Ein Todsicherer Job
Wrack.
»Charlie, sie hat ihn in die Falle gelockt, und jetzt wollen sie ihn fressen, und ich weiß nicht, was ich machen soll. Ich will nicht zur Polizei. Ruf mich an, wenn du gelandet bist.«
Charlie rief sie an, auf dem ganzen Weg mit dem Bus in die Stadt rief er sie an, wurde aber immer nur zur Mailbox weitergeleitet. Als er vor seinem Laden ausstieg, hörte er ein Fauchen aus dem Gully an der Ecke.
»Ich war mit dir noch gar nicht fertig, Liebster«, sagte die Stimme.
»Keine Zeit«, sagte Charlie, sprang auf den Bürgersteig und rannte in den Laden.
»Du hast mich nicht angerufen«, schnurrte die Morrigan. Ray stand hinterm Tresen und klickte sich durch asiatische Schönheiten, als Charlie an ihm vorbeikam.
»Du solltest lieber mal raufgehen«, sagte Ray. »Die flippen aus da oben.«
»Was du nicht sagst«, rief Charlie, dann nahm er zwei Stufen auf einmal.
Er war gerade dabei, seinen Schlüssel ins Schloss zu fummeln, als Cassandra die Tür aufriss und ihn in die Wohnung zerrte.
»Sie will ihn nicht gehen lassen. Ich habe Angst, dass sie ihn fressen.«
»Wen, was? Das hast du auch schon auf meiner Mailbox gesagt. Wo ist Sophie?«
Cassandra zerrte ihn zu Sophies Zimmer, in dessen Tür ihn ein knurrender Mohammed empfing.
»Daddy! «, quiekte Sophie. Sie rannte quer durchs Zimmer und sprang in seine Arme. Dann drückte sie ihn fest an sich und gab ihm einen feuchten Kuss auf die Wange, der einen Schokoladenabdruck hinterließ. »Runter«, sagte sie. »Runter, runter.« Charlie setzte sie ab, und sie rannte wieder in ihr Zimmer, doch Mohammed verhinderte, dass Charlie eintrat, drückte seine Schnauze gegen Charlies Hemd, was einen schokoladigen Hundeschnauzenabdruck hinterließ. Offensichtlich hatte es während seiner Abwesenheit eine Schokoladenorgie gegeben.
»Seine Mutter will ihn um ein Uhr abholen«, sagte Cassandra. »Ich weiß nicht, was ich machen soll.«
Charlie versuchte, um den Höllenhund herumzuspähen, und sah, dass Sophie, eine Hand an Alvins Halsband, dastand, während dieser einen kleinen Jungen bedrohte, der dort in der Ecke kauerte. Der kleine Junge machte große Augen, war ansonsten aber unverletzt, und er schien sich keineswegs zu fürchten. Tatsächlich hielt er eine Tüte mit Käseknusperbällchen im Arm und aß eines davon, dann fütterte er Alvin mit dem nächsten, und Höllenhundsabber der Vorfreude saute dem Jungen die Schuhe ein.
»Ich hab ihn lieb«, sagte Sophie. Sie ging zu dem kleinen Jungen, küsste ihn auf die Wange und verschmierte sie mit Schokolade. Und zwar nicht zum ersten Mal. Es schien, als hätte der kleine Bursche Sophies Zuneigung schon eine Weile erdulden müssen, denn er war komplett mit Schokolade und orangefarbenem Käseknusperstaub überzogen. »Ich will ihn behalten.«
Der kleine Junge grinste.
»Er kam zum Spielen rüber. Ich schätze, du hattest es wohl schon vorher abgemacht«, sagte Cassandra. »Ich dachte, es wäre okay. Ich hab versucht, ihn da rauszuholen, aber die Hunde wollten mich nicht vorbeilassen. Was sollen wir seiner Mutter sagen?«
»Ich will ihn behalten«, sagte Sophie. Dicker Kuss. »Er heißt Matthew«, sagte Cassie.
»Ich weiß, wie er heißt. Er geht in Sophies Schule.«
Charlie spähte ins Zimmer. Mohammed versperrte ihm den Weg.
»Matty, alles klar bei dir?«, fragte Charlie.
»Hm-hm«, machte der mit Käse, Schokolade und Hundesabber verklebte Junge.
»Ich will, dass er hier bleibt, Dad«, sagte Sophie. »Alvin und Mohammed wollen auch, dass er bleibt.«
Charlie dachte, dass er seiner Tochter vielleicht nicht streng genug ihre Grenzen aufgezeigt hatte. Womöglich hatte ihm der Mut gefehlt, ihr etwas abzuschlagen, nachdem sie schon ihre Mutter verloren hatte – und jetzt nahm sie Geiseln.
»Schätzchen, Matty muss gewaschen werden. Seine Mommy kommt gleich, um ihn abzuholen, damit er zu Hause weiter traumatisiert werden kann.«
»Nein! Das ist meiner!«
»Schätzchen, sag Mohammed, dass er mich reinlassen soll! Wenn wir Matty nicht waschen, darf er bestimmt nie wieder kommen.«
»Er kann in meinem Zimmer schlafen«, sagte Sophie. »Ich pass auch auf ihn auf.«
»Nein, mein Fräulein, du wirst Mohammed sagen, dass er...« »Ich muss mal«, sagte Matthew. Er stand auf und schob sich an Alvin vorbei, der ihm folgte, kroch dann unter Mohammed hindurch und lief an Charlie und Cassandra vorbei ins Badezimmer. »Hi«, sagte er, als er an ihnen vorüberkam. Er machte die Tür hinter sich zu, und sie hörten ihn
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