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Ein toedlicher Plan

Titel: Ein toedlicher Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Deaver
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lagen ausgebreitet wie ein Patient auf dem Operationstisch die Dokumente.
    Clayton warf einen kurzen Blick durch die offene Tür auf eine junge Frau, eine Sekretärin von einem Zeitarbeitsunternehmen. Sie kannte sich mit jedem in den USA gebräuchlichen Computer- und Schreibsystem aus, beherrschte Stenografie und schaffte zwischen dreihundert und vierhundert Anschläge in der Minute. Einer solchen Kraft zahlte man gern einen Stundenlohn von zweiunddreißig Dollar, obwohl die Frau im Augenblick ihr Geld damit verdiente, Kaffee zu trinken, und in einem Taschenbuch mit dem Titel
Gib dich mir hin, Geliebte
las.
    In Claytons Büro war es kalt. Die Heizung war abgestellt, und nur ein kleiner Radiator strahlte etwas Wärme ab. Die Neonröhren an der Decke waren ebenfalls abgeschaltet. Alle in der Kanzlei hatten sich beschwert, dass ihnen nach einem zwölfstündigen Arbeitstag die Augen brannten und der Kopf schmerze. Das Licht in diesem Raum kam von Claytons Schreibtisch- und Stehlampen. Haut und Haare der Anwesenden waren trotzdem verschwitzt, und die Luft roch nach menschlichen Ausdünstungen, Zigarrenqualm und dem Essen, das sie vor Stunden zu sich genommen hatten.
    Perelli trug eine Brille mit halben Gläsern, die ihm im Moment vorn auf der Nase saß. Jetzt blickte er auf und sah Clayton an. »Es gibt nur noch diese eine Angelegenheit zu klären, Wendall. Ich weiß, wir haben früher schon darüber diskutiert, aber ich fürchte, ich muss hier hart bleiben. Wir sind Ihnen in allen finanziellen Fragen weitgehend entgegengekommen, doch diesem Punkt kann ich nun wirklich nicht mehr zustimmen.«
    »Ich verstehe Ihr Zögern, John, aber die Sache liegt im allgemeinen Interesse.«
    Perellis junger Mitarbeiter blätterte im Vertrag. Clayton gefiel der Mann. Er war so offen und direkt, dass es manchmal an Unverschämtheit grenzte, obwohl er das hinter einer gehörigen Portion Humor zu verbergen verstand. Und er wusste genau, wo sein Platz war. Ihn sollte man sich besser nicht zum Gegner machen, und Clayton nahm sich vor, ihn im Auge zu behalten. In zwei Jahren würde der Mann Partner werden, und bis dahin sollte er ihm in Dankbarkeit ergeben sein.
    Der Assistent blickte von dem Vertrag auf. »Ich will Ihnen sagen, worin das Problem besteht. Die Freistellungen sollen nicht aufgrund von ökonomischen Gründen erfolgen, und wir können ihnen nicht wegen mangelnder Arbeitsleistung kündigen. Von den achtzig Personen, die Sie auf Ihre Entlassungsliste gesetzt haben, unterliegen über die Hälfte einem gewissen Kündigungsschutz. Gott sei Dank finden sich nur wenige Frauen oder Angehörige von Minderheiten darunter«, fügte er trocken hinzu, und alle im Raum lächelten. »Aber das Alter stellt uns vor erhebliche Schwierigkeiten. Ich spreche von den Personen, die bereits die Vierzig überschritten haben. Wenn wir Ihrer Liste zustimmen, sehen wir uns mindestens einem halben Dutzend Klagen vor dem Arbeitsgericht gegenüber. Donald Burdick könnte uns mit Leichtigkeit einen Prozess anhängen, und angesichts seiner Meinung bezüglich der Fusion wird er sich wohl auch nicht davon abhalten lassen.«
    »Das ist natürlich ein Risiko«, sagte Clayton.
    Perelli lächelte. »Und zwar eins, das wir nicht eingehen dürfen. Wenn ich da an einige der jüngsten Arbeitsgerichtsurteile denke, vor allem an die Abfindungen, zu denen die betreffenden Unternehmen verdonnert worden sind … Nein, ich kann dem so nicht zustimmen, es sei denn, Sie erklären sich einverstanden, die Kündigungen über einen Zeitraum von zwei Jahren zu strecken.«
    »Nein.« Clayton schüttelte energisch den Kopf.
    »Wendall, ich bitte Sie, wir sind doch schon so weit gekommen. Ich begreife ehrlich gesagt nicht, warum Ihnen das so überaus wichtig ist.« Perelli lehnte sich in seinem Sessel zurück und zündete sich eine Zigarette an.
    Einer von Claytons Mitarbeitern meldete sich zu Wort. »Wendall, wir könnten doch …«
    Clayton brachte ihn mit einer Handbewegung zum Schweigen und sagte: »Mein letzter und endgültiger Vorschlag ist folgender: Wir entnehmen der Reservekasse von Hubbard, White & Willis zweihundertfünfzigtausend Dollar und richten damit einen speziellen Fonds für die zu erwartenden Arbeitsgerichtsprozesse ein …«
    »Diese Summe reicht nie und nimmer …«
    Clayton hob eine Hand. »… und ich werde aus eigenen Mitteln diesen Fonds auf eine halbe Million aufstocken. Alles, was darüber hinausgeht, zahlt die Kanzlei.«
    »Sprechen Sie von Ihrem privaten

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