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Ein unerhörtes Angebot

Ein unerhörtes Angebot

Titel: Ein unerhörtes Angebot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MARY BRENDAN
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wurde nur noch fester, als der Mann sich zu befreien versuchte.
    „Ich glaube, Sie haben Ihre Meinung hinreichend deutlich gemacht“, sagte Jason.
    „Wenn Sie nich’ Kingston sind, wo ist er dann? Wissen Sie das?“ Mr. Drover warf Helen einen finsteren Blick zu. „Mrs. Marlowe will partout nich’ sagen, wo er wohnt. Aber ich werde seine Adresse herausfinden und dann die Gläubiger auf ihn hetzen.“
    „Ich verstehe Ihre missliche Lage, guter Mann.“ Jason drehte Samuel Drover mit einer Hand zur Tür um, als koste es ihn nicht die geringste Mühe. „Wie Sie jedoch sehen können, ist Mrs. Marlowes Bruder nicht hier, also scheint es ganz so, als vergeudeten Sie Ihre Zeit und auch Ihre Drohungen.“
    „Ich werde den Sack Kartoffeln von letzter Woche oder was davon übrig ist wieder mitnehmen“, rief Drover über die Schulter, obwohl er sich dabei ziemlich verrenken musste, weil Jason ihn unnachgiebig weiterdrängte.
    „Ich wünsche Ihnen einen angenehmen Tag, Mrs. Marlowe“, verabschiedete Jason sich, während er einen kurzen Moment auf der Schwelle stehen blieb. Seine ungezwungene Haltung schien nicht im Geringsten von der Zappelei des Händlers beeinträchtigt zu werden.
    Helen begegnete seinem Blick, und der Ausdruck von Güte in seinen Augen war ihr beinahe unerträglich. Sie wollte nicht von ihm bemitleidet werden. Der plötzliche Wunsch, in Tränen auszubrechen, ließ sie hastig die Lider senken. Das hätte ihr gerade noch gefehlt, dass sie anfing, in seiner Anwesenheit zu weinen. Als sie sich schließlich beruhigte und ein leises „Danke, das wünsche ich Ihnen auch, Sir“ hervorbrachte, hatte Jason seinen Gefangenen schon aus dem Raum befördert und war gegangen.
    „Du siehst aus, als hättest du einen Sovereign verloren und einen Penny gefunden.“
    Jason warf seinem Bruder einen finsteren Blick zu und ging mit langen Schritten an ihm vorbei durch die Halle zu seinem Arbeitszimmer. Mark folgte ihm neugierig und kam gerade noch rechtzeitig, um zu sehen, wie sein Bruder sich ein Glas Brandy einschenkte und in einem Zug leerte, bevor er es wieder füllte.
    „Schlechte Karten gehabt?“, fragte Mark mitfühlend. Da Jason keine Anstalten machte, ihm ein Glas zu reichen, goss er sich selbst einen Brandy ein und stellte nach ein, zwei Schlucken fest, dass seine Anteilnahme auf taube Ohren gestoßen sein musste. Also versuchte er es mit einem unverblümteren Vorstoß. „Zum Teufel, Jason, wenn du nicht am Spieltisch verloren hast, was ist dann los mit dir? Das hält der stärkste Mann nicht aus, sich ständig dein langes Gesicht ansehen zu müssen. Du bist schon seit Wochen so seltsam.“
    Jason ließ sich in den Sessel hinter dem großen Eichenholzschreibtisch sinken und legte die gestiefelten Füße auf den Tischrand. „Seit wann geht dich meine Stimmung etwas an? Und wieso finde ich dich jedes Mal vor, wenn ich nach Hause komme? Ich erinnere mich nicht, dich gebeten zu haben, bei mir einzuziehen.“ Der betroffene Ausdruck im Gesicht seines Bruders ließ ihn einlenken. Er stieß heftig die Luft aus und machte eine abwinkende Handbewegung.
    „Ich weiß, die kleine Hexe benimmt sich unmöglich“, bemerkte Mark beleidigt. „Und die beiden Frauen sind außerdem miteinander befreundet, was es schwieriger für dich machen muss, aber es ist nicht nur deine Mätresse, die davon beeinflusst wird, weißt du. Jeder Junggeselle in der Stadt verflucht sein Schicksal, also brauchst du deinen Ärger über Diana nicht an mir auszulassen.“
    Jason lachte abfällig über Marks verworrenen Bezug auf ein Gerücht, das er selbst eher amüsant als ärgerlich gefunden hatte. Seine Mätresse war offenbar eifersüchtig auf ihre Busenfreundin Mrs. Bertram. Wenn man dem Klatsch glauben sollte, hatte diese nämlich das Versprechen von Lord Frobisher erhalten, dass er sie zu seiner Gattin machen wollte, noch ehe das Jahr vorüber war.
    Jason stellte sein leeres Glas ab, allmählich doch recht mitgenommen von der Wirkung des Alkohols. Auf dem Weg nach Hause hatte er bei White’s vorbeigeschaut und sich eine Weile dort aufgehalten, einige Gläser getrunken und über eine Stunde darauf gewartet, dass George Kingston sich zeigte. Er wünschte sich nichts lieber, als den erbärmlichen Schurken niederzuschlagen.
    „Meine Stimmung hat nichts mit Diana oder irgendwelchen albernen Hoffnungen zu tun, die sie hegen mag“, sagte er zu seinem Bruder.
    „Freut mich, zu hören“, antwortete Mark mit einem Lächeln. „Was hat dich

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