Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein unmoralisches Angebot

Ein unmoralisches Angebot

Titel: Ein unmoralisches Angebot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: NICOLA CORNICK
Vom Netzwerk:
willst nicht, dass Miss Sheridan weiß, welche Rolle meine Schwester in dieser Sache gespielt hat, nicht wahr?“
    „Auf keinen Fall! Niemand darf das je erfahren! Das muss ein Geheimnis bleiben!“
    Langsam schüttelte Guy den Kopf. „Die Sache gefällt mir nicht, Vater. Du musst dich deutlicher ausdrücken. Was soll ich tun?“
    Der Earl schlug hart mit der Faust auf den Schreibtisch. „Finde das Mädchen! Gib ihm Geld! Überrede es zu verschwinden! Die Schwierigkeiten, in denen es sich befinden mag, können finanzieller Natur sein. Dann ist es vielleicht für ein solches Angebot empfänglich! Tu, was immer du tun musst, damit die Sache ein Geheimnis bleibt!“
    Verblüfft schaute Guy den Vater an. „Du erteilst mir einen befremdlichen Auftrag, Papa“, erwiderte er trocken. „Ich habe noch nie erlebt, dass du dich so verhalten hast. Bist du sicher, dass du das wirklich willst? Und was die Frau betrifft, die ich heiraten möchte, so verheißt es nichts Gutes, dass ich sie täuschen soll, noch ehe das Ehebündnis geschlossen wurde!“
    „Und trotzdem muss ich das von dir verlangen, Guy“, sagte sein Vater und sah ihn mit strengem Blick an. „Das muss getan werden. Catherines Andenken darf nicht besudelt werden.“
    Guy redete noch bis weit in die Nacht mit dem Vater, war jedoch nicht imstande, ihn zu bewegen, sein Vorhaben zu ändern.
    Am Vormittag war es unmöglich, nach Blanchland zu fahren, weil über Nacht der tags zuvor gefallene Regen zu Pfützen gefroren war und die Straßen unpassierbar gemacht hatte.
    Vor dem Mittagessen unternahm Sarah einen Spaziergang im Park.
    „Guten Morgen, Miss Sheridan.“ Sie drehte sich um und sah Lord Renshaw einige Schritte von sich entfernt an einem Gatter lehnen. Er musste sich sehr leise genähert haben, da sie ihn nicht kommen gehört hatte. Er stieß das Törchen auf und schlenderte zu ihr. „Ich glaube, wir werden noch vor Weihnachten Schnee bekommen.“
    „Das hat bereits Ihre Mutter gesagt.“ Sarah steckte die Hände in den Muff und fröstelte.
    „Ich gehe davon aus, dass Sie zu Weihnachten wieder hier sind.“
    „Sie sollten nicht vergessen, dass ich nicht versprochen habe, dann wieder hier zu sein!“
    „Ich habe nur meiner Hoffnung Ausdruck verliehen, Miss Sheridan. Ich wünsche mir sehnlichst, dass Sie, nachdem Sie Ihre Angelegenheiten in Blanchland geregelt haben, eine Weile hier verbringen werden.“
    „Das wird sich zeigen“, erwiderte Sarah ausweichend. „Gehen wir zum Haus zurück? Es ist zu kalt, um hier herumzustehen!“
    „Ja.“ Guy schloss sich ihr an und ging mit ihr den Hügel hinauf. „Welchen Eindruck haben Sie nach all den Jahren von Woodallan, Miss Sheridan? Bringt es schöne Erinnerungen zurück?“
    „Manchmal ist es ein Fehler, an die Vergangenheit zu denken, Mylord.“
    Er legte ihr die Hand auf den Arm. „Aber wenn die Vergangenheit auch die Zukunft sein kann, Miss Sheridan?“
    Es klang sehr verlockend, so viel zurückzugewinnen, wieder an einen Ort zurückzukehren, der so viele glückliche Erinnerungen mit sich brachte. Aber das, was Sarah sich am meisten wünschte, Guys Liebe, war dabei nicht eingeschlossen. Sein Charme und seine Freundlichkeit waren zu gefährlich, zogen sie wieder an und weckten Gefühle, die sie vergessen wollte, weil sie durch sie verletzbar war. Viele Frauen, die praktischer dachten als sie, hätten sich zu einer so vorteilhaften Zweckehe bereitgefunden. Vielleicht hätte auch sie das getan, wenn ihre Gefühle nicht im Spiel gewesen wären. Doch der Gedanke, dass Guy eine andere Frau in den Armen halten könne, erzeugte ihr Übelkeit. Sie wusste, dass sie, wenn sie mit ihm verheiratet war, es nicht ertragen konnte, ihn zu verlieren.
    Abrupt wandte sie sich ab und ging weiter.
    „Ich muss Ihnen etwas sagen, Miss Sheridan“, äußerte er nach einem Moment. „Es betrifft Ihre Reise nach Blanchland. Möchten Sie hier darüber reden, oder ist es Ihnen lieber zu warten, bis wir im Haus sind?“
    „Vielleicht ist es besser, auf dem Rückweg darüber zu reden.“
    „Um ein weiteres peinliches Tête-à-tête zu vermeiden?“ Ironisch lächelte er sie an. „Seien Sie unbesorgt, Miss Sheridan! Selbst ich habe den Sinn für Anstand nicht restlos verloren und würde nicht versuchen, Sie im Haus meiner Eltern zu verführen! Aber wenn es Ihnen lieber ist, reden wir jetzt. Die kalte Luft ist schließlich der Tod jeder aufwallenden Leidenschaft!“
    Verärgert errötete Sarah. „Haben Sie mir etwas Wichtiges

Weitere Kostenlose Bücher