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Ein unmoralischer Handel

Ein unmoralischer Handel

Titel: Ein unmoralischer Handel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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Blick auf die zierliche Schachtel, die er gewählt hatte, um ihr sein Herz zu schenken.
    Ihr Blick wanderte weiter zu dem Spiegel dahinter, auf ihr eigenes Spiegelbild.
    Einen Augenblick später blinzelte sie, ließ die Tür los und durchquerte den Raum.
    Sie blieb vor dem Frisiertisch stehen und nahm seine Karte noch einmal zur Hand. Sie las die Botschaft erneut, schaute wieder in den Spiegel. Ihre Lippen zuckten, die Mundwinkel hoben sich. Dann warf sie die Karte in ihren Schmuckkasten und griff nach der Haube.
    Sie brauchte einen Moment, um die Nadeln herauszuziehen. Alathea ignorierte die Rufe, die den Korridor entlangschallten. Diesmal musste eben ihre Familie warten.
    Sie legte die Haube ab, dann löste sie rasch das Sträußchen. Das Band wickelte sie um den festen Knoten auf ihrem Hinterkopf und band es einfach zusammen, sodass die langen Enden zwischen den losen Locken hervorlugten. Mit zitternden Fingern wählte sie drei von den prächtigen Blumen aus dem Strauß. Als sie schließlich die Stängel in ihr dickes Haar steckte und sie mit Haarnadeln befestigte, lächelte sie, ihr Herz hüpfte vor Freude und das Glück stand ihr ins Gesicht geschrieben.
    Nellie rauschte mit der Vase in der Hand herein und blieb unvermittelt stehen. »Ja du liebe Güte! Nun, das ist schon besser!«
    »Stell die anderen in die Vase, ich muss mich beeilen.« Sie wirbelte herum, drückte Nellies Arm und rannte atemlos zur Tür.
    Mit hochgezogenen Augenbrauen sah Nellie ihr nach, dann machte sie sich mit einem breiten Lächeln auf dem Gesicht am Frisiertisch zu schaffen. Sie stellte die beiden verbliebenen Blumen in die Vase und trug sie vorsichtig zum Nachttisch neben dem Bett. Nellie wischte sich die Hände an ihrer Schürze ab, dann ging sie zum Frisiertisch, um Alatheas Kämme und Bürsten wegzuräumen. Sie wollte sich gerade abwenden, als ihr die zusammengeklappte Karte ins Auge stach, die aus dem Schmuckkästchen ragte.
    Sie warf einen Blick zur Tür, dann hob sie den Deckel des Schmuckkästchens und nahm die Karte heraus. Sie klappte sie auf, las sie, klappte sie wieder zusammen und legte sie wieder an ihren Platz. Und schnalzte erfreut mit der Zunge. »Du schaffst es, mein Junge, du schaffst es.«

    Gabriel sah seine Blumen in Alatheas Haar in dem Moment, als sie unter dem Bogen erschien, der zum Ballsaal von Lady Marlborough führte. Er war durch den Anblick wie gebannt: Freude, Erleichterung und irgendetwas weit Ursprünglicheres ließen ihm den Atem stocken. Oben am Treppenabsatz blieb Alathea zusammen mit ihrer Familie stehen und schaute auf den Ballsaal hinunter, entdeckte ihn jedoch nicht gleich. Sein Blick ließ sie nicht los, als sie langsam die geschwungene Freitreppe herunterschritt, wobei sie eine Hand leicht auf dem Geländer entlangführte und die Menschenmenge mit den Augen absuchte.
    Dann sah sie ihn.
    Er holte Luft und ging ihr durch das Gedränge entgegen. Er konnte seine Augen nicht von ihrem Gesicht abwenden, als er die kurze Distanz zwischen ihnen zurücklegte, wobei ihm gar nicht auffiel, an wem er vorbeiging. Er erreichte den Pfosten der Wendeltreppe vor ihr.
    Sie schritt gerade die letzten Stufen hinunter, ihren Blick mit dem seinen verschränkt; auf der letzten Stufe in leicht erhöhter Position hielt sie einen Augenblick inne, dann trat sie herunter und neigte ihren Kopf, sodass er die Blumen bewundern konnte.
    »Ich konnte sie nicht anders tragen, verstehst du?«
    Eine Welle des Triumphs durchflutete ihn, die ihn beinah auf die Knie sinken ließ. »Deine Alternative ist hervorragend.« Er nahm ihre Hand. Ungeachtet eventueller Beobachter zog er sie an seine Lippen. Seine Augen fixierten die ihren. »Gnädigste.«
    Eine magische Kraft hielt sie gefangen, Haselnussbraun versank in Haselnussbraun, sie standen so dicht voreinander, dass sie jeden Atemzug, den der andere tat, vernehmen konnten, jeden Schlag ihrer Herzen. Keiner brachte ein Lächeln zustande.
    »Das wurde ja auch Zeit - aber bitte, voran jetzt! Da ist ein Platz auf einer Chaiselongue frei, den ich mir nicht wegschnappen lassen will.«
    Alathea erschrak und fuhr herum. Gabriel schaute auf und sah Lady Osbaldestone in die schwarzen Augen. Sie grinste ihn bösartig an und piekste ihm einen Finger in den Arm. »Lass dich nicht aufhalten auf deinem Weg in die Mausefalle des Pfaffen, aber mach mir den Weg frei!«
    Sie leisteten der Aufforderung Folge; Lady Osbaldestone drängelte sich vorbei und tauchte in die Menge. Gabriel wandte sich um, als

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