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Ein unsittliches Angebot (German Edition)

Ein unsittliches Angebot (German Edition)

Titel: Ein unsittliches Angebot (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecilia Grant
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Ozeans jeder Frau im Umkreis von fünfzig Meilen deutlich vor Augen zu führen.
    Es gab so vieles zu tun; tausendundeine produktivere Art, seine Zeit zu verbringen, als in sündiger Tagträumerei. Doch sie war nicht völlig sündig. Das Bild des Liebesgottes, der dem Meer entstieg, wich zurück und verschmolz mit der Erinnerung an Mr Mirkwood auf der Türschwelle, an seine muskulösen Arme, die einen gebrechlichen alten Mann wiegten. Er hatte nie so stark ausgesehen. So kraftvoll. So erfüllt von Anmut und Stärke.
    Heute Nacht würde er anbieten, sie zu berühren. Sie würde Signale aussenden, die ihn dazu aufforderten, und wenn er es anbot, würde sie es ihm erlauben, nur für eine kleine Weile. Er kannte die richtige Stelle. Er wusste, was er tun musste. »Pass auf, dass ich mich nicht verliere«, könnte sie sagen, und er würde wissen, wann er aufhören musste. So weit konnte sie ihm vertrauen.
    Und warum nicht auch weiter? Ungebeten trat die Frage aus irgendeinem verruchten Teil ihrer Gedanken hervor. Selbst ihr eigener Kopf hatte sich inzwischen gegen sie verschworen. Sie ließ die Frage unbeantwortet in der Luft stehen und überließ sich wieder ihren Fantasien von langen Gliedmaßen im Wasser.
    »Wie war Ihr Bad?«, wollte Mrs Russell sofort wissen, als er eintrat. Sie saß im Bett, ein Laken vorsichtig an die Schultern gehalten.
    Doch er hatte keine Zeit für höfliche Kommentare über die Nebensächlichkeiten seines Tages. Er schritt auf sie zu, legte die Hände seitlich an ihren Kopf und küsste sie, voll auf den Mund.
    Sie war offensichtlich überrascht. Aber sie schrak nicht zurück, versteifte sich nicht einmal. Ihr Mund ließ sich von seinem führen, weich und stetig, bis er Luft holen musste.
    »Es tut mir leid, was du heute alles durchmachen musstest.« Er kniete halb auf dem Bett, ein Fuß noch auf dem Boden, die Hände noch immer an ihrem Gesicht. »Aber ich bin froh, dass du dabei warst. Dein Beistand hat mir unglaublich geholfen.«
    »Ich bin auch froh. Du warst sehr mutig.« Sie ergriff seine Handgelenke. Das Laken fiel herab und entblößte sie, und sie schien es nicht einmal zu bemerken.
    »Mutig? Du machst wohl Witze!« Er hob ihr Kinn an und küsste sie dort. »Ich war fast wahnsinnig vor Angst.«
    »Ja.« Ihre ernsten, dunklen Augen betrachteten ihn. »Angst und Mut. Ich war stolz auf dich.«
    »Genug davon.« Er ließ sie los und begann, seine Knöpfe zu öffnen. »Kümmern wir uns um deinen Samen, und dann möchte ich wissen, was du über eine neue Idee von mir denkst.«
    Der Samen wechselte noch unverzüglicher den Besitzer als sonst. Sie half mit, liebenswerte, großmütige Frau, die sie war, streckte sich ihm entgegen und vergrub ihre Finger in seinem Haar. Andererseits hatte sie immer schon gewollt, dass es schnell ging. Er tat ihr den Gefallen gern, eilte dem Höhepunkt mit einer Hast entgegen, die ihn vor jeder anderen Partnerin als Mrs Russell beschämt hätte.
    »Jetzt kommst du auf deine Kosten«, sagte er anschließend. »Ich hatte eine Idee, wie ich das Molkereiprojekt finanzieren kann.«
    »Das Molkereiprojekt?« Er hatte die Kerzen nicht gelöscht, und an ihrer Miene konnte er erkennen, dass sie überrascht war. »Ich wollte wissen, wie du über eine neue Idee von mir denkst, weißt du noch? Aber vielleicht bist du zu erschöpft von den Anstrengungen heute. Ich kann bis morgen früh warten, wenn du möchtest.«
    »Nein …« Einen Augenblick lang presste sie die Lippen zusammen. Ihr ganzes Gesicht nahm einen Ausdruck entschlossener Konzentration an, wie eine Viehtreiberin, die ein Dutzend Ochsen die Richtung wechseln lassen musste. »Nein, ich möchte es gern hören. Ist es eine neue Überzeugungsstrategie für deinen Vater?«
    »Zum Teil, ja, weil es seinen Anteil der Ausgaben verringern wird. Ich denke daran, Investoren zu suchen.«
    »Investoren.« Sie schob die Hand unter ihre Wange und stützte sich halb auf. Da war sie, die eifrige Ungeduld, nach der ein Mann sich zu sehnen lernen konnte. »So wie Leute, die in ein Handelsschiff investieren, meinst du, und dann einen Teil des Gewinns bekommen?«
    »Ganz genau. Es wird sowieso Zeit, dass ich einigen der besseren Familien in der Gegend mal wieder einen Besuch abstatte. Wenn ich sie mit einer Beteiligung an den Erfolg des Unternehmens binde, nehme ich an, dass sie ein Interesse daran hätten, all ihre kuhlosen Pächter zu uns zu schicken. Vielleicht würden sie sogar selbst bei uns kaufen, wenn wir eine besondere Sorte

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