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Ein unerhörter Ehemann (German Edition)

Ein unerhörter Ehemann (German Edition)

Titel: Ein unerhörter Ehemann (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eloisa James
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aufregend.«
    »An welches Stück hatten Sie denn gedacht?«, erkundigte sich Cam.
    »An ein paar Szenen aus Viel Lärmen um Nichts «, antwortete der junge Schauspieler prompt. Er mochte zwar enttäuscht sein, fing sich jedoch rasch wieder und machte einen Diener. »Darf ich mich vorstellen? Mein Name ist Reginald Gerard.«
    »Ich glaube, ich habe Sie in der letzten Saison in Covent Garden gesehen«, sagte Sebastian und verbeugte sich gleichfalls. »Ich bin der Marquis Bonnington. Dies sind die Herzogin von Girton und Lady Rawlings. Und der Herzog von Girton«, fügte er hinzu.
    Reginald lächelte dem Quartett zu. »Ich denke, wir können eine bezaubernde Vorstellung auf die Beine stellen. Vielleicht könnte die Herzogin die Rolle der Hero übernehmen und … «
    »Das finde ich nicht«, unterbrach ihn Cam. »Die Herzogin und ich sollten lieber Beatrice und Benedikt spielen. Immerhin sind wir verheiratet, und es wäre grauenvoll für mich, einen fremden Mann am Schlafzimmerfenster meiner Frau zu sehen.«
    »Oh, selbstverständlich«, stimmte Reginald zu.
    Sebastian runzelte die Stirn. »Was hat das mit dem Schlafzimmerfenster zu bedeuten?«
    »Im Stück glaubt Claudio – dies wäre die Rolle Euer Gnaden – , dass seine Verlobte Hero ihn betrügt, als er einen anderen Mann an ihrem Fenster sieht.«
    »Das klingt mir äußerst unschicklich«, überlegte Sebastian stirnrunzelnd. »Ist dieses Stück für eine gemischte Gesellschaft überhaupt geeignet?«
    »Es wurde erst letzte Saison mit großem Erfolg aufgeführt«, antwortete Reginald überhöflich. »Außerdem spielen wir nur ein paar Szenen daraus. Wenn etwas darin vorkommt, das Ihnen und Lady Rawlings unangenehm ist, so werden wir die Stelle streichen. Ich schlage vor, dass wir uns vor dem Abendessen in der Bibliothek treffen und die Szenen auswählen.«
    Gina spürte für den Bruchteil einer Sekunde eine warme Hand, die sich um ihre Taille legte. »Glaubst du, dass wir vier uns eine Stunde oder gar länger vertragen können?«
    »Was willst du denn damit sagen?«
    »Sicher hast du doch bemerkt, wie angetan dein Verlobter von der schönen Lady Rawlings ist?« Cam nickte zu den beiden hinüber. Und tatsächlich schien Sebastian Esme, die mit abwesendem Blick einen Apfel aß, einen Vortrag zu halten.
    »Du scheinst ja am selben Gebrechen zu leiden«, bemerkte Gina.
    Cam lachte. »Wie könnte man sie auch nicht lieben? Sie ist wunderschön, kurvenreich und offenbar sehr offenherzig.«
    Gina verzog den Mund. »Esme ist nicht so offenherzig!«
    »Ich wette, dass Bonnington ihr deswegen einen Vortrag hält.«
    Gina schaute wieder hin. Und tatsächlich: Esme kaute nun heftiger, und ihre Wangen waren von einer leichten Röte überzogen.
    »Sie würde eine prächtige Diana abgeben«, sagte Cam.
    »Diana, die jungfräuliche Göttin?«, fragte Gina skeptisch.
    »Seltsam, nicht wahr? Aber trotz ihrer offenherzigen Art besitzt sie auch eine kühle Distanziertheit, eine ›Rühr mich nicht an‹-Haltung. Vielleicht frage ich sie mal, ob sie Lust hat, mir Modell zu sitzen.«
    Gina starrte ihren Mann an. Er betrachtete Esme mit dem kritischen Blick eines Juweliers, der einen vollkommenen Diamanten begutachtet. »Ich dachte, du wärst bereits mit der Arbeit an einer Diana beschäftigt. Ist es nicht langweilig, eine zweite Skulptur von ein und derselben Göttin zu machen?«
    »Nein. Denn jede Frau unterscheidet sich von der anderen. Wenn man sie mit einer Göttin vergleicht, versucht man nur dem Eindruck, den man von ihnen hat, einen Namen zu verleihen. Lady Rawlings zum Beispiel ist herausfordernd, wunderschön, ja erotisch. Zugleich aber ist sie ungewöhnlich zurückhaltend. Meiner Meinung nach teilt sie nicht mit Burdett das Bett, auch wenn sie sich vor aller Welt demonstrativ so verhält, als täte sie es.«
    Gina schaute ihren Mann mit neu gewonnenem Respekt an.
    Kurze Zeit später stieg sie schweigend mit Esme den Hügel hinauf. Gina wollte unbedingt wissen, ob Cam ihnen nachsah oder ob er sich unbekümmert abgewandt hatte. Fast hätte sie sich umgedreht, doch Esme fasste sie am Ellbogen.
    »Schau nicht zurück!«, flüsterte sie, und ihre Augen funkelten. »Natürlich sieht er uns nach, aber du willst doch nicht, dass er Verdacht schöpft, oder?«
    »Sebastian?«
    »Natürlich spreche ich nicht von Sebastian, du Närrin!«, rief Esme. »Ich meine deinen überaus hinreißenden Ehemann, wen denn sonst?«
    »Nun, das freut mich, dass du ihn hinreißend findest«, sagte Gina

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