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Ein toedlicher Plan

Titel: Ein toedlicher Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Deaver
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Wesson. Keine echte, sondern eine Imitation aus Italien ohne Seriennummer, eine der weitverbreitetsten Schusswaffen draußen auf unseren Straßen. Er sagte, sie sei der Big Mac unter den Pistolen. Aber wenn man sich erschießen will, warum sollte man dann eine Waffe kaufen, deren Spur nicht zurückverfolgt werden kann? Ich würde zu Redding Sportartikel gehen und mir ein Schrotgewehr Kaliber 12 mm kaufen.«
    Reece nickte. »Und wenn man bedenkt, wie gründlich Burdick alles erledigt hat. Hier eine alte Schuld einfordern, dort an einen alten Gefallen erinnern … Und niemand weiß etwas von dem gestohlenen Wechsel. Ich schätze, er hat mittlerweile alles im Reißwolf vernichtet. Wendalls eigentlicher Abschiedsbrief, alles fort …« Er schüttelte den Kopf. »Nein, halt, wir wollen uns nicht vergaloppieren. Lass uns in Ruhe darüber nachdenken. Donald hat doch noch keine Ahnung, dass du ihn verdächtigst, oder?«
    »Ich habe noch niemandem davon erzählt. Und keiner hat mich dabei gesehen, wie ich Claytons Schreibtisch durchsuchte.«
    Reece erhob sich, lief auf und ab und legte sich dann aufs Bett. Sie stand ebenfalls auf und folgte ihm. Er rollte sich auf die Seite und spielte mit ihrem Haar. »Das kann sehr, sehr gefährlich für uns werden«, sagte er leise.
    »Sollten wir uns nicht besser an den Staatsanwalt wenden?«
    »Ich kenne ein paar Staatsanwälte … Nein, vergiss es.«
    »Burdick hat überall Freunde sitzen. Und er ist bereit zu töten. Außerdem hat er genügend Einfluss, um später alle Spuren verwischen zu können.«
    »Aber was für Möglichkeiten, etwas zu tun, haben wir denn?«
    »Ich muss morgen nach New Orleans. In zwei Tagen bin ich zurück. Bis dahin unternimmst du nichts, ja? Versprich es mir.«
    »Ich dachte, ich könnte mich hier und da ein wenig umhören und so …«
    »Nein, Taylor.« Er nahm ihr Gesicht zwischen seine Hände. »Es ist mir ernst damit. Donald hat wahrscheinlich schon jemanden ermordet, und wenn ja, dann macht es ihm sicher nichts aus, noch einen Menschen oder auch zwei zu töten.«
    »Ich …«
    »Versprich es mir.«
    »Versprochen.«
    Im Computerraum ging es hektisch zu, und die Frauen, die dort arbeiteten, machten es ihr nicht gerade leicht. Die höfliche Beharrlichkeit, mit der Reece in solchen Fällen vorzugehen pflegte, lag ihr nicht. Sie spürte, wie sie immer wütender wurde.
    Die Supervisorin erschien, eine aufgetakelte, wohlproportionierte Frau Ende dreißig, die aussah wie eine Fernsehpredigerin. »Kann ich Ihnen irgendwie weiterhelfen?«
    In bedrohlich monotonem Tonfall antwortete Taylor: »Ich versuche, um genau zu sein, ich habe schon zweimal versucht, diesen Ladys hier begreiflich zu machen, dass ich einen Computerausdruck benötige, die Liste der Personen, die sich mit ihrem Computerschlüssel Zutritt verschafft haben. Wer war zwischen Montag, dem 9. Dezember, einundzwanzig Uhr abends, und dem folgenden Tag, vierzehn Uhr, in der Kanzlei. Und die Liste möchte ich möglichst sofort erhalten.«
    »Und wer sind Sie?«
    »Taylor Lockwood. Ich arbeite hier als Anwaltsgehilfin.«
    »Aha.«
    »Und ich bin im besonderen Auftrag des Aufsichtsrats unterwegs. Für die Fusion untersuchen wir die Effizienz der Dienste, die für das Haus arbeiten. Ihre Abteilung steht als Erste auf der Liste.«
    Fünf Minuten später verließ ein grünweiß gestreiftes Blatt den Drucker. Eine der Frauen reichte ihr das Papier und verschwand sofort wieder. Taylor sah, dass das Blatt leer war. »He, hallo, ich spreche leider nicht ausländisch. Können Sie mir das hier vielleicht übersetzen?«
    Die Frau ignorierte sie. Taylor marschierte ins Büro der Supervisorin und ließ das Papier auf ihren Schreibtisch segeln. »Oh, da scheint es ein Problem zu geben«, sagte diese.
    »Das wäre eine Möglichkeit«, entgegnete Taylor. »Soll ich das so verstehen, dass hier eigentlich Text oder etwas in der Art zu erkennen sein müsste?«
    Die Supervisorin nahm das als Beleidigung auf, und wenn Taylor ehrlich war, waren ihre Worte auch durchaus so gemeint.
    »Das letzte Mal hatten wir ein solches Malheur, als eine neue Mitarbeiterin die falschen Tasten betätigt und damit irrtümlich die ganze Datei gelöscht hat.«
    »Soll das heißen, es lässt sich nicht mehr feststellen, wer in der fraglichen Zeit seinen Computerschlüssel benutzt hat?«
    Die Supervisorin hielt ihr mit pikierter Miene das Blatt hin. »Was entnehmen Sie dem hier?«
    »Nicht sehr viel.«
    »Damit haben Sie Ihre Antwort.«
    Als Taylor

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