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Ein Tag im Maerz

Ein Tag im Maerz

Titel: Ein Tag im Maerz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Thompson
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anderen das Herz immer wieder aufs Neue brechen.
    Schließlich trat Simon in schwarzem Hemd und grauer Hose vor sie. Sein blondes Haar lag, wie sie erwartet hatte: makellos.
    »Hi, Saz«, sagte er, glitt an ihr vorbei und band sich eine burgunderrote Schürze um den Leib. »Wohin musst du?«, fragte er grinsend, schloss den Knoten hinter seinem Rücken und stemmte beide Hände zuversichtlich in die Hüften.
    »Ich muss mich um eine Freundin kümmern. Männerprobleme.« Sie warf ihren Notizblock auf einen Papierstoß am hinteren Teil des Schreibtischs und band rasch ihre Schürze ab. Ihr konzentrierter Gesichtsausdruck krauste ihr ein wenig die gerade Nase.
    »Ach du je, na, viel Glück dabei. Ich rufe dich an, falls der Laden abbrennt, okay? Oder möchtest du es dann lieber nicht wissen?«, rief er ihr nach, als sie zur Tür hinausging, grinsend und mit den Augen rollend.
    Tanya wohnte in Finsbury Park nicht weit von der U-Bahn-Station. Sara eilte unterwegs in einen Getränkeladen und kaufte eine Flasche Wein, eine Riesentafel Schokolade und ein Päckchen Marlboro Gold, dann stieg sie in den Bus. Das gab wieder so einen Abend, das wusste sie jetzt schon. Wie Tanya sich anhörte, war sie untröstlich. Während der Bus sich auf der kurzen Fahrt Steigungen hinaufquälte und ungelenk um Ecken bog, dachte Sara nach. Weder Tanya noch sie tranken viel, aber heute Abend brauchten sie vielleicht doch ein, zwei Glas.
    Nach fünfzehn Minuten hielt der Bus an der belebten U-Bahn-Station Finsbury Park, und Sara stieg aus, die Einkaufstüte an die Brust gepresst. Tanya wohnte nicht weit weg von einer Bar, die kurzzeitig in gewesen, danach aber trotzdem nicht den Weg alles Irdischen gegangen war   – sie hatte ein paar schöne Abende darin verbracht und verschwitzt zur Musik von Indie-Bands getanzt.
    »Hallo, Süße«, begrüßte Tanya sie an der Tür, die sie langsam öffnete. Wie sie so urplötzlich vor Sara stand, fiel ihr sofort auf, dass Tanya in den beiden Wochen seit ihrer letzten Begegnung nicht nur deutlich Gewicht verloren, sondern auch radikal die Haarfarbe geändert hatte. Die normalerweise dunkelbraunen Afrolocken waren blond gebleicht, und sie trug ein Nasen-Piercing. Ihr normalerweise üppiger Körper hatte mehrere Zoll Umfang eingebüßt; Sara war beinahe schockiert.
    Anscheinend stimmt es wirklich, dass Liebeskummer die beste Diät ist, dachte Sara. Das Abnehmen hatte sie nun überhaupt nicht nötig. »Wow! Gut siehst du aus!«, rief sie mit so viel gekünstelter Fröhlichkeit, wie sie aufbringen konnte. Als sie Tanya an sich zog und sie umarmte, trat ihr das Bild eines Xylofons vor Augen. Sie schnitt eine Grimasse, während ihr Gesicht neben dem Ohr ihrer Freundin in eine Masse aus frisch gefärbtem Haar tauchte. Blond war ein schlechtes Zeichen.
    »Komm rein«, sagte Tanya und schlurfte in Pantoffeln durch den Wohnungsflur. Sie trug enge schwarze Jeans und ein enges graues T-Shirt, was ihr diesen sexy Mädchen-von-nebenan-Look verlieh, der immer die falschen Männer anzuziehen schien.
    Sara folgte ihr mit der Weinflasche in der Hand und wünschte, sie wäre ein wenig glamouröser.
    Tanya hatte bereits indisches Essen bestellt, das seit Jahren ihre Lieblingsspeise war. Ihre gemeinsame Vorliebe für Curry hatten sie an der Universität entdeckt, nachdem sie beide wie unerwünschte Geschenke in das gleiche Wohnheim gesteckt worden waren. Als sie sich kennenlernten, hatte Tanya ihr Haar als wilde Lockenpracht getragen, auf die Sara immer neidisch gewesen war. Tanya besaß die ganze Schönheit, Anziehungskraft und Selbstgewissheit ihrer jamaikanischen Herkunft. An der Uni war sie eins von den coolen Mädchen gewesen, und Sara hatte stets zu ihr aufgeblickt.
    Das Essen kam fünf Minuten später, komplett mit einem verschwitzten Lieferfahrer an der Tür, der leicht außer Atem war von den fünf Stufen, die er hatte bewältigen müssen. Hinter ihm tuckerte leise sein Moped.
    Sie schenkten sich Wein ein und verteilten das Essen auf Teller, dann zogen sie sich zum Essen aufs Sofa zurück.
    »Also, was ist passiert?«, fragte Sara. Sie hob eine Gabel voll Reis an ihren Mund.
    Tanyas Gesicht überzog sich augenblicklich mit Traurigkeit, und ihre braunen Augen starrten auf den Teller mit dem hohen Haufen Curry. »Na, ich dachte, dass alles wunderbar gut läuft, weißt du. Ich habe seine Freunde kennengelernt, er meine. Unsere Beziehung war noch ganz frisch, aber es wirkte alles so vielversprechend. Und dann ging es

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