Ein Traummann zum verzweifeln
schon von meiner Idee einer Zwölf-Stufen-Liebesaffäre erzählt?« Ihm wurde sofort ziemlich flau im Magen. Wie hatte er nur davon anfangen können?
Sie lachte ein tiefes kehliges Lachen. »Was, um Himmels willen, ist eine Zwölf-Stufen-Liebesaffäre?«
Zum Teufel, jetzt war sowieso alles egal. Er stützte sich auf die Ellbogen, um ihr ins Gesicht zu sehen. Sie schenkte ihm ein träges Lächeln und kuschelte sich an ihn.
»Es ist eine Affäre, die du und ich nur von einem Tag zum anderen leben – mit der Option, dass wir eventuell eine Zukunft vor uns haben. Irgendwann einmal vielleicht.« Sie sah ihn verständnislos an, und er spürte, dass ihre Muskeln sich anspannten. Er strich mit den Fingerspitzen über ihr Gesicht. »Das verwirrt dich jetzt wahrscheinlich, weil ich dir nie gesagt habe, dass du mir wichtig bist. Aber das bist du nun mal.«
»Ich weiß, fürs Bett.«
»Das versteht sich von selbst. Aber wenn du glaubst, das sei alles, Daisy ...«
»Du brauchst mir keine Versprechungen zu machen, Nick.« Sie gab ihm einen leichten Schubs, und er zuckte nicht mit der Wimper. Stirnrunzelnd fuhr sie fort: »Ehrlich gesagt wäre es mir lieber, wenn dem nicht so wäre. Ich habe seit langem akzeptiert, dass langfristige Beziehungen und ich zwei sich widersprechende Begriffe sind.« Sie blickte ihm gerade in die Augen. »Ich weiß nicht, wie ich es klarer ausdrücken soll. Mit Liebesaffären habe ich nun mal kein Glück.«
Die Verletzlichkeit, die sich in ihrem Gesicht spiegelte, versetzte ihm einen Stich, und er sagte fest: »Das liegt daran, weil du noch nie eine Beziehung mit mir hattest.« Es war kaum zu fassen – das Wort »Beziehung«, an dem er normalerweise beinahe erstickte, ging ihm glatt über die Lippen. Trotzdem ... »Gib die Hoffnung nicht auf, meine Süße, das Blatt wendet sich gerade für dich.«
Sie verspannte sich noch mehr, wurde steif wie ein Stock. »Und wie soll das bitte schön deiner Meinung nach geschehen, Nick – durch eine Affäre, in der wir uns wie zwei Betrunkene benehmen, die eine volle Flasche vor dem Abgrund entdecken? Warum können wir die Dinge nicht so lassen, wie sie sind? Lass uns genießen, was wir zusammen haben, solange wir es haben – und akzeptieren, dass es früher oder später zu Ende ist.«
Er öffnete den Mund, um ihre Meinung über ... ja, über was eigentlich, zu diskutieren. Über die Beständigkeit von Beziehungen? Über die spezielle Beziehung, die er vorschlug? Was auch immer, er kam nicht dazu. Als sie sagte: »Könnten wir bitte das Thema wechseln? Ich möchte darüber nicht mehr sprechen«, machte ihr Gesichtsausdruck jedes weitere Wort hinfällig.
»Okay. Möchtest du heute Nacht hier bleiben?«
»Nach dem Vermögen, das du in die Miete des Zimmers investiert hast? Aber sicher doch.«
»Das bedeutet, dass du morgen früh in deinem Abendkleid durch die Hotelhalle marschieren musst.«
Sie begann so herzhaft und fröhlich zu lachen, wie er es seit ihren Jugendtagen nicht mehr gehört hatte. »Und warum. sollte mich das bitte stören?«
»Woher soll ich das denn wissen? Das gehört halt zu den Dingen, die neun von zehn Frauen, mit denen ich ausgehe, irritieren würde.«
Sie grinste zu ihm hoch. »Ich weiß nicht – stellt sich hier überhaupt die Frage, wie viele Frauen du schon in Hotelzimmer abgeschleppt hast, oder liegt die Erklärung nicht auf der Hand?«
»Und die wäre?«
»Ich gehöre nicht zu den vornehmen Edeltanten, mit denen du dich normalerweise verabredest, obwohl – ich frage mich dann schon, wie vornehm sie eigentlich sind, wenn sie ohne Unterwäsche herumlaufen. Aber das ist ein anderer Punkt. Ich bin nur ein Leichtgewicht aus der Vorstadt, das nicht genug Ahnung hat, um peinlich berührt zu sein, wenn es am Morgen danach im Abendkleid gesehen wird.«
»Als Leichtgewicht würde ich dich wirklich nicht bezeichnen – wenn schon leicht, dann bist du pflegeleicht, mein Püppchen.«
»Wie auch immer, ich bin nicht dein Standardtyp. Und um auf heute Nacht zurückzukommen, wenn wir bleiben, wissen die Ganoven wenigstens nicht, wo wir sind, hmm?«
»Da ist was dran. Doch bevor wir uns für die Nacht einrichten, sollten wir noch einen Sprung zur Hotelboutique nach unten machen, um uns mit ein paar wesentlichen Dingen einzudecken.«
»Als da wären?«
»Zahnpasta, Zahnbürsten, mehr Kondome.«
Sie gab ihm wieder einen Schubs, und dieses Mal rollte er von ihr runter. »Worauf warten wir also noch? Wir wollen doch nicht, dass das
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