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Ein Todsicherer Job

Ein Todsicherer Job

Titel: Ein Todsicherer Job Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Moore
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irgendjemand musste Ihnen den Stecker rausziehen.«
    »Na super, komm mir mit der schwarzen Nummer. Spiel die Ethnokarte.«
    Mintgrün stand auf und steuerte die Tür zum Laden an. »Nehmen Sie Milch?«
    »Und zwei Stücke Zucker bitte«, sagte Charlie.
     
    »Das ist echt cool. Wieso willst du es zurückgeben?«, sagte Abby Normal. Abby war Lilys beste Freundin. Sie saßen auf dem Fußboden im Hinterzimmer von Asher’s Secondhand und blätterten im Großen Bunten Buch des Todes . Abby hieß eigentlich Alison, aber sie war nicht mehr bereit, die Schmach ihres aufgezwungenen »Sklavennamens« zu ertragen. Die Leute waren schnell bereit gewesen, sie bei ihrem neuen Namen zu nennen. Lily hatte es da erheblich schwerer, denn »Darquewillow Elventhing« musste man jedes Mal buchstabieren.
    »Leider gehört es Asher«, sagte Lily. »Er wird ganz schön sauer sein, wenn er merkt, dass ich es mir einfach genommen habe. Und da er jetzt der Tod ist, könnte ich echt Ärger kriegen.«
    »Willst du ihm sagen, dass du das Buch hattest?« Abby kratzte an der kleinen, silbernen Spinne in ihrer Augenbraue herum. Es war ein nagelneues Piercing und heilte noch. Sie konnte sich einfach nicht beherrschen. Wie Lily war auch Abby ganz in Schwarz gekleidet, von den Stiefeln bis zum Haar. Der einzige Unterschied war die rote Sanduhr einer Schwarzen Witwe vorn auf ihrem T-Shirt, und sie war dünner und wirkte in ihrer gekünstelten Düsternis irgendwie heimatloser.
    »Nein, ich sag nur, dass es vergessen wurde. So was kommt hier oft vor. «
    »Wie lange hast du geglaubt, dass du es bist?«
    »So zwei Monate.«
    »Was ist mit den Träumen und den Namen und dem Zeug, von dem die Rede ist? So was hattest du doch gar nicht, oder?«
    »Ich dachte, ich wachse in meine Macht hinein. Ich habe einen Haufen Listen von Leuten angelegt, die ich loswerden will.«
    »Ja, so was mach ich auch. Und gestern hast du festgestellt, dass Asher es ist?«
    »Jep«, sagte Lily.
    »Voll scheiße«, sagte Abby.
    »Das ganze Leben ist scheiße«, sagte Lily.
    »Und was jetzt?«, fragte Abby. »Junior College?«
    Beide nickten bestürzt und starrten in die Tiefen ihres jeweiligen Nagellacks, um der Blamage zu entgehen, dass eine von ihnen eben noch eine düstere Halbgöttin gewesen war und jetzt nur noch ein kleines Licht war wie alle anderen auch. Sie lebten ihr Leben in der Hoffnung, dass eines Tages etwas Großartiges, Finsteres, Übernatürliches geschehen würde, und als es dann geschah, hinterließ es weniger Spuren, als gut für sie gewesen wäre. Angst ist schließlich ein Überlebensmechanismus.
    »Und diese Gegenstände haben jetzt also eine Seele?«, fragte Abby so unbeschwert, wie es ihre Integrität zuließ. Sie deutete auf das gestapelte Zeug, das Charlie mit »Nicht verkaufen«- Schildchen versehen hatte. »Da ist irgendwie die Seele von jemandem drin?«
    »So steht’s im Buch«, sagte Lily. »Asher sagt, er kann sie leuchten sehen.«
    »Ich mag die roten Converse All Stars .«
    »Nimm sie ruhig«, sagte Lily.
    »Wirklich?«
    »Klar«, bestätigte Lily. Sie nahm die All Stars vom Regal und reichte sie ihr. »Das merkt er gar nicht.«
    »Cool. Ich hab genau die richtigen, roten Netzstrümpfe dafür. «
    »Wahrscheinlich steckt die Seele von irgendeinem verschwitzten Jogger da drin«, sagte Lily.
    »Er darf sich mir zu Füßen werfen«, sagte Abby, tanzte eine Pirouette und eine Arabesque (wie ihre Essstörungen ein Überbleibsel zehnjährigen Ballettunterrichts).
     
    »Dann bin ich also so was wie der Helfer vom Weihnachtsmann?«, sagte Charlie und schwenkte seine Kaffeetasse. Der große Mann hatte ihm einen Arm losgebunden, damit er seinen Kaffee trinken konnte, und Charlie taufte den Fußboden bei jeder Geste mit Frischgeröstetem. Mr. Fresh runzelte die Stirn.
    »Wovon reden Sie eigentlich, Asher?« Fresh hatte ein schlechtes Gewissen, weil er Charlie die Registrierkasse an den Kopf geknallt und ihn gefesselt hatte, und er fragte sich, ob sein Hirn nach dem Schlag vielleicht Schaden genommen hatte.
    »Ich rede vom Weihnachtsmann bei Macy ’ s , Fresh. Wenn man klein ist und einem irgendwann auffällt, dass der Weihnachtsmann bei Macy’s einen angeklebten Bart hat und auf dem Union Square mindestens sechs Weihnachtsmänner von der Heilsarmee rumstehen, fragt man seine Eltern danach, und die erzählen einem, dass der echte Weihnachtsmann am Nordpol wohnt und viel zu tun hat und dass diese anderen Leute die Helfershelfer vom Weihnachtsmann sind, die

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