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Ein unmoralischer Handel

Ein unmoralischer Handel

Titel: Ein unmoralischer Handel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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legte ihm die Hand auf den Arm. Er schenkte ihr ein liebenswürdiges Lächeln; elegant hob er ihre Hand und vollführte eine Verbeugung darüber. Als er sich wieder aufrichtete, sagte er etwas leicht dahin, gerade genug, um die Dame zum Lachen zu bringen, um ihr Hoffnungen zu machen … die dann allerdings bitter enttäuscht wurden, als er sich mit einer oberflächlichen Bemerkung verabschiedete und davonglitt.
    Er war ein Meister darin, sich durch eine Menge hindurch zu bewegen, ohne irgendwo hängen zu bleiben, er war unsagbar höflich, selbstsicher bis hin zur Arroganz und absolut unmöglich.
    »Alathea! Guter Gott, meine Liebe - was hast du nur für einen Narren an den Wänden gefressen?«
    Alathea schreckte zusammen, richtete sich zu ihrer normalen Größe auf und schaute sich um - und Celia Cynster direkt in die verwunderten Augen. »Ich habe … nur ein wenig meine Beine entlastet.«
    Celia warf ihr einen scharfen, zutiefst mütterlichen Blick zu, doch sie wurde durch ihren Erstgeborenen abgelenkt, den sie soeben aus dem Augenwinkel in der Menge erblickte.
    »Ach, da ist er ja! Ich habe ihn gezwungen, hier zu erscheinen - er ist ja in der ganzen Saison auf kaum einem Ball gewesen - na ja, nur auf Gesellschaften unserer Familie. Wie um Himmels willen glaubt er denn, so jemals eine Frau finden zu können?«
    »Ich glaube nicht, dass eine Gattin bei ihm an erster Stelle steht.«
    Celia hätte beinah einen Schmollmund gezogen. »Dann täte er aber gut daran, die Sache allmählich einmal anzugehen, er wird ja schließlich auch nicht jünger.«
    Alathea erwiderte kein Wort.
    »Lady Hendricks hat angedeutet, dass ihre Tochter Emily vielleicht passen könnte.«
    Das Bild der lieblichen Miss Hendricks stieg vor Alatheas geistigem Auge auf. Die junge Dame war reizend, bescheiden und über alle Maßen still. »Findest du nicht, sie ist ein bisschen zu schüchtern?«
    »Natürlich ist sie zu schüchtern! Rupert würde überhaupt nicht wissen, was er mit ihr anfangen soll - und sie würde mit Sicherheit auch nicht wissen, was sie mit ihm anfangen soll.«
    Alathea verbarg ein Lächeln. »Machst du dir tatsächlich Hoffnungen, dass irgendeine Dame fähig sein könnte, auf Rupert Einfluss zu nehmen?«
    Celia seufzte. »Glaub mir, die richtige Dame würde einiges bei Rupert ausrichten können, weil er es dann nämlich zulassen würde.«

    »Lady Alathea!«
    Verwundert schaute Alathea zu Mary und Alice hinüber, die zusammen mit Heather und Eliza vor ihr über den Rasen schlenderten. Die beiden konnten es nicht gewesen sein, die nach ihr gerufen hatten. Als sie sich umschaute, entdeckte sie zwei blonde Schönheiten, die hinter ihr hereilten, um sie einzuholen. Beide trugen elegante Hauben, deren Bänder in der Brise flatterten; goldene Ringellöckchen in Hülle und Fülle tanzten auf ihren Schultern.
    Als sie die Zwillinge erkannte, blieb Alathea stehen. Sie war ihnen auf einem Ball vorgestellt worden, doch sie hatten bisher kaum Gelegenheit gehabt, ausführlicher miteinander zu plaudern.
    Als die beiden sie erreichten, winkten die Zwillinge ihren Cousinen zu, dann wandten sie sich mit einem strahlenden Lächeln ihr zu, wobei die eine rechts und die andere links von ihr ging. Alathea hatte das sichere Gefühl, gefangen genommen worden zu sein.
    »Wir haben uns gefragt, ob wir wohl einmal mit Ihnen sprechen könnten«, setzte die eine an.
    Alathea lächelte, denn scharfsinnig, wie sie war, ahnte sie bereits, worum es ging. »Ihr müsst mir verzeihen - aber ich kann mich nicht erinnern, wer von euch wer ist.«
    »Ich bin Amelia«, sagte das Mädchen, das sie angesprochen hatte.
    »Und ich bin Amanda«, sagte die andere und ließ es beinah wie ein Geständnis klingen. »Wir haben uns gefragt, ob es Ihnen wohl etwas ausmachen würde, uns einen Rat zu erteilen?«
    »Worum geht es denn?«
    »Nun ja, Sie kennen Gabriel und Lucifer von klein auf. Wir sind zu der Überzeugung gelangt, dass die einzige Möglichkeit, ihnen zu entkommen und uns Ehemänner zu suchen, darin besteht, dass wir dafür sorgen, dass die zwei heiraten. Wir wollten Sie deshalb fragen, ob Sie uns ein paar Tipps in der Hinsicht geben könnten.«
    »Einen Hinweis vielleicht, wer unter Umständen in Frage kommen könnte …«
    »Oder Eigenschaften, die unbedingt zu vermeiden sind, wie zum Beispiel Geistlosigkeit.«
    »Was allerdings den Kreis der Kandidatinnen bereits erheblich einschränkt.«
    Alathea sah von einem klugen Gesicht zum anderen - sie meinten es absolut

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