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Ein toedlicher Verehrer

Titel: Ein toedlicher Verehrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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machen würde?
    Sie hielt sich nicht gerade für eine Expertin in fernöstlicher Kampfkunst, aber sie war eher in der Lage, sich und ihren Dienstherrn zu verteidigen, als die meisten anderen Menschen. Sie war fit; sie war ein exzellenter Schütze und eine geschickte Autofahrerin. Trotzdem - sie wollte keine dieser Fertigkeiten einsetzen müssen. Sie wollte dem Richter den Haushalt führen und für ihn sorgen, Punktum. Außerdem nutzten die allerbesten Kampfkünste nur bis zu einem bestimmten Punkt etwas, und sie war normal genug, um angesichts dieser neuen Entwicklung Unbehagen, ja sogar ein wenig Angst zu empfinden. Ein einziges Vorkommnis, mit dem nicht einmal eine Drohung verbunden war, bedeutete noch nicht, dass sie verfolgt wurde, aber ausschließen konnte sie die Möglichkeit auch nicht mehr. Im Gegenteil, sie konnte an nichts anderes mehr denken.
    Verfluchtes Schwein, ihren Seelenfrieden so zu stören.
    Sie konnte nichts weiter tun, als Vorsorge zu treffen und auf der Hut zu sein, und diese Hilflosigkeit fand sie schlimmer als alles andere. Sie wollte etwas unternehmen, aber was? Ihr Naturell und ihre Ausbildung verlangten, in die Offensive zu gehen, aber in diesem Fall hatte sie ausschließlich defensive Optionen.
    Sosehr es ihr auch missfallen mochte, ihr blieb nichts anderes übrig, als das Blatt auszuspielen, das sie in die Hand bekommen hatte. Sie besaß alle notwendigen Fähigkeiten, um mit der Situation fertig zu werden; sie musste einfach auf Zack sein. Vielleicht war ja alles nur blinder Alarm. Vielleicht würde der Absender morgen anrufen, um sich zu sich erkundigen, ob sie sein Geschenk erhalten hatte, und sie konnte ihm den Wind aus den Segeln nehmen. Sie hatte gelernt, immer höflich zu bleiben, aber sie war auch die Tochter eines und die Schwester zweier Soldaten und verstand eine Menge von Abschreckung. Schlimmstenfalls konnte sie ziemlich eklig werden.
    Also gut, im Großen und Ganzen blieb die Sache ihr selbst überlassen, solange er sie nicht offen bedrohte. Aber trotzdem wäre es dumm, die Polizei nicht zu informieren und ihren Rat einzuholen.
    Ihren Rat? Sie schnaubte. Wohl eher seinen Rat.
    Sie hatte seine Karte; genauer gesagt, der Richter hatte seine Karte. Sie ging nach unten und wanderte durchs Haus bis zur Bibliothek, wo der Richter in seinem ledernen Ruhesessel lagerte und selig in seinen neuen hochauflösenden Breitbild-Fernseher starrte. Auf ihr höfliches Klopfen hin sah er auf.
    »Entschuldigen Sie die Störung, aber haben Sie noch die Visitenkarte von Detective Cahill? Ich halte es für klug, die Polizei von diesem Geschenk in Kenntnis zu setzen, selbst wenn man nichts unternehmen kann.«
    »Gute Idee. Die Karte liegt in dem Ordner auf meinem Schreibtisch.« Er wollte schon aufstehen, aber Sarah winkte ab. Der gute alte Herr konnte sich einfach nicht an die Vorstellung gewöhnen, dass nicht er ihr behilflich sein sollte, sondern dass sie zu seiner Hilfe da war. Er nahm es hin, dass sie ihm die Mahlzeiten servierte und sich um seine Kleidung kümmerte - für Menschen seiner Generation waren diese Dinge Frauensache -, aber wenn es um irgendetwas anderes ging, musste sie immerzu aufpassen, weil er ihr sonst ständig galant die Tür aufgehalten und andere Höflichkeiten erwiesen hätte.
    »Ich hole sie schon. Bitte bleiben Sie sitzen.« Auf seinem Schreibtisch lag nur ein einziger Ordner, ein hellbrauner Schnellhefter mit der Aufschrift VERSUCHTER EINBRUCH. Lächelnd klappte sie ihn auf. Er enthielt den Polizeibericht, die Zeitungsmeldung des Polizeiberichtes, ein paar selbst gemachte Fotos und eine Kopie der Meldung an die Versicherung. Detective Cahills Karte war zusammen mit zwei weiteren Visitenkarten an den Polizeibericht geheftet.
    Sie schrieb die Nummer ab und klappte den Ordner zu. »Danke. Kann ich heute Abend noch etwas für Sie tun?«
    »Nein, nein, alles in Ordnung.« Er winkte ab, vollkommen versunken in eine Autojagd auf dem Gerichts-Sender. Eine echte Männersendung, dachte sie mit einem stillen Seufzer. Ihr Vater schaute sie ebenfalls mit Begeisterung an.
    Sie kehrte in ihre Wohnung zurück und tippte Cahills Nummer in ihr Handy ein, trennte die Verbindung aber wieder, ehe sie auch nur hergestellt war. Mit einem entsprechenden Empfangsgerät konnte man Handygespräche abhören. Sie hatte dem Detective zwar nichts Privates zu sagen, aber die Vorstellung, dass der Irre sie vielleicht belauschte, war abstoßend.
    Und die Erkenntnis, dass er sich mit einem einzigen

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