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Ein toedlicher Plan

Titel: Ein toedlicher Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Deaver
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zuerst, er hätte auch eine Ladung abbekommen. Der Arzt hat ihn sich angeschaut und gesagt, er sei bald wieder auf den Beinen, soll aber auf seine Nasenlöcher Acht geben.«
    Tommy sah seinen Kollegen und dann den Dienst habenden Officer an. »He, behandelt diese Frau wie eine Lady. Sie ist okay. Sie hat mit dem Anwalt zusammengearbeitet, der Joey herausgeboxt hat. Ihr wisst doch noch, Joey Pogiolli vom Sechsten Revier. Letztes Jahr. Irgendein Arschloch hatte behauptet, Joey habe ihn ohne Grund tätlich angegriffen und verprügelt … Waren Sie damals nicht noch Anwaltsgehilfin? Sind Sie denn irgendwann auf die Uni gegangen?«
    »Abendschule«, entgegnete sie grinsend und fragte sich, ob der Schweiß, der sich auf ihrer Stirn gesammelt hatte, bald über ihr Gesicht laufen würde.
    »Ist ja toll. Mein Junge bewirbt sich an der Brooklyn University. Er will zum FBI. Ich habe ihm gesagt, dass man kein abgeschlossenes juristisches Studium mehr braucht, um dort aufgenommen zu werden, aber er meinte, wenn er so etwas schon anfange, dann wolle er es auch richtig machen. Vielleicht könnte er mit Ihnen mal über die Uni reden, ja? Haben Sie vielleicht eine Visitenkarte dabei?«
    Sie klopfte ihre Taschen ab. »Tut mir Leid, ich scheine keine eingesteckt zu haben.«
    Sebastian starrte immer noch auf seine Schuhe.
    Tommy Blond wandte sich an den hageren Kollegen. »Was liegt denn vor, Frank?«
    »Eine Frau hat ein paar Schrotladungen abbekommen. Ihr Name lautet Magaly Sanchez. Wir vermuten, man hat den da«, er zeigte auf Sebastian, »dazu benutzt, sie zu identifizieren. Sie hat gedealt. Wir haben Stoff bei ihr gefunden. Alles schon in Päckchen verpackt, um es zu verkaufen. Wahrscheinlich hat sie einen Lieferanten gelinkt, und der wollte sie dann vor einem ihrer Kunden kaltmachen, damit die Botschaft rüberkommt. Bei Mr. Sebastian haben wir übrigens ein Viertelgramm entdeckt.«
    Taylor verdrehte die Augen. »Ein Viertelgramm? Nun macht mal halblang, Jungs.«
    »Ich weiß, was Sie sagen wollen, Taylor …« Blond warf erneut einen Blick auf Sebastian. »Ist ja ’ne Menge Blut. Und das soll bloß Nasenbluten sein?«
    Taylor erinnerte sich an etwas, das ein Anwalt zu fragen hatte. »Aufgrund welcher Verdachtsmomente haben Sie ihn überhaupt durchsucht?«
    »Verdachtsmomente?« Der hagere Officer schüttelte fassungslos den Kopf. »Er hat einer stadtbekannten Drogendealerin die Hand geschüttelt, die vor seinen Augen niedergeschossen wurde! Also wenn das keine hinreichenden Verdachtsmomente sind, dann weiß ich nicht.«
    »Lassen Sie uns reden.« Sie stellte sich vor das schwarze Brett. Die beiden Cops sahen sich an und folgten ihr dann. Taylor senkte den Kopf. Denk nach, was fällt dir noch von dem ein, was richtige Anwälte in solchen Fällen tun? »Hören Sie, der Mann ist nicht vorbestraft. Ein Viertelgramm … Eine Anklage wegen so was steht auf wackligen Beinen. Geben Sie ihn mir, und wenn der Richter keine Einwände hat, garantiere ich Ihnen, dass er Ihnen alles sagt, was Sie über die Sanchez wissen wollen.«
    »Ich glaube nicht …«
    »Er arbeitet für dieselbe Kanzlei, die euren Freund Joey herausgehauen hat.«
    Taylor erinnerte sich, dass Joey der Streifenpolizist gewesen war, der es mit seinem Schlagstock bei dem schwarzen Jungen doch ein wenig übertrieben hatte, von dem zu dem Zeitpunkt gar nicht feststand, ob er die Brieftasche tatsächlich gestohlen hatte. Vielleicht hatte der Junge sich ja mit dem Wagenheber gewehrt, obwohl man das Stück etwa zehn Meter weiter gefunden hatte. Fest stand lediglich, dass der Chirurg das Gesicht des Jungen mit achtundfünfzig Stichen hatte nähen müssen, um die Schäden zu beheben, die Joey angerichtet hatte.
    »Kommt, Jungs, gebt dem Mann eine Chance.«
    »Die Sache ist doch noch nicht bei den Akten, oder?«, fragte Tommy Blond Frank.
    Die beiden Männer tauschten einen Blick, der so viel besagte wie: Auf diesen Scheiß kann ich gern verzichten.
    »Schaffen Sie ihn hier raus«, erklärte daraufhin der Hagere. »Ach, und sagen Sie ihm, er soll sich von solchen Leuten fern halten. Und das meine ich ernst. Beim nächsten Mal kommen die Mörder vielleicht auf die Idee, ihn gleich mit zu erledigen.«
    »Vielen Dank, Gentlemen.«
    Sie wandte sich zu Sebastian um, der auf seinem Sitz zusammengesunken war und nichts von Taylors Verhandlungen mitbekommen hatte. Okay, was würde Mitchell jetzt tun?, fragte sie sich.
    Sie ging vor Sebastian in die Hocke, zog ein Kleenex aus ihrer

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