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Ein Traummann zum verzweifeln

Titel: Ein Traummann zum verzweifeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
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Reggie noch schnell einen Kuss auf den Mund und lief zur Tür. Dort blieb sie noch einmal kurz stehen und drehte sich zu ihm um. In der Hoffnung, nicht halb so bedürftig und unsicher zu klingen, wie sie sich fühlte, fragte sie leise: »Sag mir die Wahrheit, Reg – bin ich der größte Idiot, der unter der Sonne herumläuft, oder meinst du, er liebt mich wirklich?«
    »Ich denke, die Möglichkeit besteht durchaus, Daisy. Ganz ehrlich.«
    »Welche? Dass ich ein Idiot bin?«
    »Nein. Dass er dich liebt. Ich würde mein Geld darauf verwetten. Zum Teufel, Mädchen, ich würde immer auf dich setzen.«
    »Danke, Reg. Das brauchte ich jetzt.« Sie atmete tief durch. »Und überhaupt, ich werd’s vermutlich nie herausfinden, wenn ich kein Risiko eingehe.«
    »Kindchen, du bist geboren, um Risiken einzugehen. Du wusstest bisher bloß nicht, dass der Einsatz dein Herz sein würde.«
    Sie lächelte ihn hilflos an. Doch dann straffte sie die Schultern. »Jepp. Wer hätte je gedacht, dass das so viel Angst einflößender ist als eine Horde schießwütiger Irrer.« Sie zuckte die Achseln und war aus der Tür.
    Nick war kaum auf der Straße, da bedauerte er auch schon, dass sein Ego mal wieder mit ihm durchgaloppiert war. Er hätte ihm schon vor der Tür die Zügel anlegen müssen. Aber nein, er musste sich ja vor Daisy produzieren. Das hast du toll hingekriegt , du Held.
    Er öffnete die Tür des wartenden Taxis, stockte dann aber und blickte zu dem Erkerfenster von Reggies Wohnung hinauf. Vielleicht sollte er umkehren und versuchen, es diesmal richtig zu machen.
    Nein, besser nicht. Er rollte unbehaglich mit den Schultern, kletterte ins Taxi und nannte dem Fahrer seine Adresse. Das Problem war, dass er sich nicht sicher war, ob er es das zweite Mal auch wirklich richtig machen würde. Er sah immer noch Daisy vor sich, wie sie ihn mit ihren großen, braunen Augen schmerzerfüllt anblickte, zutiefst misstrauisch, weil er sie belogen hatte. Und er hatte das sehr ungute Gefühl, dass eine weitere Begegnung mit ihr sehr schnell alle guten Vorsätze zunichte machen und ihn zu einem primitiven Macho mutieren lassen würde.
    Und wenn er es so weit kommen ließe, dann würde sie ihn wahrscheinlich einstampfen.
    Im Grunde seines Herzens war er eigentlich gar kein Machotyp, fand er. Allerdings hatte er den dunklen Verdacht, er könnte diese Tatsache womöglich vergessen und eine Dummheit begehen, die sich nicht wieder rückgängig machen ließe. Sie hatte es fertig gebracht, den Macho in ihm zu wecken, und er hatte das Gefühl, im Moment gefährlich nahe der Neandertaler-Mentalität zu sein.
    Und er hatte Angst. Angst, sie sei zu verärgert, um jemals zu ihm zurückzukommen. Angst, sie würde ihn abschreiben und er würde sich für den Rest seines Lebens so elend fühlen wie jetzt. Er war es nicht gewohnt, vor irgendetwas Angst zu haben, und er mochte das Gefühl nicht. Er mochte es ganz und gar nicht.
    Das Taxi hielt vor dem Tor zum Anwesen des Herrenhauses. Geistesabwesend bezahlte er den Fahrer und stieg aus. Das Auto ordnete sich wieder in den Verkehr ein, und er tippte den Sicherheitscode ein.
    Mit den Händen in den Hosentaschen, wippte er auf den Absätzen vor und zurück, bis die Torflügel aufgeschwungen waren. Verdammt, verdammt, verdammt. Wie sollte er Daisy nur davon überzeugen, dass seine Gefühle echt waren und dass er bei Gott nicht die Absicht hatte, sie gewohnheitsmäßig anzulügen?
    Plötzlich wurde er gepackt und herumgewirbelt. Er hatte Mühe, die Hände aus den Taschen zu bekommen. »Was zum Teufel?«
    Eine Faust donnerte aus dem Nichts gegen sein Kinn und schickte ihn zu Boden. Er setzte sich auf dem Bordstein auf, befühlte seinen Kiefer und bewegte ihn vorsichtig hin und her. Okay, er schien in Ordnung zu sein. Nick blickte hoch und sah direkt in die Visage des Obermackers von Douglass’ Schlägertrupp.
    Plattnase beugte sich zu ihm nach unten, reichte ihm die Hand und zog ihn auf die Füße. »Tachchen, du Arschloch – lange nich’ gesehen, wa?«, nuschelte er. »Hab Neuigkeiten für dich, Sportsfreund: Wir haben die Nase voll von dir und deinen Spielchen. Deshalb werden du, ich und mein Kollege hier« – er deutete auf Stiernacken, den omnibusgroßen Schatten hinter ihm – »jetzt eine kleine Spritztour unternehmen.«

24
    D aisy bog gerade noch rechtzeitig um die Kurve, um zu sehen, wie die zwei Kerle Nick in einen schwarzen Firebird drängten. »Shit!« Sie schlug mit dem Handballen auf das Lenkrad.

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