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Ein Tag, zwei Leben

Ein Tag, zwei Leben

Titel: Ein Tag, zwei Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Shirvington
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sich den Muffin und biss rasch hinein. » Fettarm?«
    » Klar.« Mom war streng, wenn es um ihre Muffins und deren Fettgehalt ging.
    Dann hob Miriam den Blick und ihr voller Mund klappte auf. » Oh. Mein. Gott. Dein Haa r !« Sie klatschte und hüpfte auf ihrem Sitz auf und ab.
    Ich lachte, blieb aber cool.
    Als sie sich wieder beruhigt hatte, kniff sie spielerisch die Augen zusammen. » Du weißt schon, dass du das alles mir verdankst. Endlich bist du zur Vernunft gekommen und hast meine Beauty-Tipps befolgt.«
    » Ja, alles nur wegen dir, Miriam«, erwiderte ich trocken.
    Sie nickte selbstzufrieden und wir lachten beide.
    Lucy wartete vor der Schule auf uns. Als sie aufgehört hatte, wegen meiner Frisur zu hyperventilieren, betraten wir zusammen die Korridore der Schule zu unserer letzten Woche.
    » Wisst ihr was? Ich werde diesen Ort vermissen«, sagte Lucy.
    » Na ja, die Schule haben wir im Griff. Es wird kein Spaß werden, wieder ganz unten anzufangen. Immerhin haben wir das natürliche Talent aufzusteigen. Das wird nicht lang dauern«, sagte Miriam zuversichtlich.
    Ich nickte. » Und auch wenn wir in verschiedene Colleges gehen, werden wir uns jeden Tag sprechen und uns jedes zweite Wochenende sehen. Denkt an diesen Zeitplan.«
    Wir hatten einen Kalender angelegt, der zeigte, wann jede von uns die anderen in ihrem neuen Heim besuchen würde. Auf jeden Fall waren wir drei entschlossen, Freundinnen zu bleiben. Auseinanderzudriften kam gar nicht infrage.
    Lucy und Miriam nickten, und wir hakten uns alle unter – bis Brett sich von hinten anschlich und sich eine sehr unglückliche Miriam über die Schulter warf. Lucy und ich lachten, als Miriam Brett auf den Rücken schlug und verlangte, heruntergelassen zu werden. Alles war, wie es sein sollte, und als Lucy und ich uns trennten, um zu unserem ersten Unterricht an diesem Tag zu gehen, gab ich mein Bestes, um mich auf den Tag zu konzentrieren, der mir bevorstand, und nicht auf den, der hinter mir lag. Aber manche Dinge sind leichter gesagt als getan.
    Erst beim Mittagessen, als Dex mit den Fingern vor mir herumschnipste und sagte, » Erde an Sabine, was ist heute los mit dir?«, wurde mir klar, dass der halbe Tag schon vorbei war.
    Ich vertuschte es so gut ich konnte, warf ihm ein freches Lächeln zu und ließ eine Pasta-Muschel in seine Richtung schnellen, was ihn dazu veranlasste, mich auf seinen Schoß zu ziehen. Ich lachte und wir alberten alle herum, während wir gegenseitig in unseren Jahrbüchern unterschrieben. Aber ich fühlte mich immer weiter weg; etwas nagte an mir, aber ich konnte nicht den Finger darauf legen.
    Als Dex mich zu meinem letzten Unterricht begleitete, beugte er sich auf dem Flur vor, um mich zu küssen. Ich glaube, wir schafften es bis Sekunde sieben, bevor ich das überhaupt registrierte. Und als ich es registrierte, fühlte sich diese Intimität auf einmal unerträglich an.
    Das Seltsamste daran war, dass ich mich zum ersten Mal fragte, ob alles nicht an mir lag, sondern vielmehr an uns – Dex und mir – als Paar. Dann tauchte beim Küssen plötzlich das Bild von jemandem mit zerzaustem schwarzem Haar auf, was mir, bevor ich es verhindern konnte, einen Schauder durch den ganzen Körper jagte.
    Ach was. Ich war einfach verwirrt von allem, was da gerade passierte. Dex und ich passten perfekt zusammen. Alle sagten das. Als Paar waren wir großartig.
    » Möchtest du heute Nachmittag etwas unternehmen?«, fragte Dex mit leiser, intimer Stimme.
    » Oh, ich kann nicht. Mom möchte nach der Schule mit mir ausgehen.« Ich verdrehte vielsagend die Augen. » Sie wird gerade total nostalgisch.«
    Dex lächelte, seine Hand strich auf meinem Rücken auf und ab. Ich zwang mich, stillzuhalten und mich zu entspannen, während ich mich innerlich für meine sich überschlagenden Gedanken kasteite.
    » Weißt du, alle schauen sich zu dir um«, sagte er.
    Ich zog die Augenbrauen nach oben.
    » Diese neue Frisur hat dir eine ganze Reihe von Bewunderern eingebracht.«
    Ich schenkte ihm mein süßestes Lächeln. » Eifersüchtig?«, neckte ich ihn.
    Er zog mich noch näher zu sich – eine rasche, besitzergreifende Bewegung. » Überhaupt nicht«, knurrte er und küsste mich noch mal schnell, bevor er zurücktrat. » Du gehörst zu mir und alle wissen das.« Er drückte mir noch einen Kuss auf die Stirn. » Du gehst jetzt besser in deine Klasse.«
    Ich nickte, ein wenig irritiert von seinem Benehmen.
    Die letzte Unterrichtsstunde des Tages war

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