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Ein Traummann zum verzweifeln

Titel: Ein Traummann zum verzweifeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
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und auf Nicks Arbeit angesprochen. Er stellte Daisy juwelenbehängte Damen in aufwändigen Kleidern und Herren in maßgeschneiderten Smokings vor. Er war charmant und höflich, verteilte Visitenkarten und übte sich in gepflegtem Small Talk. Dabei bewegte er sich jedoch ständig in Richtung Tür, und bevor Daisy noch merkte, wohin der Hase lief, standen sie plötzlich im Korridor vor der Penthouse-Wohnung.
    Sie erhöhte sofort ihre Wachsamkeit. Denn wenn die Ganoven es geschafft haben sollten, sie bis hierher zu verfolgen, dann waren Nick und sie hier draußen wahrscheinlich mehr gefährdet als in der Suite, wo etwa hundert der einflussreichsten Bürger San Franciscos in Partylaune versammelt waren.
    »Bist du für heute Abend fertig?« Sie musste den Korridor praktisch hinunterjoggen, um mit seinen weit ausholenden Schritten mitzuhalten. Sie versuchte sich unauffällig aus seinem Griff zu lösen, aber er weigerte sich, die Hand loszulassen. Eine Minute später standen sie vor dem Aufzug. Er drückte »Abwärts«. »Wo gehen wir hin?«
    Der Aufzug kündigte durch ein Klingelzeichen seine Ankunft an, und der Pfeil über der Tür leuchtete auf. Eine Sekunde später glitten die Türen auf, sie stiegen ein, und Nick drückte den Knopf für das Erdgeschoss.
    »Hat es dir die Sprache verschlagen, Coltrane?« Sein penetrantes Schweigen ging Daisy langsam auf die Nerven, und als die Türen wieder zuglitten, riss sie sich mit einem Ruck von seiner Hand los. Plötzlich fand sie sich, an die Aufzugwand gepfercht, in der Umklammerung seines Smokings wieder.
    »Was ist los?«, fragte sie und blickte indigniert zu ihm hoch.
    »Das ist los«, knurrte er und presste seinen Mund auf den ihren.
    In ihrem Bauch flatterten unvermittelt tausend Schmetterlinge auf, und sie erwiderte seinen Kuss mit einer explosiven Leidenschaft, die der seinen ebenbürtig war. Sie krallte die Finger in die Revers seiner Smokingjacke und zog sich auf die Zehenspitzen hoch, um ihm so nahe wie möglich zu sein. Nicks Hände lösten sich von der Wand und legten sich auf ihren Rücken. Sie spürte, wie er ihre bloße Haut mit seinen warmen Fingern erst sanft massierte, bevor er ihren Körper, ohne seinen hungrigen Mund von ihren Lippen zu lösen, ungestüm an sich heranzog, ja förmlich in sich hineinpresste.
    Ruckartig hob er den Kopf und starrte ihr in die Augen. Sein Atem streifte warm und ungleichmäßig ihre feuchten Lippen. »Habe ich dir schon gesagt, wie schön du in deinem Abendkleid aussiehst? Seit ich dich das erste Mal darin gesehen habe, habe ich nur noch den einen Wunsch, es dir wieder auszuziehen. Ist das nicht verrückt? Ich habe dich schon nackt gesehen, auch fast nackt, aber es raubt mir schier den Verstand, dich angezogen zu sehen.« Er beugte sich vor und drückte seine Lippen auf ihr Kinn, auf ihre Wangenknochen, auf ihre Schläfen. Sein heißer Atem strich ihr übers Ohr, als er heiser flüsterte: »Was machst du nur mit mir, Daisy?«
    Was sie machte? Das war stark. Aber sie bekam nicht die Chance, ihn auf die Ironie dieser Frage aufmerksam zu machen, denn er küsste sie schon wieder, und genauso wie all die anderen Male, als er sie mit seinen Lippen berührt hatte, vergaß sie alles um sich herum. Doch anders als die meisten anderen Male ließ sie sich diesmal treiben und kämpfte nicht dagegen an.
    Nick streifte mit dem Daumen gerade einen schmalen Träger von ihrer Schulter, als der Aufzug anhielt und die Tür sich öffnete. Daisy wurde sich dessen erst bewusst, als sich jemand räusperte und Nick den Kopf hob. Sie blinzelte ihn an und verlor sich im Blau seiner Augen. Er drehte sich, den Arm um sie gelegt, um. Beim Anblick des verhalten grinsenden Grüppchens vor dem Aufzug schoss Daisy das Blut in den Kopf. Doch sie reckte ihr Kinn und schritt hoch erhobenen Hauptes durch die Lobby.
    Guter Gott – der Schlägertrupp hätte sie bei der Umsicht, die sie hatte walten lassen, dort, wo sie standen, einfach abknallen können. Nicks Gespräch mit der Dame am Empfang ignorierend, ließ sie ihren Blick aufmerksam durch die Halle schweifen.
    »Komm«, sagte Nick einen Moment später mit rauer Stimme und dirigierte sie zurück zu den Aufzügen. Als sie näher kamen, öffneten sich gerade die Türen zu einem leeren Aufzug und Nick wandte sich wieder Daisy zu, die jedoch abwehrend die Hand hochhielt.
    »Lass dir bloß nicht einfallen, noch einmal über mich herzufallen.«
    Er grinste sie an. »Das gehörte offensichtlich nicht zu meinen

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