Ein unverschämt attraktiver Milliadär
Ordnung. Aber er würde hier in aller Öffentlichkeit nicht mit ihr streiten.
„Victoria …“ Connor suchte nach den passenden Worten, um den Waffenstillstand, der vor seiner Unterstellung fast zwischen ihnen herrschte, wiederherzustellen. Und ihm fiel nichts ein.
„Gehen Sie weg“, zischte sie. „Sie werden mir das Baby nicht wegnehmen.“
„Victoria …“ Eine elegante Frau mit kurzem Haar kam zu ihnen und musterte Connor neugierig. „Ich wollte Ihnen sagen, wie leid es mir tut, dass Sie Ihre Freundin verloren haben.“
„Danke, Bridget.“
„Und wer ist dieses Kerlchen?“ Bridget betrachtete Dylan argwöhnisch, und Connor musste sich zum ersten Mal seit Tagen ein Schmunzeln verkneifen.
„Das ist Dylan, Suzys Baby.“
„Oh. Wie schrecklich. Kümmert sich ihre Familie um ihn?“
„Suzy hat keine engen Verwandten – ihre Eltern sind tot, sie war das einzige Kind. Ich kümmere mich um Dylan.“
Connor beobachtete, wie Bridget – wer immer sie zum Teufel war – diese Information schweigend verdaute. Victoria musste ihre Skepsis auch bemerkt haben, denn sie drückte das Baby noch fester an sich. Dylan protestierte.
Connor streckte die Hände nach dem zappelnden Kind aus. „Ich halte ihn einen Moment.“ Und Dylan warf sich ihm glucksend entgegen, ehe Victoria einschreiten konnte.
Sichtlich unwillig stellte Victoria Connor und Bridget einander vor. „Bridget, das ist Connor North, ein Freund der Masons. Connor, Bridget Edge ist Geschäftsführerin bei Archer, Cameron und Edge.“
„Connor North? Von Phoenix Corporation?“ Connor konnte förmlich sehen, wie Bridget im Geist sein Vermögen zusammenrechnete. „Ich wusste nicht, dass Sie Beziehungen zu Phoenix haben, Victoria.“
Connor konnte nicht widerstehen. „Wir sind seit Jahren befreundet. Wir haben uns auf Suzys und Michaels Hochzeit kennengelernt – ich war Trauzeuge, Victoria Brautjungfer.“
„Wie romantisch.“ Bridget bedachte ihn mit einem schiefen Lächeln, ehe sie erneut Dylan betrachtete. „Die Betreuung des Babys wird doch wohl nicht von Dauer sein, oder?“
„Nein.“
„Doch“, widersprach Victoria mit geröteten Wangen.
„Hört sich an, als hätten Sie beide da etwas zu klären. Bitte rufen Sie mich später im Büro an, Victoria. Ich denke, wir sollten uns unterhalten.“
Victoria wirkte noch angespannter, als ihre Chefin gegangen war. Nachdem auch die letzten Trauergäste weg waren, verweilte Connor noch einen Moment allein mit Victoria … und einem in seinem Kindersitz schlafenden Dylan. Er bot an, die beiden nach Hause zu bringen.
„Sie wissen doch, dass ich im Büro anrufen muss.“
Arbeit. Das Begräbnis war kaum vorbei, da war sie schon wegen ihrer Arbeit in Sorge.
„Frigid will doch nur von Ihnen bestätigt haben, dass das Baby nicht Ihre Arbeitszeit blockiert.“
„Bridget. Sie heißt Bridget.“
Er machte ein todernstes Gesicht. „Ich habe immer ein Problem mit Namen – das wissen Sie.“
„Lassen Sie gut sein, Connor.“ Aber um ihren Mund zuckte es.
Sie hatte also doch Humor. Wenn er Vicotria nicht genau betrachtet hätte, wäre ihm ihr angedeutetes Lächeln entgangen.
Als sie gleich darauf zu seinem Maserati gingen, meinte er: „Wenn Dylan zu mir kommt, würde das all ihre Bedenken zerstreuen.“
„Nein.“
„Sie sind gar nicht in der Lage, einen Jungen großzuziehen.“ Nachdem er Dylan mit seinem Kindersitz im Wagen gesichert hatte, ohne den Kleinen aufzuwecken, ergänzte er: „Ich gebe Ihnen höchstens zwei Wochen, bis Sie kapitulieren.“
Einen Moment lang dachte er, er habe sie getroffen. Doch dann sah sie ihn herausfordernd an. „Sie glauben, ich kann das nicht? Ich bin doch diejenige, die ihn in den letzten Tagen betreut hat!“
Victoria hatte Rückgrat, das musste er ihr lassen. Die Frage war nur, würde sie es schaffen, mit einem anspruchsvollen Job und einem Baby ganz allein fertigzuwerden? Er bezweifelte es.
Blass und angespannt, wie sie war, fand er sie plötzlich verdammt zerbrechlich.
Am liebsten hätte er sie einfach in die Arme genommen und fest gehalten …
Nein, das hier war Victoria, kein zarter Schmetterling. Und sie brauchte nichts von ihm – das hatte sie ihm klar und deutlich gesagt.
Er trat näher. „Sie brauchen mir nichts zu beweisen. Alles, was ich will, ist Dylan.“ Und das war die Wahrheit. „Machen Sie es sich nicht so schwer, lassen Sie ihn bei mir leben.“ Er wollte unbedingt, dass sein Sohn in seine Obhut kam. Aber das konnte er
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