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Ein toedlicher Plan

Titel: Ein toedlicher Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Deaver
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Lederjacke aus dem begehbaren Kleiderschrank, trat durch die Haustür und spazierte um das Gebäude herum, bis sie einen etwa einen Meter tiefen Kellerfensterschacht entdeckte. Vorsichtig stieg sie hinein. Das Fenster war gekippt. Sie konnte die beiden Männer zwar nicht sehen, aber die warme Luft aus dem Haus trug ihre Stimmen zu ihr hinauf. Bosk und Sebastian unterhielten sich ganz normal weiter, hatten sie also nicht bemerkt.
    »Meinst du denn, sie sind angezapft?«
    »Nicht unbedingt«, antwortete Sebastian. »Ich mache mir nur ganz allgemein Sorgen. Wenn ich mit dir reden muss, kann ich nicht jedes Mal zu einer Telefonzelle laufen. Es braucht mich nur jemand zweimal dabei zu sehen, und schon sitzen wir in der Scheiße.«
    »Weißt du was, wir sollten uns einen Code ausdenken.«
    »Nein, das fände ich nicht gut. Damit würden sie umso leichter dahinter kommen, dass zwischen uns beiden eine Verbindung besteht. Und zwischen dir und Dennis.«
    »Hm, mal nachdenken … Wir könnten uns an einen Anrufservice wenden. Du rufst dort an und hinterlässt das, was du mir zu sagen hast, und wenn ich dann die Nummer wähle, erfahre ich alles, was wichtig ist. Und umgekehrt machen wir es genauso. Nur nehmen wir dann aus Sicherheitsgründen einen anderen Service.«
    Vielleicht solltet ihr beim nächsten Mal, wenn ihr fremde Aktenschränke durchstöbert, lieber nicht vergessen, Handschuhe zu tragen, dachte Taylor, damit ihr keine Fingerabdrücke hinterlasst.
    »Ich weiß nicht, man könnte uns immer noch auf die Schliche kommen«, sagte Sebastian leise. »Wer ist eigentlich am Stoß?«
    Bosks Lachen klang hart. »Vergiss nicht, dass du ein verdammter Dieb bist. Was verlangst du denn? Eine Garantie? Walkie-Talkies und Zerhacker? Sollen wir uns vielleicht verkleiden?«
    Sebastian antwortete nicht darauf.
    Die beiden spielten fünf Minuten lang schweigend weiter. Taylor begann vor Kälte zu zittern; außerdem schliefen ihre Füße ein. Endlich hörte sie von der Treppe her Schritte.
    »Da ist ja unser Mann an der Quelle«, sagte Callaghan. »Ich freue mich, Sie endlich einmal kennen zu lernen, Thom. Hier, ich habe Ihnen etwas mitgebracht.«
    »Oh, der Nektar der Götter«, entgegnete Sebastian.
    »Was denn sonst?«, sagte Bosk. Daraufhin folgte wieder längeres Schweigen.
    Koks, Gras?
    Taylor hatte immer mehr Mühe, sich zu konzentrieren. Die Kälte hatte eine eigenartige Wirkung auf sie. Ihre Sicht verschwamm, und sie fühlte sich konfus. Billardkugeln knallten gegeneinander. Sie hörte, wie alle drei Männer etwas durch die Nase einsogen und schnauften.
    »Gottverdammt, ist das gut!«, stöhnte Bosk.
    »Wie ist es denn gelaufen?«, wollte Callaghan wissen.
    »Alles ist glatt gegangen. Ich habe es.«
    »Haben Sie es dabei?«
    »Nein.«
    Erneutes Schweigen. Taylor spürte die Spannung zwischen den Männern.
    »Gibt’s einen Grund dafür?«
    »Es ist nämlich so, Denny«, begann Bosk in defensivem Ton, »dass wir nur noch ein paar Fragen klären müssen …«
    »Die Sechs in die Ecke«, sagte Sebastian.
Klonk!
»Erstens das Geld«, erklärte er dann. »Wir haben nie genau festgelegt, wie wir es aufteilen wollen. Zweitens die Sicherheit. Ich muss unbedingt wissen, wie Sie meinen Hintern aus der Sache raushalten wollen. Die Sieben an die Seite.«
    »Die Ecke wäre sicherer«, wandte Callghan ein.
    »An die Seite«, beharrte Sebastian.
Klonk!
    »Das Geld?«, sagte Callaghan. »Bei dem Deal springt für jeden von euch garantiert eine Million heraus. Und eure Einlagen betragen höchstens zehn Prozent davon.«
    »Die Sieben an die Seite. Im Voraus. Das Geld, meine ich«, bemerkte Bosk.
    »Im Voraus«, bestätigte Sebastian und schniefte.
    Klonk!
    Callaghan lachte nachsichtig. »Es ist mir nicht möglich, zwei Millionen lockerzumachen. Ich kann euch höchstens siebenhundertfünfzig geben, euch beiden zusammen. Ihr müsst dann sehen, wie ihr das untereinander aufteilt. Mehr ist nicht drin.«
    »Die Sieben in die Ecke«, kündete Sebastian jetzt an. »Fünfhunderttausend für jeden von uns, und keinen Cent weniger.«
    Klonk!
    »Okay. Bei der Übergabe. Sobald Sie mir die Ware ausgehändigt haben. Aber jetzt müssen Sie mir sagen, warum Sie so nervös sind? Es hat doch niemand Verdacht geschöpft, oder?«
    »Ich möchte es eben narrensicher haben«, entgegnete Sebastian. »Wenn das gewährleistet ist, erhalten Sie die Lieferung. Die Acht an die Seite …«
    Klonk!
    »Hier geht es um Diebstahl im großen Rahmen«, erklärte Bosk. »Da kann

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