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Ein unerhörter Ehemann (German Edition)

Ein unerhörter Ehemann (German Edition)

Titel: Ein unerhörter Ehemann (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eloisa James
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hat?«
    »Ja«, gestand Gina. »Aber wir haben keine einzige Sternschnuppe gesehen, obwohl der Kalender sie doch angekündigt hatte.«
    Als sie auf ihrem Korridor angelangten, blieb Gina stehen und lehnte sich an die Wand, um wieder zu Atem zu kommen. »Um Himmels willen, Cam! Ich wüsste keinen Grund, warum wir so Hals über Kopf aus dem Salon stürzen mussten. Sicherlich werden sich Lady Troubridge und ihre Gäste fragen, was zum Kuckuck in dich gefahren ist.«
    »Oh, ich bin sicher, sie wissen ganz genau, was in mich gefahren ist.«
    »Niemand außer dir und Esme weiß von der Aphrodite«, betonte Gina. »Du hast es doch niemandem erzählt?«
    »Das hab ich nicht gemeint.«
    »Oh!«, sagte sie und kam sich töricht vor.
    »Nun komm schon!« Er streckte ihr die Hand hin.
    »Trägst du eigentlich jemals Handschuhe?«
    »Nie. Ich mag es nicht, wenn ein Stoff zwischen mir und der Welt ist. Ihr Frauen hingegen scheint sie ständig zu tragen. Werden sie euch nicht manchmal lästig?«
    Gina betrachtete nachdenklich ihre perlgrauen Handschuhe. »Nein. Obwohl – manchmal ärgere ich mich über zu viele Knöpfe. Ich bin nämlich recht ungeschickt und kann den rechten Handschuh ohne die Hilfe meiner Zofe nicht ausziehen. Und es ist auch ziemlich mühselig, mit Handschuhen Essbesteck zu handhaben.«
    Sie waren vor Ginas Tür angelangt. Dank der Fürsorge von Lady Troubridges Personal war das Zimmer wieder mustergültig aufgeräumt und sah aus, als wäre absolut nichts vorgefallen.
    »Wo ist sie?«, wollte Cam wissen.
    »Die Aphrodite? In ihrem Kästchen.«
    Cam schritt quer durchs Zimmer und klappte den Deckel auf. Doch in dem roten mehrlagigen Satin lag keine nackte Frau mehr.
    »Oje«, hauchte Gina. »Sie ist doch gestohlen worden.« Dann besann sie sich. »Nein, das kann gar nicht sein. Ich selbst habe sie gestern Abend hier verstaut.« Sie bückte sich und holte die Figur unter dem Saum ihres Kaminsessels hervor.
    »Du hast eine wertvolle Statuette unter einen Sessel gelegt?«, rief Cam entgeistert.
    »Du bist der Einzige, der behauptet, dass sie so unglaublich wertvoll sei. Außerdem war sie dort offenbar sicher.« Instinktiv schlossen sich ihre Finger um die Taille der nackten Frau, um ihre Blöße zu bedecken.
    »Darf ich sie kurz nehmen?«
    »Mir ist es völlig gleich, was sie wert ist.« Gina schob trotzig das Kinn vor. »Du siehst ja nun selber, dass sie nicht gestohlen wurde.«
    »Diese kleine Statue muss der Grund für den Einbruch sein. Wie ich schon sagte, ist dein Zimmer das einzige, das durchsucht wurde, und das ist doch sehr ungewöhnlich. Im Allgemeinen versuchen Einbrecher, die eine Hausgesellschaft ausrauben wollen, es in drei oder vier Zimmern. Der Dieb muss die Aphrodite gesucht haben. Nur hat der arme Teufel nicht gewusst, dass du, die nicht einmal eine armselige Smaragdkette auf dem Nachttisch liegen lassen würde, eine wertvolle Statue einfach unter einen Sessel wirfst.«
    »Ich habe sie nicht ›geworfen‹. Und deine Schlussfolgerungen halte ich für ziemlich unwahrscheinlich. Woher sollte ein Dieb überhaupt wissen, dass ich die Aphrodite besitze?«
    »Vielleicht gibt es eine Verbindung zwischen ihr und dem Erpresserbrief.«
    »Das ist sogar noch unwahrscheinlicher. Warum sollte meine Mutter mir eine kostbare Statuette schenken? Sie hat keinen einzigen Brief von mir beantwortet, und warum sollte sie mir dann etwas so Wertvolles hinterlassen?« Gina betrachtete die Liebesgöttin. »Dies ist ein anzügliches Figürchen, das ich mir auf den Nachttisch stellen soll. So etwas musste ihr kurz vor ihrem Tode einfallen!«
    Cam starrte Gina so intensiv an, dass sie sich abwenden musste. »Es war falsch von der Gräfin, deine Briefe nicht zu beantworten«, erklärte er aufrichtig.
    Ginas Augen brannten, doch sie biss sich auf die Unterlippe.Sie wollte vor ihrem Ehemann nicht als Heulsuse dastehen.
    »Sie mag vielleicht nicht zurückgeschrieben haben, aber gelesen hat sie deine Briefe ganz sicher«, fuhr Cam fort. »Vielleicht sollte die Statue ein Ausdruck ihrer Dankbarkeit sein.«
    »Wie absurd! Wenn sie mir nur ein kleines bisschen dankbar gewesen wäre, dann hätte sie sich die Mühe gemacht, ihre Feder in Tinte zu tauchen und es mir zu sagen!«
    »Vielleicht … Gibst du sie mir mal?«
    Eine ganze Weile sagte Cam nichts. Er betrachtete Aphrodites Gesicht, dann drehte er die Figur in den Händen und fuhr mit seinen langen Fingern über jede Rundung. Er hielt sie in die Sonne und kratzte sogar an den

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