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Ein unmoralischer Handel

Ein unmoralischer Handel

Titel: Ein unmoralischer Handel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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ernst und warteten aufrichtig und gespannt auf ihre Antwort. Sie unterdrückte einen Lachanfall. »Ihr wollt die beiden verheiraten, damit sie euch nicht länger im Weg stehen?«
    »Damit sie uns nicht länger bewachen wie die Kronjuwelen.«
    »Wir haben gehört«, fügte Amelia düster hinzu, »dass einige Herren es einfach nicht wagen, an uns heranzutreten, weil sie fürchten, Prügel zu riskieren.«
    »Einige haben uns sogar von Anfang an von ihren Listen gestrichen, und das alles nur wegen den beiden!« Amanda drohte den abwesenden Cousins beinah schon mit der Faust. »Wie um Himmels willen sollen wir all die Möglichkeiten abwägen …«
    »Und sicherstellen, dass sie uns ebenfalls ernsthaft in Erwägung ziehen …«
    »Wenn unsere Wachhunde ständig knurren …«
    »Und sie knurren die interessantesten Herren immer am lautesten an!«
    »Nun ja«, fuhr Amanda fort, »die beiden wissen nun mal, wie die Herren so sind. Schon das kleinste Hindernis reicht, dass sie keine Lust mehr haben, sich zu bemühen.«
    »Sie sehen also, dass wir schon mit einem unfairen Handicap ins Rennen gehen.«
    »Ach, meine Lieben!« Alathea kämpfte darum, keine Miene zu verziehen. »Wisst ihr, ich glaube wirklich nicht, dass Gabriel und Lucifer es gut fänden, wenn ihr sie für ein ›unfaires Handicap‹ haltet.« Die beiden wären bestimmt verletzt und in ihren männlichen Egos zutiefst gekränkt.
    Amanda stampfte missmutig auf. »Na ja, wir haben auch nicht vor, ihnen das auf die Nase zu binden, aber es ändert nichts an der Tatsache. Sie sind ein Handicap!«
    »Und unfair sind sie außerdem.«
    Alathea widersprach nicht - sie dachte genauso. Sie waren stur und unfair, wenn sie nicht einsahen, dass Amanda und Amelia ziemlich vernünftig waren und, davon abgesehen, auch jedes Recht hatten, sich ihren künftigen Ehemann selbst auszuwählen. Die Art, wie Gabriel und Lucifer sie selbst stets behandelt hatten - kameradschaftlich und gleichberechtigt -, stand in scharfem Gegensatz dazu, wie sie mit den Zwillingen umgingen. Auch wenn sie sich stets vor sie und jedwede Gefahr gestellt hatten, so hatten die zwei sie doch nie daran gehindert, diese Gefahr überhaupt zu suchen.
    Sie schaute auf und sah, wie ihre Schutzbefohlenen vorweg schlenderten; alle vier Mädchen waren in ein lebhaftes Gespräch verwickelt. Alathea warf einen Blick auf die Zwillinge - auf Amanda, die finster ins Gras starrte, während sie dahintrottete, und auf Amelia, auf deren etwas weicherem Gesicht dieselbe Entschlossenheit lag. »Warum meint ihr, dass eine Heirat helfen könnte?«
    Amanda sah auf. »Na ja, das hat bei all den anderen doch auch geklappt. Sie sind kein Problem mehr.«
    »Schauen Sie doch nur einmal, dann fällt es Ihnen sofort auf. Warum ist Devil, der früher der Schlimmste von allen war, jetzt so viel lockerer?«
    »Wenn sie erst einmal in den Ehestand treten, dann ist es, als konzentrierte sich ihre ganze Aufmerksamkeit auf die Dame, die sie geheiratet haben.«
    »Und auf ihre Familie.«
    Alathea dachte darüber nach.
    »Wir meinen, wir sollten uns zuerst wegen Gabriel bemühen.«
    »Einfach, weil er der Ältere ist.« Amelia warf Alathea einen Blick zu. »Meinen Sie, das wäre der richtige Weg?«
    Alathea stellte sich vor, wie Gabriel versuchte, seine restriktive Überwachung der Zwillinge fortzusetzen, während er gleichzeitig alle Hände voll zu tun hatte, die Damen in ihre Schranken zu weisen, die ihm die Zwillinge vorstellten. »Ich denke, dass eure Tante Celia euch da ein paar Namen nennen könnte.«
    Amanda strahlte. »Das ist eine gute Idee!« »Es wird nicht einmal nötig sein«, fuhr Alathea fort - wobei sie sich weiter an dieser Vorstellung ergötzte, »dass ihr übertrieben vorsichtig vorgeht. Die Damen werden es nicht bereuen, sofern sie nur ein wenig Zeit an seiner Seite gewinnen, und er wird schon ab der ersten wissen, was ihr im Schilde führt, also müsst ihr nicht besonders zartfühlend sein.«
    Amelia blieb unvermittelt stehen. »Dann sitzt er in der Falle.« Sie wirbelte herum und stand mit leuchtenden Augen vor Alathea und Amanda. »Dann kann er nicht entkommen …«
    »Es sei denn, er lässt uns in Ruhe«, vollendete Amanda genüsslich den Satz.

    Hookhams Leihbücherei in der Bond Street war Alatheas erster Anlaufpunkt am nächsten Morgen. Leider war ihre Afrika-Abteilung so gut wie nicht vorhanden. Dennoch lieh sie alle vier Bücher aus, die allerdings, alt und schon ziemlich ramponiert, nicht gerade vielversprechend wirkten.

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