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Ein Todsicherer Job

Ein Todsicherer Job

Titel: Ein Todsicherer Job Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Moore
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darüber sprechen, was wir tun, und uns auch nicht gegenseitig suchen, weil sich sonst die Mächte der Finsternis in der Stadt der Zwei Brücken erheben und sich im ganzen Land verbreiten werden, wenn wir unterliegen. Es gibt doch zwei Brücken in San Francisco, oder?«
    Charlie versuchte, seine Überraschung zu verbergen. Offenbar besaß Vern eine andere Ausgabe vom Großen Bunten Buch als das, was sie in San Francisco hatten. »Wenn man nur die Wichtigsten zählt, ja. Tut mir leid, es ist schon lange her, seit ich das Buch gelesen habe. Erzählen Sie mir doch noch mal, warum die Stadt der Zwei Brücken so wichtig ist.«
    Vern sah Charlie an, als könnte er es nicht fassen. »Weil dort der neue Luminatus, der Große Tod, die Macht übernehmen wird.«
    »Ach, ja, natürlich, der Luminatus.« Charlie schlug sich an den Kopf. Er hatte keine Ahnung, wovon Vern eigentlich redete.
    »Sie meinen, wir werden nicht mehr gebraucht, wenn der Große Tod die Macht übernommen hat?«, fragte Vern. »Ich meine: bekommen wir dann Kurzarbeit? Im Großen Buch hört es sich an, als wäre es was Gutes, wenn der Luminatus kommt, aber ich habe einen Haufen Geld verdient, seit ich diesen Job mache.«
    Ja, das wird unser größtes Problem sein – Kurzarbeit , dachte Charlie. »Ich glaube, es wird schon gehen. Wie es im Buch steht: Es ist ein mieser Job, aber irgendjemand muss ihn tun.«
    »Genau, genau, genau. Und der Cop, der diese Sexgöttin erschossen hat, der hat nichts weiter unternommen?«
    »Nein, er hat nicht nichts unternommen. Erst hat er mich in seinen Wagen verfrachtet und versucht, mich dazu zu bringen, dass ich ihm erzähle, was los war, als er aufgetaucht ist, und was in den letzten Jahren los war, seit er mich beobachtet.«
    »Und was haben Sie ihm erzählt?«
    »Ich habe ihm gesagt, dass es mir genauso ein Rätsel ist wie ihm.«
    »Und das hat er geglaubt?«
    »Nein, hat er nicht. Aber er hat mir geglaubt, als ich ihm gesagt habe, wenn ich mehr erzähle, wird alles immer schlimmer, und deshalb haben wir uns dann eine Geschichte ausgedacht, mit der er erklären konnte, wieso er geschossen hat. Ein Bewaffneter hat erst auf mich geschossen, dann auf ihn – mit Beschreibung und allem. Als er sicher war, dass wir alles geklärt hatten, hat er mich mit aufs Revier genommen und mich meine Aussage unterschreiben lassen.«
    »Danach hat er Sie gehen lassen.«
    »Nein, dann hat er mir von den schrägen Sachen erzählt, die ihm passiert sind, und dass er mich deshalb gehen ließ. Der Typ ist völlig irre. Er glaubt an Vampire und Dämonen und Rieseneulen – er hat gesagt, einmal hätte er einen Notruf wegen einer Eisbärenattacke in Santa Barbara bekommen.«
    »Wow«, sagte Vern, »da haben Sie aber Schwein gehabt.«
    »Ich habe ihn vor unserem Abflug angerufen. Er will mein Haus im Auge behalten, bis ich wiederkomme, und aufpassen, dass bei meiner Tochter alles okay ist.« Charlie hatte Vern nichts von den Höllenhunden erzählt.
    »Sie müssen sich schreckliche Sorgen um die Kleine machen«, sagte Vern. »Ich habe auch eine Tochter. Sie geht zur Highschool. Lebt bei meiner Exfrau in Phoenix.«
    »Na, dann kennen Sie das ja«, sagte Charlie. »Sagen Sie mal, Vern, Sie haben also noch nie irgendwelche finsteren Kreaturen gesehen? Und auch noch nie Stimmen aus den Gullys gehört? Nichts dergleichen?«
    »Nein. Nichts von dem, was Sie da erzählen. Es gibt in Sedona keine Gullys. Wir wohnen in der Wüste.«
    »Okay, aber haben Sie schon mal versäumt, ein Seelenschiffchen abzuholen?«
    »Ja, am Anfang, als ich das Große Bunte Buch bekam, habe ich das Ganze für einen Scherz gehalten. Drei oder vier habe ich ausgelassen.«
    »Und es ist nichts passiert?«
    »Also, das würde ich so nicht sagen. Ich bin früh aufgewacht und hab den Berg oberhalb von meinem Haus gesehen, und da war ein Schatten. Sah aus wie ein großer Ölteppich.«
    »Und?«
    »Und er war auf der falschen Seite des Berges. Auf der Sonnenseite. Und im Laufe des Tages hat sich der Schatten den Berg hinabbewegt. Oh, wenn man nicht genau hinsah, fiel es einem gar nicht auf, aber er bewegte sich ganz langsam auf die Stadt zu. Ich bin rübergefahren, hab ihn mir angesehen und gewartet.«
    »Und?«
    »Man konnte Krähen hören. Ich habe gewartet, bis der Schatten einen halben Block von mir entfernt war, wobei er sich so langsam bewegte, dass man kaum was erkennen konnte. Aber dann wurde es immer lauter, wie ein riesiger Krähenschwarm. Hat mir eine Heidenangst eingejagt.

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