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Ein unmoralischer Handel

Ein unmoralischer Handel

Titel: Ein unmoralischer Handel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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du detwas Neues über diese Schuldverschreibung in Erfahrung gebracht?«
    Alathea nickte. »Ich denke, wir haben einen Weg gefunden - einen juristisch korrekten Weg -, wie wir den Wechsel für ungültig erklären lassen können, aber ich will nicht, dass sich jetzt schon jemand Hoffnungen macht.«
    »Das ist sicher klug. Sag uns einfach, wann wir von der Last befreit sind.«
    Sie tauschten ein rasches Lächeln, dann machte sich Alathea zur Bibliothek auf.
    Die Tür öffnete sich lautlos; sie schlüpfte hinein und bemerkte, dass die Vorhänge aufgezogen waren und der Raum lichtdurchflutet und nicht in Dämmerlicht gehüllt war. Ein gutes Zeichen. Auch wenn ihr Vater für gewöhnlich nicht dazu neigte, sich in düsteren Stimmungen zu ergehen, so wusste sie doch, dass er sich heftige Vorwürfe wegen der unglückseligen Schuldverschreibung machte. Er hatte ihretwegen und um Serenas willen den Tapferen gespielt, doch sein Versagen und seine Selbstbezichtigungen hatten ihm wahrscheinlich schwer zu schaffen gemacht.
    In seinem Lieblingssessel sitzend, schaute der Graf zum Fenster hinaus auf den rückwärtigen Garten. Mary und Alice schnitten Rosen, jede von ihnen so zart und schön wie die Blüten, die sie in ihre Körbe legten. Ein Stück entfernt von ihnen war Charlie gerade dabei, Jeremy in die Grundregeln des Cricket-Spiels einzuweihen, während Augusta und Miss Helm auf einer Decke in der Sonne saßen und ein Buch lasen. Der Garten war von Mauern aus Stein umgeben, die hier und da zwischen Bäumen und den dichten Büschen hervorlugten. Die Szenerie hätte ein Gemälde von einem mondänen Familienleben sein können, doch dies hier war nicht ein Fantasieprodukt von irgendjemandem, es war Wirklichkeit, und zwar ihre Wirklichkeit.
    Mit einem Gefühl von Sicherheit tippte Alathea ihrem Vater auf die Schulter. »Papa?«
    Er war so in Gedanken versunken, dass er ihr Hereinkommen gar nicht bemerkt hatte. Er sah auf, dann verzogen sich seine Lippen reumütig. »Guten Morgen, mein Liebes.« Er ergriff ihre Hand, drückte sie und ließ sie auch nicht los, als sie sich auf die Lehne seines Sessels setzte und sich mit der Schulter an ihn schmiegte; als sie unter seinem Rock spürte, wie er gefestigt in sich ruhte, war sie beruhigt. »Was ist denn los?«
    Er seufzte tief und verzweifelt. »Ich habe wirklich gehofft, du wärest über diese Gesellschaft im Irrtum - dass die Central East Africa Gold Company sich am Ende doch als anständiges Unternehmen entpuppen würde. Dass ich nicht schon wieder einen Fehler begangen habe.«
    Er machte eine Pause; Alathea hielt weiter fest seine Hand und wartete ab.
    »Aber du und Wiggs, ihr hattet Recht. Es war alles nur heiße Luft. Chappie - ich habe ihn gestern bei White’s kennen gelernt - hat es mir erzählt. Er kommt gerade von da - Zentral-Ost-Afrika. Er kannte die Gesellschaft. Hat gesagt, es sei ein organisierter Schwindel, um irgendwelchen Einfaltspinseln das Geld aus der Tasche zu ziehen.« Er verzog das Gesicht. »Ich konnte ihm schwerlich widersprechen.«
    »Du hast doch nicht wissen können …« Alathea hielt inne. »Dieser Mann, wer war das?«
    »Ein Seemann - Kapitän oder so. Habe seinen Nachnamen nicht verstanden.«
    »Wie sah er denn aus?«
    Wegen der plötzlichen Anspannung in ihrer Stimme drehte sich der Graf herum, um ihr ins Gesicht zu sehen. »Er war mittelgroß, eher stattlich. Hatte breite graue Koteletten an beiden Wangen. Seine Kleidung wies ihn sofort als Seemann aus, Offiziersrang - solche Leute haben immer was Seemännisches an sich.« Er musterte Alatheas Gesicht. »Wieso? Ist er wichtig?«
    Alathea zügelte ihre Erregung. »Könnte sein. Wiggs und ich glauben, dass es einen rechtmäßigen Weg geben muss, die Schuldverschreibung für ungültig erklären zu lassen, aber dafür müssen wir erst mehr über das Gewerbe der Gesellschaft in Erfahrung bringen. Ein Mann wie dieser Kapitän könnte uns da sehr hilfreich sein.« Sie griff nach der Hand ihres Vaters. »War er mit irgendwem zusammen, den du kanntest?«
    Er schüttelte betrübt den Kopf. »Nein. Aber wenn es so wichtig ist, kann ich mich ja umhören.«
    »Tu das, Papa - es könnte wirklich wichtig sein. Und wenn du noch einmal über ihn stolpern solltest, versprich mir, ihn mit nach Hause zu bringen.«
    Ihr Vater runzelte die Stirn, nickte jedoch. »In Ordnung, dann gehe ich jetzt wohl besser zu White’s und schaue, ob ich ihn ausfindig machen kann.«
    »Ja, gut!« Alathea sprang von der Sessellehne, als ihr

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