinem. Du weißt sehr gut, dass, wenn ich es will, es keinen Grund …«
    »Was wieder nur bestätigt, wie wenig du weißt.«
    War es eigentlich möglich, dass ein Mann gleichzeitig ehrenwert war und feige?
    Er zerrte an den Laken, zog sie unter ihr vor. Schließlich setzte er sich auf, schwang seine Beine aus der Koje und stand auf, dabei wickelte er sich das Laken um die Hüften. Mit einer Hand hielt er sie fest, packte sie mit der anderen und zog sie von seinem Bett.
    »Komm mit.«
    Sie fiel zurück, rollte sich herum und landete auf ihren Füßen. Ihre Haare waren eine wilde Mähne, ihr Nachthemd stand offen und gewährte ihm einen völlig überflüssigen Blick auf die zart geröteten Hügel darunter.
    »Was …«
    »Hier.« Er zupfte an ihrem Morgenrock. »Bind das zu.«
    Ihr finsterer Blick erreichte vulkanische Ausmaße. Ihre Miene war mühsam gezügelte Wut, während sie seine Hand wegschlug, aber zu seiner unglaublichen Erleichterung zerrte sie den Morgenrock zu und band den Gürtel zu.
    »Du weist mich ab?«
    »Nein. Ich verweigere dir deinen Wunsch – hindere dich an einer Dummheit. Es geschieht ganz zu deinem Besten.«
    Der Laut, den sie von sich gab, erinnerte ihn an eine wütende Tigerin, die gleich ihre Beute in Stücke reißen würde.
    »Komm.« Er legte ihr eine freie Hand auf den Rücken und schob sie zur Tür. »Du musst in deine Kabine zurück.«
    Ihr blieb keine andere Wahl, als sich zu bewegen. Vor der Tür blieb sie stehen.
    »Warum tust du das?«
    Er wollte jetzt nicht innehalten und nachdenken. Wollte das auf keinen Fall, wenn er das nämlich täte, würde er am Ende sehen, und was er sehen würde, würde heißen …
    »Weil es das Richtige ist.«
    Der Blick, den sie ihm zuwarf, unterrichtete ihn, dass sie mit seiner knappen Antwort nicht zufrieden war.
    »Du wirst das hier noch bereuen.«
    Sie wusste gar nicht wie sehr. Er griff um sie herum, öffnete die Tür und schaute zu, wie sie über den Flur zu der Luxuskabine verschwand, die Tür dort öffnete und ohne einen Blick zurück hindurchging. Danach schloss sich die Tür mit einem leisen Schnappen.
    Er sank gegen den Türrahmen seiner Kabine. Erleichterung war es nicht, was er verspürte.
    Verwirrung, ja. Und er fühlte sich sehr, sehr erschöpft und verletzlich.
    Er war sein ganzes Leben lang ein Draufgänger gewesen, aber wenn es um sie ging, ihre Sicherheit, ihre Zukunft, ihre Gefühle … darum, das zu tun, was auch immer nötig war, sie zu bekommen, sie in seinem Leben zu haben, wie er es wollte …
    »Verdammt!« Er biss die Zähne zusammen, machte einen Schritt zurück in seine Kabine und schloss die Tür.
    Endlich hatte er eine Frau gefunden, die den Draufgänger in ihm zähmen konnte.

Kapitel 9
    10. Dezember 1822
    Am folgenden Morgen stand Rafe an der Reling auf dem Hauptdeck und verfolgte, wie Ulm näher kam. Er suchte mit den Augen das Ufer ab, während der Kapitän die Uray Princep so manövrierte, dass sie ohne Zwischenfall längs des hölzernen Kais anlegte.
    Er ging zu der Stelle, wo die Gangway ausgefahren wurde, und hoffte inständig, dass alle an Bord die Anspannung, die ihn fest im Griff hielt, auf die Sorge schoben, was sie wohl in der Stadt erwarten mochte.
    Loretta wusste es natürlich besser, aber sie hielt Abstand zu ihm, war selbst in sich gekehrt und angespannt – in ihrem Fall wegen der Selbstbeherrschung, die sie sich auferlegte. Das Glitzern in ihren Augen, wann immer sie ihn ansah, ließ keinen Zweifel an ihrer Stimmung.
    Es war einige Anstrengung notwendig, sich auf das zu konzentrieren, was jetzt wichtig war, die Gefahr, die hier möglicherweise auf Ulms Straßen lauerte, und die Aufgabe, die ganze kleine Truppe sicher in ein Hotel in der Stadt zu schaffen.
    Von dem Kapitän und der

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