Ein unerhörter Ehemann (German Edition)
idealen Ehemann. Du kannst mich aber nicht in Bonnington verwandeln, Gina. Das funktioniert nicht. Aus Dreck kannst du kein Gold machen. Akzeptiere dies und überlege dir, ob du die Ehe mit mir willst. Vielleicht war es ein Glück, dass uns nur Finkbottle im Bad gesehen hat. Und Seine Merkwürden der Marquis steht immer noch zur Verfügung.«
»Immerhin liebt er mich!«, fauchte Gina.
Cam starrte sie an.
»Er liebt mich«, wiederholte sie mit schriller Stimme. »Er schnarcht nicht, und er lebt in England.« Zu ihrer Bestürzung füllten sich ihre Augen mit Tränen. »Du jedoch wirst mich in Girton zurücklassen und wieder zu deiner Geliebten fahren.«
»Marissa ist nicht meine Geliebte!«, entgegnete Cam.
»Ich bin sicher, dass du dir irgendwo auf deiner Insel noch eine andere Geliebte hältst!«, fauchte Gina.
Cam öffnete den Mund, um sich gegen diese Unterstellung zur Wehr zu setzen, doch dann fiel ihm Bella ein. Man konnte sie zwar nicht direkt als Geliebte bezeichnen …
Gina fuhr fort, bevor er ihr den feinen Unterschied erläutern konnte. »Hab ich’s mir doch gedacht! Vielleicht wird sich auch Sebastian eine Geliebte nehmen, aber davon werde ich wenigstens nichts erfahren.« Wenn sie sich vorstellte, wie Cam eine andere Frau liebkoste, schoss ihr der Schmerz wie ein Pfeil ins Herz. »Ich glaube einfach nicht, dass ich das ertragen könnte!«, stieß sie hervor. »Ich kann … ich kann das nicht. Und ich glaube nicht, dass ich … « Ihre Stimme verklang.
»Du glaubst nicht, dass du mich heiraten möchtest«, schloss Cam. Seine Stimme war wieder sanfter geworden.
Gina senkte den Kopf und brach in Tränen aus.
Er kleidete sich an. Sie weinte. Er ging zu ihr und berührte ihr Haar. Die Liebkosung rief nur noch mehr Tränen hervor. »Du musst entscheiden, was für dich das Beste ist. Wenn du deinen Marquis heiraten willst, brauchst du dir um mich keine Gedanken zu machen. Ich kehre nach Griechenland zurück. Die Annullierungsurkunde liegt dort.« Er nickte zum Tisch hinüber. »Wenn du es wünschst, kannst du heute Abend schon Bonningtons Frau sein.« Er nahm seinen Mantel vom Haken an der Tür. »Wenn du mich jetzt entschuldigen würdest. Ich möchte nach London fahren und mit Rounton reden. Ich meine, ein derart dreister Anwalt muss in seine Schranken gewiesen werden, findest du nicht auch?«
Er wollte nicht einmal mit ihr darüber diskutieren – so wenig bedeutete sie ihm. Gina biss die Zähne zusammen. »Ich würde ihn lieber dafür tadeln, dass Finkbottle so lange warten sollte, bis er uns endlich die Papiere übergab.«
Cams dunkle Augen blickten sie fest an. »Es ist vollkommen deine Entscheidung. Niemand weiß, was im Tauchbad geschah, Gina. Wenn du es möchtest, kannst du Bonnington mitteilen, dass er unverzüglich von der Sondergenehmigung Gebrauch machen kann.«
Ginas Herz pochte angstvoll und traurig gegen ihre Rippen.
»Cam … «
Doch er hatte das Zimmer bereits verlassen.
Sie blinzelte ungläubig und lief aus dem Zimmer. »Camden!« Doch er hatte schon das Ende des Korridors erreicht, also rief sie laut: »Komm zurück!«
Er drehte sich um. In seinen Augen stand flammende Wut. »Hast du noch einen Wunsch?«, fragte er. »Den ich dir vielleicht erfüllen könnte?«
Es war sinnlos, im Korridor zu verharren. Dennoch blieb Gina dort stehen, bis Cams leiser werdende Schritte auf der Treppe verklungen waren.
33
Der Einfallsreichtum eines Anwalts wird missbilligt
» Sie haben meiner Frau diesen Brief geschrieben? Sie – als mein Anwalt – haben einen Erpresserbrief aufgesetzt und an Ginas Mutter geschickt? Sind Sie denn völlig von Sinnen?«
»Das würde ich nicht sagen«, erwiderte Rounton schlicht. »Aber ja, ich habe diesen Brief geschrieben.«
Cam starrte seinen Anwalt ungläubig an. »Ich kann nur schwer begreifen, dass Sie, ein angesehener Anwalt, der Rechtsbeistand meines verstorbenen Vaters, zu derart erbärmlichen Maßnahmen greifen. Und wozu das Ganze? Damit ich einen Sohn zeuge und die Ahnenreihe der Girtons fortsetze? Was zum Teufel geht das Sie an?«
Cams Vorwürfe setzten Rounton arg zu, was daran zu erkennen war, wie dieser mit seiner Taschenuhr herumspielte. »Es schien mir eine vernünftige Vorgehensweise zu sein.«
» Vernünftig? « Cam hob die Stimme. »Es war eine verdammte Unverschämtheit, das wissen Sie so gut wie ich! Die widerwärtigen Methoden meines Vaters scheinen auf Sie abgefärbt zu haben. Als reichte es noch nicht, dass er mich in die Ehe
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