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Ein unerhörtes Angebot

Ein unerhörtes Angebot

Titel: Ein unerhörtes Angebot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MARY BRENDAN
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Glas ab und warf einen letzten verächtlichen Blick auf George, bevor er sich zum Gehen wandte. Die Hand auf der Türklinke, hielt er inne.
    „Ich habe Ihnen einen großzügigen Preis für ein Haus geboten, das beträchtliche Reparaturen benötigt und dessen Bewohner nicht willens sind, es zu räumen.“
    „Es ist nicht nötig, dass Sie sich wegen meiner Schwestern Gedanken machen. Ich sagte Ihnen bereits, dass ich für eine andere Unterkunft gesorgt habe.“
    „Und die Reparaturen? Das Haus ist offensichtlich seit Jahren vernachlässigt worden und in einem verwahrlosten Zustand.“
    George kniff gereizt die Augen zusammen. „Wollen Sie etwa von der Abmachung zurücktreten? Wenn Sie eine Summe geboten haben, die über Ihre Verhältnisse geht, brauchen Sie das nur zu sagen“, fügte er verächtlich hinzu.
    „Sie wissen genau, dass Sie nichts dergleichen befürchten müssen“, erwiderte Jason ruhig.
    Unter Jasons unnachgiebigem Blick fing George an, unbehaglich am Knoten seines Krawattentuchs zu zupfen. Er bedauerte seine höhnische Bemerkung. Wie die meisten Leute wusste natürlich auch er, dass es nur wenig gab, das über Jason Hunters Verhältnisse ging. Und dieses Wissen ließ ihm die Galle nur noch mehr überlaufen. Trotzdem dämpfte er seine Wut, da er klug genug war, sich zurückzuhalten, wenn es um seinen Vorteil ging. „Westlea House mag ein wenig trist erscheinen, aber im Grunde ist es in gutem Zustand und kann leicht wieder in seinem früheren Glanz erstrahlen. Sobald Sie mir das Geld anweisen lassen, wird das Haus leer sein und zu Ihrer Verfügung stehen.“
    „Und Sie glauben, Ihre Schwestern sind damit einverstanden, dass Sie sie im Rowan Walk unterbringen wollen?“
    George machte eine ärgerliche Handbewegung. „Ich habe endgültig genug davon! Ihr Verhalten ist verdammt unverschämt und indiskret, was Dinge anbelangt, die hier nicht zur Diskussion stehen. Nehmen Sie sich nicht zu viel heraus. Sie sind nicht der einzige Interessent. Bridgeman hat mir ebenfalls ein Angebot unterbreitet.“
    „Aber kein so gutes wie ich. Niemand wird Ihnen die Summe zahlen, die ich auszugeben bereit bin, und das wissen Sie.“
    Georges Grinsen verblasste und verschwand schließlich ganz. Colin Bridgemans Offerte war sehr viel niedriger, und George hatte gehofft, dass er der Einzige war, der von diesem Umstand Kenntnis besaß. Er betrachtete seinen Gegner mit finsterer Miene. Hunter war nicht nur gekommen, um sich über den Zustand des Hauses zu beschweren. Was ihn wirklich verstört hatte, musste das Gespräch mit Helen gewesen sein, da war George sicher. Er unterdrückte ein listiges Lächeln, als Jason plötzlich die Hand von der Türklinke sinken ließ.
    „Bevor ich gehe, wäre es vielleicht an der Zeit, über gewisse Gerüchte zu sprechen, wenn wir schon dabei sind, Familienangelegenheiten zu erörtern. Es scheint, Ihre Schwester steht unter dem Eindruck, dass ich eine enge Beziehung zu Ihrer Gattin unterhalte. Sie habe entsprechenden Klatsch gehört, sagte sie.“
    George wurde blass, ließ sich jedoch ansonsten durch nichts anmerken, dass das Thema ihn berührte.
    „Ich bin ungern so unverblümt, aber diese Sache muss aus der Welt geschafft werden“, fuhr Jason ruhig fort. „Lassen Sie mich ein für alle Mal klarstellen, dass ich kein romantisches Interesse an Ihrer Gattin hege. Zweifellos ist Ihnen und Mrs. Kingston der Unsinn, der überall verbreitet wird, genauso unangenehm wie mir.“ Jason wartete kurz, doch ein leichtes Zucken um einen von Georges Mundwinkeln war die einzige Antwort, die er erhielt. „Es hat genügend böses Blut zwischen uns gegeben, George. Ich lasse mir nicht auch noch eine Tändelei mit deiner Frau anhängen.“
    Abrupt drehte George ihm den Rücken zu. Also hatte Helen kein Blatt vor den Mund genommen. Wieder umspielte ein Lächeln seine Lippen, als er sich fragte, ob sie womöglich sogar von Jason verlangt hatte, die Rechnungen von Iris’ verflixten Schneiderinnen zu bezahlen. „Ich bin überrascht, dass Sie glauben, man müsse das überhaupt erwähnen“, versetzte er, absichtlich zum kühleren Sie zurückkehrend. „Ich für mein Teil nehme nie Stellung zu den mitleiderregenden Lästereien, die gerade im Umlauf sind. Leider muss ich sagen, dass meine ältere Schwester sich manchmal nicht auf ihre guten Manieren besinnt. Sie ist oft viel zu freimütig und vergisst leicht ihre Stellung. Ich werde mich jedoch nicht für ihre Impertinenz entschuldigen, falls Sie das

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