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Ein unerhörter Ehemann (German Edition)

Ein unerhörter Ehemann (German Edition)

Titel: Ein unerhörter Ehemann (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eloisa James
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geschnarcht hast, hast du um dich getreten oder mir die Decke weggezogen.«
    »Das tut mir leid. Kann ich es irgendwie wiedergutmachen?«
    Gina saß auf der Bettkante, und er bedeckte ihren Nacken mit unzähligen Küssen.
    Sie fühlte nichts als wachsende Gereiztheit und sprang so rasch auf, dass er fast aus dem Bett gerutscht wäre. »Nein! Ich werde mich jetzt ankleiden und auf mein Zimmer gehen. Meiner Meinung nach sollten wir getrennte Zimmer haben, damit ich wenigstens etwas Schlaf bekomme.«
    »Schäm dich, Gina, und das ausgerechnet von dir, obwohl du behauptet hast, du wolltest mit dem Marquis das Schlafzimmer teilen.«
    »Sebastian würde meinen Schlaf gewiss nicht derart stören!«, gab sie zurück, während sie ihr Kleid überstreifte. »Würdest du bitte im Korridor nachsehen? Ich möchte nicht beim Verlassen deines Zimmers gesehen werden.«
    Cam zog seine Hose an und überlegte einen Moment. Dann fragte er ruhig: »Warum nicht?«
    »Was meinst du damit? Ich muss dir doch wohl kaum die Gründe dafür darlegen!«
    »Mich würden sie aber interessieren.«
    »Unsere Ehe wurde vor drei Tagen annulliert«, erklärte Gina. »Auch wenn wir es erst gestern erfahren haben, bleibt die Tatsache bestehen, dass wir zurzeit nicht verheiratet sind.«
    »Das klingt, als würdest du bedauern, dass wir die Ehe vollzogen haben.«
    Sie wich seinem Blick aus. »Nein, das tue ich nicht. Du etwa?«
    »Warum in aller Welt sollte ich das bedauern?«, fragte er mit rauer Stimme.
    Gina schluckte. Offenbar wollte er an seinem Vorhaben festhalten, wie er es ihr im Ballsaal erläutert hatte: Sie lebten weiter wie bisher und kämen immer nur dann zusammen, wenn er zufällig in England weilte. »Du bist nicht mehr so frei und ungebunden«, machte sie geltend.
    »Frei?«
    »Wenn wir ordnungsgemäß miteinander verheiratet sind, kannst du nicht mehr nach Griechenland zurückkehren.«
    »Nein?«
    »Nein.« Fast hätte ihre Stimme versagt, doch sie riss sich zusammen. »Wenn wir verheiratet sind, sollten wir auch miteinander leben.«
    »Aber meine Heimat ist Griechenland.«
    »Girton ist es auch. Wenn du darauf bestehst, wieder nach Griechenland zu gehen, dann … « Sie verhaspelte sich beinahe. »Dann werde ich Finkbottle sagen, dass doch nichts geschehen ist.«
    Einen Augenblick lang herrschte Schweigen. Dann sagte Cam: »Ich hasse es, erpresst zu werden, meine Herzogin.«
    »Ich habe nicht vor, dich zu erpressen«, widersprach Gina. »Ich glaube nur … «
    »Du glaubst, dass ich ein gewissenloser Vagabund bin, der nur auf sein Vergnügen aus ist – und seiner Frau die Unschuld raubt – , um sich dann nach Griechenland aus dem Staub zu machen, als ob nichts geschehen wäre.«
    Sie schluckte.
    »Ich hingegen fühle mich sehr wohl kompromittiert«, sagte er gepresst. »Ich bin aufgrund unserer Situation und meines Verlangens nach dir in einer kritischen Lage. Und zufällig bin ich kein Mann, der vor seiner Verantwortung flieht. Aber du glaubst, ich würde es tun, nicht wahr?« In seiner Stimme lag so viel Selbsthass, dass Gina das Herz blutete. »Immerhin hast du ja auch geglaubt, dass ich dich in rosa Marmor meißeln und auf dem Marktplatz aufstellen würde.«
    »Ich wollte dich nicht kränken oder zu Unrecht beschuldigen. Ich glaubte, du würdest mich in rosa Marmor meißeln, weil es nun einmal deine Profession ist … «
    »Und damit hast du nur allzu recht«, erwiderte er mit zorniger Stimme. »Das ist meine Profession. Ich haue nackte Frauen aus Stein, um mir meinen Lebensunterhalt zu verdienen, und ich tue es überdies in Griechenland . Du bist eine Herzogin und lebst in England. Diese beiden Tatsachen sind unvereinbar, findest du nicht? Du kannst keinen Ehemann brauchen, der anstößige Skulpturen erschafft. Aber Gina, ich werde nicht deinetwegen damit aufhören. Nackte Frauenstatuen zu meißeln, ist mein Beruf. Stephen konnte mich nicht davon abbringen, und dir wird es auch nicht gelingen.«
    Gina runzelte die Stirn. »Ich habe dich nie gebeten, deine Arbeit aufzugeben.«
    Cam lachte bitter. »Wenn ich in Girton lebe und schmucklose Brücken ohne Nymphen entwerfe, wenn ich mein Haus in Griechenland aufgebe und ein philanthropischer Herzog werde, wann soll ich dann noch die Zeit finden, anstößige Skulpturen zu erschaffen?«
    »Daran hatte ich nicht gedacht.« Sie ballte die Fäuste.
    »Daran brauchst du auch nicht zu denken. Ich sehe es völlig klar vor mir. Im Grunde entspricht der steife Marquis deiner Vorstellung von einem

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