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Ein Traummann zum verzweifeln

Titel: Ein Traummann zum verzweifeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
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»Scheiße, Scheiße, Scheiße!«
    Sie trat auf die Bremse, und der Mietwagen kam mit einem Ruck zum Stehen. Zum Glück zog sie durch ihr abruptes Abbremsen nicht die Aufmerksamkeit der Schläger auf sich. Sie schaltete die Scheinwerfer aus, um sich nicht unnötig zu exponieren, legte den Rückwärtsgang ein und setzte in eine Einfahrt zurück, wo sie aus einer sicheren Deckung heraus das Geschehen beobachten konnte.
    Verflixt und zugenäht, das war alles ihre Schuld. Wenn sie ihre Gefühle nicht mit ihrem Beruf vermischt hätte, wäre Nick nie so ungeschützt gewesen. Die Angst um ihn schnürte ihr den Hals zu. Ihr Herz raste, und ihr Magen rebellierte. Sie atmete ein paarmal tief durch, um sich in den Griff zu bekommen. Es wäre absolut niemandem damit geholfen, wenn sie sich jetzt wie ein liebeskrankes Girlie benahm.
    Der Firebird fuhr die Straße in die entgegengesetzte Richtung davon, und sie rollte langsam auf die Fahrbahn, um die Verfolgung aufzunehmen. Die Scheinwerfer ließ sie aus, bis sie die Hauptstraße erreichten.
    Sie folgte dem Firebird nach Divisadero hinunter. Hinter dem Exploratorium und dem Palast der Schönen Künste bog er nach links ab in Richtung Doyle Drive. Sie passierten den Yacht Club rechter Hand und den Presidio linker Hand, und ehe Daisy sich versah, war sie, ein paar Autolängen hinter dem schwarzen Wagen, auf der Golden Gate Bridge in Richtung Marin County unterwegs.
    Gütiger Himmel, wo brachten sie ihn nur hin? Ins Weinbaugebiet vielleicht? Die Vorstellung gefiel ihr ganz und gar nicht. Dort gab es viel zu viel unbewohntes Land, wo man ohne Zeugen weit und breit alles Mögliche mit ihm anstellen konnte, und wo man sich auch bequem einer Leiche entledigen konnte.
    Douglass wartet doch nur darauf, mir die Kehle durchzuschneiden, vor allem nach dem heutigen Abend.
    Gott, und sie hatte darauf nur mit einem lapidaren »gut« reagiert.
    Doch anstatt auf der 101 weiterzufahren, wechselte der Firebird, lange bevor sie auch nur in die Nähe des Weinbaugebietes kamen, auf den Highway 1. Sie fuhren ein Stück der Küste entlang, um schon bald in eine von Bäumen gesäumte Einfahrt einzubiegen, die zu einer beeindruckenden Villa an einem Steilufer direkt über dem Pazifik führte.
    Daisy hatte sich, um nicht entdeckt zu werden, zurückfallen lassen. Sie fuhr mit verminderter Geschwindigkeit an den sich automatisch schließenden Toren vorbei. Alles, was sie noch sehen konnte, war der sich schnell entfernende rote Schein der Rücklichter.
    Sie fand eine Stelle, wo sie ihren Wagen parken konnte. Anschließend prüfte sie ihre Glock und band sich die Messer um. Die Beretta steckte sie in ihren Stiefel. Sie knipste die Innenbeleuchtung aus, öffnete vorsichtig die Tür und stieg aus.
    Die Steinmauer, die das Anwesen zur Straße hin abgrenzte, war allenfalls Zierde. Daisy überwand sie problemlos. Bitte, lieber Gott, mach, dass da keine Hunde sind, betete sie inständig, als sie im Schatten der windzerzausten Bäume die Auffahrt hinaufschlich. Sie hatte einmal einem bissigen Wachhund Aug in Aug gegenübergestanden und hatte nicht die geringste Lust, diese unangenehme Erfahrung zu wiederholen.
    Doch sie begegnete weder Mensch noch Tier, und so huschte sie wenige Sekunden später die flachen Treppenstufen hinauf, die die Steinterrasse der Villa umsäumten. Aus einem einzelnen Fenster schien Licht. Sie drückte sich seitlich davon flach an die Wand und beugte den Kopf leicht nach vorne, um in das Zimmer zu spähen.
    Es war leer.
    Sie fluchte leise und versuchte nachzudenken. Was sollte sie nur tun? Das übrige Haus war dunkel, und Mrs. Douglass schlief wahrscheinlich oben. Am Erfolg versprechendsten waren das Erdgeschoss oder die Kellerräume, so es denn welche gab. Auf einmal hörte sie ein dumpfes Krachen, das von der Rückseite des Hauses kam. Sie zögerte nicht lange und lief, von einem Schatten zum nächsten sprintend, in Richtung des Geräuschs.
    Nick rappelte sich vom Boden auf, wo er unsanft gelandet war, als der Stuhl, auf den Plattnase ihn gepfeffert hatte, durch den Schwung nach hinten gekippt war. Über ihm klirrten und klapperten Flaschen, die in einem Regal lagerten, das bei dieser Aktion verrutscht war. Er war heilfroh, dass es ihn nicht unter sich begraben hatte, als er mit seiner Schulter dagegengeknallt war. Verdammt – wo seine Schulter doch gerade erst wieder einigermaßen intakt war. Er widerstand dem Verlangen, sie nach neuen Verletzungen abzutasten, wohl wissend, dass ihm jede

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