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Ein toedlicher Plan

Titel: Ein toedlicher Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Deaver
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von Callaghan, wie sie bei ihrem kleinen Unternehmen vorgehen sollten. Und dann stand er weiterhin vor der Schwierigkeit, bei Taylor Lockwood zu landen. Seine bisherige Erfolglosigkeit bei dieser Sache beschäftigte ihn zurzeit mehr als alles andere, denn die einzige Möglichkeit, die ihm einfiel, um dem Abhilfe zu schaffen, war seinem Charakter fremd und kam ihm abscheulich vor. Aber er durfte nicht länger zaudern. Er dachte an den Jongleur, die brennende Fackel, das Weinglas … Er musste sich einfach durchbeißen, um zu überleben. So weit, so gut.
    »Wie bitte?«, fragte der Barkeeper, und Sebastian wurde sich bewusst, dass er die letzten Worte laut ausgesprochen hatte. Er warf einen Blick auf seine Rolex. »Ich muss mich mit jemandem treffen. Bin in fünf Minuten wieder da.«
    Der Mann in dem Dodge konnte nicht damit prahlen, dass man ihn in alles eingeweiht hatte. Vieles an seinem Auftrag kapierte er nicht, und selbst wenn er alles gewusst hätte, hätte er vermutlich bloß die Hälfte davon verstanden.
    Nur über einen Punkt war er sich hundertprozentig im Klaren: Eine solche Sache sollte man nicht so handhaben. Nicht hier in Midtown, nicht vor so vielen Zeugen.
    Er musste danach dafür sorgen, den Wagen, das Gewehr, die Handschuhe, den Hut und den Mantel loszuwerden. Für eine halbe Stunde würde er der heißeste Verdächtige in ganz New York sein.
    Der Mann wartete an der Straßenecke in seinem Wagen. Er beobachtete ein paar Leute, die in den Club gingen. Der Laden dort schien ganz okay zu sein. Zu dumm, dass er nicht einen Blick hineinwerfen konnte. Er hatte ein paar tolle Puppen durch die Eingangstür verschwinden sehen. Einige von ihnen waren unheimlich groß, in Superklamotten und hatten eine helle Haut wie Milchkaffee. Sag ihnen doch, sie sollen die Triefnasen vergessen, mit denen sie hergekommen sind, lahme Säcke, die im Jahr dreißigtausend machen und davon neunundzwanzig für ihre Garderobe ausgeben. Sag ihnen, sie sollen sie sausen lassen und dafür mit einem Kerl kommen, der wirklich in Spendierlaune ist.
    Die Tür ging auf, und der Mann im Dodge spannte alle Muskeln an. Der dickliche blonde Anwalt kam heraus, derjenige, den das Opfer in etwa einer Minute treffen würde. Der Kerl spaziert einfach auf die Straße, als ginge ihn nichts etwas an, dachte der Mann im Dodge, sah sich nach der Frau um und rief sich ihr Foto ins Gedächtnis zurück. Ein hübsches Ding. Er fragte sich, ob es ihm viel ausmachen würde, eine Frau zu töten, und eine attraktive dazu?
    Nach einigen Sekunden des Nachdenkens kam er zu dem Schluss, dass es ihm nicht nur viel ausmachte, er hielt die ganze Sache auch für vollkommen verrückt.
    Der Anwalt lehnte sich an das Geländer einer Betontreppe, die hinauf zum Laden eines Cadillac-Händlers führte. Er schaute auf seine Uhr und schob die Hände in die Tasche. Kurz darauf sah er die Frau kommen und winkte ihr zu.
    Instinktiv griff der Mann im Dodge zum Beifahrersitz und fühlte schon die Remington Automatic Kaliber 12. Sechs Schuss waren im Magazin, sechs weitere Patronen lagen auf der Sitzfläche.
    Nur für alle Fälle.
    Junge, Junge, da ist ja die hübsche Señorita. Du bist so süß, du bist so sexy, und bald bist du tot …
    Da kam sie die Straße herunter, in einem konservativen Mantel und mit hochhackigen Schuhen.
    Der Mann im Dodge ließ seinen Blick prüfend umherwandern, ob nicht gerade ein Streifenwagen in der Nähe war, und fuhr dann langsam los. Er hielt neben den beiden an, als der Anwalt gerade die Hand ausstreckte. Aus dem Weg, Señor. Mach dir keine Sorgen, du bist nicht in Gefahr. Bring nur deinen fetten Hintern aus der Schusslinie.
    Der Anwalt trat einen Schritt beiseite.
    In einer einzigen geschmeidigen Bewegung hob der Mann im Dodge das Schrotgewehr hoch, zielte und drückte ab. Der gewaltige Rückschlag betäubte seine Schulter. Aus dem Augenwinkel kriegte er mit, wie der Anwalt sich zu Boden warf und sich von der Frau wegrollte, die die Ladung voll ins Gesicht bekam. Er schoss ihr noch zweimal in den Rücken. Aber die Art, wie sie fiel, zeigte ihm an, dass er sie nur einmal getroffen hatte – und allem Anschein nach nicht einmal tödlich.
    Menschen schrien, Polizeisirenen heulten auf, und Autos kamen mit quietschenden Reifen zum Stehen, weil Passanten in ihrer Panik blindlings auf die Straße liefen. Der Mann im Dodge fuhr zur Kreuzung, betätigte vorschriftsmäßig den Blinker und fädelte sich in den Downtown-Verkehr ein.
    Mitchell Reece war

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