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Ein unerhörter Ehemann (German Edition)

Ein unerhörter Ehemann (German Edition)

Titel: Ein unerhörter Ehemann (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eloisa James
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hinzuweisen, dass sie mit den Girtons nicht blutsverwandt war. Aber in ihrem kurzen Beisammensein mit ihrem Mann hatte sie bereits gespürt, dass er auf Konventionen nicht viel gab. »Ich hätte nichts dagegen, Cam von dem Brief zu erzählen«, sagte sie nachdenklich.
    Die Mutter nickte. »Ein wenig Unterstützung wäre wirklich hilfreich. Zum Beispiel benötigen wir einen Mann, der das Geld überbringen kann, sobald eine Summe gefordert wird.«
    »Es gefällt mir gar nicht, dafür bezahlen zu müssen, dass jemand den Mund hält.«
    »Und mir würde es nicht gefallen, wenn du aus der Gesellschaft verstoßen wirst. Kleingeister müssen besänftigt werden, und deshalb werden wir tief in die Tasche greifen müssen, um sicherzustellen, dass du Bonnington bekommst, wenn dies denn dein Wunsch ist. Und danach werden wir keinen roten Heller mehr bezahlen! Denn mir ist es gleich, was dieser Erpresser denkt, und die Gesellschaft wird die Gattin eines sehr reichen Marquis niemals ächten. Vielleicht sollten wir erwägen, die Hochzeit so rasch wie möglich nach der Annullierung anzusetzen.«
    »Sebastian hat bereits eine Sondergenehmigung eingeholt.«
    »Ausgezeichnet. Ich lasse dir den Brief da, damit du ihn deinem Mann zeigen kannst, Liebling. Erzähl ihm so bald wie möglich davon, ja?« Sie zögerte. »Ich brauche wohl kaum zu fragen … aber diesen schrecklichen Lehrer bist du doch hoffentlich losgeworden, nicht wahr?«
    »Nein«, entgegnete Gina.
    »Nein?« Lady Cranbornes Stimme stieg um eine halbe Oktave. »In meinem Brief, den ich dir in jener Minute schrieb, als der schreckliche Artikel im Tatler erschien, habe ich dich angewiesen, ihm unverzüglich zu kündigen!«
    Augenblicke wie dieser erinnerten Gina wieder daran, dass Lady Cranborne und Cams Vater Geschwister waren. »Das kann ich wohl kaum tun, Mutter. Mein Mann hat ihn eingestellt, damit … «
    »Ich verstehe nicht, warum du ihn überhaupt zu einer Hausgesellschaft mitbringen musstest«, sagte die Mutter. »So ein grässlicher kleiner … «
    »Er ist nicht grässlich«, fiel Gina ihr ins Wort. »Nur sehr schüchtern.«
    »Jedenfalls ist er merkwürdig. Ich kann nicht begreifen, warum du ihn nicht einfach zu Hause gelassen hast, wenn du es schon nicht übers Herz bringst, ihm zu kündigen.«
    »Er wollte doch mitkommen.«
    »Er wollte mitkommen! Er wollte mitkommen!« Lady Cranborne schrie inzwischen. »Du berücksichtigst die Wünsche eines Bediensteten? Was wollte er denn außerdem noch? Den Buckingham Palace besuchen? Kein Wunder, dass der Tatler von der Sache Wind bekommen hat!«
    »Mutter!«
    »Die Girtons benehmen sich nicht wie das gemeine Volk!«, herrschte Lady Cranborne ihre Tochter an. »Wir vergessen niemals unsere Würde, und wir tun auch nichts, was den Pöbel veranlassen könnte, unsere Ehre in den Schmutz zu ziehen. Was um alle s in der Welt hast du dir nur dabei gedacht, Ambrogina?«
    »Es war töricht«, gab Gina zu. »Ich sagte ihm, es tue mir leid, dass wir vorübergehend mit dem Unterricht pausieren müssten. Daraufhin äußerte er den glühenden Wunsch, mich zu begleiten, und da konnte ich ihn einfach nicht guten Gewissens zurücklassen. Er stört doch niemanden, Mutter! Mir gefällt sein Unterricht in italienischer Geschichte wirklich gut.«
    »Er muss verschwinden«, sagte Lady Cranborne unheilvoll. »Ich werde sogleich mit deinem Mann darüber sprechen. Doch jetzt muss ich fort. Wenn ich dich nicht beim Mittagessen sehe, verabschiede ich mich schon jetzt, Liebes.« Und sie rauschte mit einer Miene von dannen, die besagte, dass sie erst dann zufrieden sein würde, wenn ein gewisser Geschichtslehrer mit seiner Reisetasche in der Hand das Haus verlassen hatte.

8
    Ausgelassene schöne junge Männer am Fluss
    Gina sah Cam erst am späten Nachmittag wieder. Lady Troubridge veranstaltete ein Picknick al fresco am Ufer des Flusses, der durch ihren Park floss. Gina spazierte mit Esme den Hügel hinab.
    »Meine Güte«, stieß Esme hervor, als sie sich dem Fluss näherten. »Wer ist denn dieser makellose junge Mann?«
    Gina folgte dem Blick der Freundin. »Ein Schauspieler. Er hat so einen absurd dramatischen Namen: Reginald Gerard, glaube ich.«
    Im Schatten einiger Weidenbäume, die wie eine Gruppe tratschender alter Weiber am Ufer hockten, waren Tische aufgestellt worden. Der Schauspieler überquerte den Fluss, indem er von einem Stein zum nächsten hüpfte. Er pflückte Äpfel von den niedrig hängenden Zweigen eines Apfelbaums und reichte

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