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Ein unerhörter Ehemann (German Edition)

Ein unerhörter Ehemann (German Edition)

Titel: Ein unerhörter Ehemann (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eloisa James
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Sie ging hinüber zu einem der Sofas.
    Sebastian setzte sich neben sie und schlug sein Textbuch auf.
    »Ich glaube, die Eröffnungsszene habe ich mir jetzt eingeprägt«, sagte Gina. »Dies ist meine Lieblingsstelle: Ich danke Gott und meinem kalten Herzen, dass ich hierin mit Euch eines Sinnes bin. Lieber wollt’ ich meinen Hund eine Krähe anbellen hören als einen Mann schwören, dass er mich liebe .«
    »Ich kann verstehen, warum dir diese Stelle so gut gefällt«, sagte Sebastian. »Sie passt zu dir.«
    »Sie passt zu mir?«, wiederholte Gina bestürzt.
    »Sie passt zu deinem wunderbar unabhängigen Charakter«, erklärte Sebastian.
    »Oh!«
    »Ich habe meine Rolle auch auswendig gelernt.« Er blätterte zu einer späteren Szene. »Lady Rawlings hingegen hat mir während des Hauskonzertes gestanden, dass sie noch nicht damit begonnen hat. Wenn du deine Rolle schon beherrschst, könnte ich vielleicht ihr helfen. Sie ist so flatterhaft und unbeständig, dass ich nicht überrascht wäre, wenn sie ihren Text ohne Anleitung niemals lernte.« Er lächelte auf Gina hinab. »Ganz im Gegenteil zu meiner Herzogin.«
    Gina seufzte. »In dem Fall werde ich wohl noch ein paar Briefe schreiben.«
    »Dein Verantwortungsgefühl ist bewundernswert. Aber du brauchst mehr Licht!«, meinte Sebastian, sprang vom Sofa auf und läutete. Dann verneigte er sich und eilte zur Tür. »Ich weise den Diener an, dir noch mehr Kerzen zu bringen.«
    Gina starrte die Tür, die sich hinter ihrem Verlobten geschlossen hatte, einigermaßen erschrocken an. Sebastian hätte nicht deutlicher ausdrücken können, dass er Besseres zu tun hatte, als mit seiner zukünftigen Frau in der Bibliothek Shakespeare zu lesen.
    Langsam kehrte sie zu dem großen Tisch zurück und setzte sich, zerstreut zog sie ein weiteres Schreiben heran. Bicksfiddle berichtete, dass die Brücke über den Charlcote baufällig sei. Würde Ihre Gnaden die Brücke lieber reparieren oder abreißen lassen?
    Gina starrte auf die Aufstellung der geschätzten Kosten, ohne ihre Bedeutung zu erfassen, als Cam die Bibliothek betrat.
    »Ein Mitarbeiter aus Rountons Kanzlei lässt anfragen, ob er uns beide sprechen kann«, begann er ohne Umschweife und kam zu Gina an den Tisch. »Da er vermutlich kommt, um über die Annullierung zu sprechen, habe ich ihm gesagt, er könne uns hier treffen.«
    Er las über ihre Schulter hinweg den Brief. »Bicksfiddle will die Brücke über den Charlcote abreißen?«
    Gina nickte. »Offenbar verrottet das Holz.«
    »Zu schade. Sie hatte einen schönen, langen Bogen, wie man ihn vor allem bei Brücken aus der elisabethanischen Zeit sieht. Ist dies der Kostenvoranschlag für eine neue Brücke?«
    »Ja.«
    »Er schreibt nicht, ob er für diese Brücke eine ähnliche Höhe einplant.«
    »Wahrscheinlich nicht«, überlegte Gina. »Bicksfiddle besitzt nicht sonderlich viel Fantasie. Ich nehme an, dass er einfach einen Architekten beauftragt hat, eine flache Brücke zu entwerfen.«
    Cam zog einen Stuhl heran. »Das können wir nicht zulassen«, sagte er. Er nahm sich ein Blatt Papier. »Ich werde ihm einen Entwurf schicken. Wenn ich jetzt darüber nachdenke, hätte ich nämlich gern einen Bogen, der sich hoch über das Wasser spannt.« Mit flink hingeworfenen Strichen zeichnete er eine Brücke, und Gina schaute einigermaßen fasziniert zu.
    »Soll dieser Teil dort aus Stein sein?«, fragte sie, während Cam den Brückenkörper schraffierte.
    Er nickte. »Wenn die alte Holzbrücke abgerissen werden muss, dann möchte ich sie gern durch eine steinerne ersetzen. Dies ist die Abbildung einer Brücke in Florenz. Wir müssen sie natürlich in kleinerem Maßstab bauen, aber … «
    »Cam«, unterbrach ihn Gina. »Wir haben nicht die Mittel, eine Steinbrücke zu errichten. Weißt du, wie viel Steinmetze kosten? Wir haben letztes Jahr tausend Pfund ausgegeben, nur um den Innenhof wieder herrichten zu lassen!«
    Er bedachte sie mit einem scharfen Blick. »Ich hoffe nur, du hast den Stern in der Mitte nicht durch Kies oder eine andere Geschmacksverirrung ersetzt.«
    »Natürlich nicht! Aber aus diesem Grunde weiß ich, was Steinmetze kosten. Vier von ihnen haben Monate gebraucht, um die Steine im Hofpflaster zu ersetzen. Wir können uns den Bau einer Steinbrücke einfach nicht leisten!«
    Cam beendete seine Zeichnung. »Ich wüsste nicht, was dagegen spricht. Ich erinnere mich noch an die Zahlen, die Bicksfiddle mir geschickt hat. Der Besitz hat im letzten Jahr doch an die

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