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Ein unverschaemt charmanter Getleman

Titel: Ein unverschaemt charmanter Getleman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loretta Chase
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keinen Augenblick gezögert und es sich nicht nehmen lassen, das Dokument persönlich zu beschaffen und sogleich eine Ehevereinbarung aufsetzen und unterzeichnen zu lassen.
    „Ob ich sie allerdings verstanden habe, ist eine andere Frage“, fügte Alistair hinzu. „Erstens wäre da diese infame Juristenklaue, die unentzifferbar ist. Und zweitens das mindestens ebenso infame Juristenkauderwelsch, das schlicht unverständlich ist. Ich kann mich noch einer großen Anzahl an Nullen entsinnen und einer Fehlberechnung, auf die ich auch meinen Vater aufmerksam machte. Aber er lachte nur laut und herzhaft über meinen unbedarften Hinweis, und so setzte ich eine heldenhaft resignierte Miene auf, fügte mich in mein Schicksal und setzte meinen Namen darunter.“
    „Meine Mitgift beträgt zweihunderttausend Pfund“, klärte Mirabel ihn auf. „Dazu kommen noch ...“
    „Entschuldige bitte“, unterbrach er sie. „Mit meinem Gehör kann etwas nicht stimmen. Mir war, als hättest du zweihunderttausend gesagt.“
    „Genau das habe ich gesagt.“
    Und wieder einmal hatte er das Gefühl, einen kräftigen Hieb auf den Kopf zu bekommen.
    „Mein Lieber, ist dir unwohl?“, fragte sie besorgt und legte ihm ihre behandschuhte Hand auf die Wange.
    Alistair brachte die Pferde zum Stehen und wandte den Kopf zur Seite, um seinen Mund an ihre Handfläche zu schmiegen ... oder vielmehr an ihren Handschuh, was recht unbefriedigend war. Er drückte seine Lippen auf den schmalen Streifen bloßer Haut, der an ihrem Handgelenk hervorschaute, und wich dann rasch zurück.
    „Kein Grund zur Sorge“, murmelte er. „Eine vorübergehende Benommenheit, nichts weiter. Zwei...hundert...tausend. Kein Wunder, dass mein Vater gelacht hat.“
    „Du wusstest nichts davon?“
    „Ich hatte angenommen, dass jemand sich verlesen und zu viele Nullen gezählt habe“, gestand er. „Ich war von zwanzigtausend Pfund ausgegangen.“ Die Tochter des Duke of Sutherland, eines der reichsten Männer Englands, sollte nur zwanzigtausend Pfund mit in die Ehe bringen? Wo nur war er in Gedanken gewesen? „Ich habe nicht nachgefragt, weil es sich nicht schickt, über Geld zu sprechen.“
    „Mama hat das Vermögen ihrer Familie aus den Bankgeschäften geerbt“, fuhr Mirabel fort. „Und Papas Erbe war auch recht beträchtlich.“
    „Ich verstehe“, sagte Alistair kaum hörbar. Er schaute sich um und sah das erste Grün an den Bäumen, hörte Vögel zwitschern und sah einige Gestalten zu Pferde. In Kürze würde die feine Londoner Gesellschaft den Park bevölkern, auf edlen und teuren Pferden oder in eleganten Gespannen, gekleidet nach der neuesten Mode und erpicht auf den neuesten Klatsch. „Es beunruhigt dich“, bemerkte Mirabel.
    „Kein Wunder, dass mein Vater so liebenswürdig war“, wunderte Alistair sich noch immer. „Nachdem ich die Papiere unterschrieben hatte, gab er mir sogar einen Klaps auf die Schulter.“
    „Nun ja, du bist eben recht teuer und aufwendig in der Haltung“, meinte sie. „Er wird sich gesorgt haben, ob du wohl jemals eine Frau findest, die sich dich leisten kann.“
    „So teuer bin ich gar nicht“, entgegnete er. „Nur der Prinzregent gönnt sich wirkliche Extravaganzen. Und ich möchte dich zudem daran erinnern, dass es eines weitaus umfänglicheren Materialaufwands bedarf, ihn einzukleiden als mich.“
    Des Prinzregenten Figur hatte in den letzten Jahren elefantenartige Ausmaße angenommen.
    „Ich erinnere mich sehr wohl daran, was du darüber sagtest, kein Schmarotzer zu sein und deiner Frau nicht zur Last fallen zu wollen“, wandte sie ein. „Ich hoffe, du wirst dich meines Vermögens wegen nicht grämen und unglücklich werden. Es ist keineswegs ungewöhnlich, dass ein jüngerer Sohn um des Geldes willen heiratet.“
    Alistair betrachtete die Frau, die bald seine Gemahlin sein würde. Haare wie der Sonnenaufgang, Augen wie die Dämmerung und eine Stimme wie die Nacht. All das hatte er auf den ersten Blick erkannt - noch bevor er von der berückenden Vielfalt ihres Mienenspiels wusste, ihrem scharfem Verstand, ihrem freimütigen Wesen und ihrer Herzensgüte. Noch bevor er sie in seinen Armen gehalten und mit Freude entdeckt hatte, wie bedingungslos, unbefangen und vertrauensvoll sie sich ihm hinzugeben vermochte.
    Er lächelte.
    „Habe ich etwas Belustigendes gesagt?“, wollte sie wissen.
    „Ich habe dich in Gedanken vor mir gesehen ...“, flüsterte er ihr zu, „... nackt.“
    „Entschuldige bitte vielmals, dass

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