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Ein toedlicher Plan

Titel: Ein toedlicher Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Deaver
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voneinander, und Reece war schon draußen auf dem Flur, als Burdick ihn zurückrief: »Mitchell …«
    Er drehte sich um und sah den Seniorpartner fragend an. »Sie sind der beste Mann, den wir haben«, sagte Burdick mit ernstem Gesicht. »Ich habe unbegrenztes Vertrauen zu Ihnen.«

…Zweiundzwanzig
    Thom Sebastian hörte erst auf zu weinen, als sie ihn aufs Revier brachten. Und dort starrten ihn alle an, die Polizisten, die Nutten und die zwei oder drei Anwälte, die sich hier eingefunden hatten. Vermutlich lag es daran, dass er von oben bis unten mit Blut bespritzt war. Keiner der Anwesenden vermochte sich vorzustellen, wie jemand so blutverschmiert sein konnte, ohne nicht mindestens einen zehn Zentimeter tiefen Messerstich abbekommen zu haben.
    Thom ließ sich auf eine Holzbank fallen, blickte auf seine braunen Halbschuhe und wartete darauf, dass der Dienst habende Officer sich um ihn kümmerte. Neben ihm saß eine hoch gewachsene Farbige mit einem Top und Hot Pants unter dem Pelzmantelimitat. Sie sah auf das viele Blut an seiner Kleidung, schüttelte den Kopf und zitterte am ganzen Körper.
    Sebastian bemerkte einen Schatten, der sich ihm zu nähern schien. Er hob den Kopf. Seine Augen waren stark gerötet, das Gesicht nass, verschmutzt und verquollen.
    »Sie sehen ja furchtbar aus«, sagte Taylor Lockwood.
    Sebastian war im Moment ganz ruhig, fast schon wie paralysiert. Er schloss die Augen, senkte den Kopf wieder und bemühte sich, dem Schmerz zu widerstehen.
    »Was wollen Sie denn?«, fragte der Officer.
    »Was ist passiert?«, fragte Taylor zurück.
    »Wenn Sie bloß eine Bekannte des Mannes sind, haben Sie hier nichts verloren. Wir feiern hier keine Party.«
    Wie viel hatte sie behalten? Wie oft hatte sie bei Gericht oder auf einem Revier angerufen?
    Taylor starrte den Officer mit funkelnden Augen an. »Ich bin seine Anwältin. Und fürs Protokoll: Haben Sie noch mehr Scherze auf Lager?«
    »Ich versuche doch gar nicht …«, begann er, rot anlaufend.
    »Wessen klagt man meinen Mandanten an?«, unterbrach sie ihn mit scharfer Stimme.
    »Bislang wegen gar nichts. Der Kollege, der ihn festgenommen hat, telefoniert gerade mit dem Arzt.« Er wandte sich verdrossen seinen Papieren zu.
    Ein Officer in Uniform, hager, zurückgekämmtes Haar, grau an den Schläfen, kam vorbei, betrachtete Taylor von oben bis unten und war offensichtlich nicht gerade begeistert. Er schien zweierlei Vorurteile zu pflegen: Einmal gegen Anwälte im Allgemeinen (die Zeit und Muße hatten, arme kleine Cops stundenlang im Zeugenstand ins Kreuzverhör zu nehmen, bis von ihnen nicht mehr als ein Häufchen Elend übrig geblieben war) und gegen weibliche Anwälte im Besonderen (von denen man ja wusste, dass ihnen derartige Folter noch mehr Vergnügen bereitete als ihren männlichen Kollegen).
    Taylor legte den Kopf schief und versuchte wie eine Rechtsvertreterin auszusehen, die sich nicht die Butter vom Brot nehmen ließ.
    »Ich bin Mr. Sebastians Anwältin. Mein Mandant war draußen auf der Straße und hat gewartet. Und zwar auf mich, wenn Sie es ganz genau wissen wollen. Als ich dort ankam, war alles voller Blut, und man teilte mir mit, Mr. Sebastian sei abgeführt worden. Was ist denn hier eigentlich los?«
    Von irgendwo am anderen Ende des Raums donnerte eine Stimme: »He, Taylor!«
    Das musste ja einfach passieren. Es war einer dieser Momente, in denen die Götter große Langeweile verspüren und beschließen, sich die Zeit damit zu vertreiben, einen tüchtig ins Schwitzen zu bringen. Taylor seufzte leise und drehte sich zu dem Mann um. »Sie sind doch Taylor Lockwood, nicht wahr?«
    Ein hünenhafter Cop, das Gesicht voller geplatzter Äderchen und die Haut sonnenverbrannt vom Urlaub in Vegas oder auf den Bahamas, stapfte quer durch den Raum. Er schien gerade dienstfrei zu haben, wie unschwer an den Designerjeans und der Windjacke zu erkennen war. Er war Anfang vierzig, hatte mindestens zehn Kilo Übergewicht, ein jungenhaftes Gesicht, blondes Haar und einen Bürstenschnitt.
    Taylor sah Sebastian Hilfe suchend an, aber der war offenbar gerade im Nirwana eingetroffen, und so wandte sie sich dem Cop zu.
    »He, Taylor, ich bin’s, Tommy Blond. Erinnern Sie sich nicht? Tommy Bianca vom Pogiolli-Fall.«
    »Aber natürlich, Tommy. Wie geht’s denn so?« Sie schüttelte seine schwere, mit Narben übersäte Hand.
    Er warf einen Blick auf Sebastian. »Ist er in Ordnung?«
    »Ist bloß Nasenbluten«, antwortete der hagere Officer. »Wir dachten

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