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Ein unversoehnliches Herz

Titel: Ein unversoehnliches Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Håkan Bravinger
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ihres.
    Er spürte ihren warmen Atem und die weiche Zunge, ihre Hand, die über seine Brust strich. Sie hob seine Hand an ihre Brüste und legte den Kopf in den Nacken. Er küsste ihren Hals und hörte sie aufstöhnen.
    »Ja, so ist es gut« flüsterte sie ihm ins Ohr.
    Sie öffnete seinen Hosenstall und griff hinein. Als sie spürte, dass er steif war, rang sie nach Luft.
    »Ich will dich haben, kleiner Prinz.«
    Er liebkoste Brüste, Nacken, Hals und musste immer wieder schlucken.
    Dann zog sie sich hastig von ihm zurück. Im nächsten Moment betrat Baron von Dreis das Zimmer.
    »Da ist deine Tasche«, sagte sie und setzte sich wieder an den Schminktisch.
    »Schön«, meinte der Baron.
    Er zeigte auf den Schreibtisch.
    »Stell sie dahin, geh zu Helga hinunter und sag ihr, dass wir um sieben im Esszimmer speisen werden.«
    Sören Christer befolgte die Anweisungen. Er spürte, dass ihn der Baron im Auge behielt. Als er das Zimmer verließ, wandte Sören Christer sich um, verneigte sich und schloss die Tür.
    Punkt sieben wurde das Essen serviert. Auf dem Weg ins Esszimmer erläuterte Doris, dass sie und Sören Christer während der gesamten Mahlzeit hinter den Herrschaften stehen würden, sie hinter der Baronin und er hinter dem Baron. Sie mussten auf jeden Wink der beiden achtgeben. Sören Christer nickte, als sie ihm zeigte, wie man die Weinflasche hielt und von einer Servierplatte auftat, ohne zu kleckern.
    Als Vorspeise wurde Gänseleber gereicht. Sören Christer hörte den Baron schmatzen. Er fand es abstoßend, dass ein solcher Mensch so unappetitlich aß. Als er aufblickte, sah er, dass die Baronin ihn anlächelte, wenn ihr Gatte mit seiner Völlerei beschäftigt war. Sie griff nach einer Serviette und tupfte sich den Mund ab. Anschließend mimte sie ihm zugewandt »kleiner Prinz«. Sören Christer wurde warm ums Herz. Er rief sich in Erinnerung, dass das Ganze in Kürze vorbei sein würde. Dieses üble Spiel, das er hier spielte, weil es sein musste. Schon bald würde dieser ekelhafte Baron nach Berlin zurückkehren und alles wieder so sein wie vorher.
    Es ist nur ein Spiel!
    Dann nickte ihm das Hausmädchen ernst zu. Es war Zeit, die Teller abzuräumen. Sören Christer musste sich konzentrieren, um das Besteck richtig zu greifen. Er hörte den Baron murren. Oder rülpsen, es ließ sich nicht genau sagen. Das Geschirr wurde im Servierzimmer abgestellt, wo mittlerweile der Hauptgang wartete. Das Hausmädchen musste ihm zeigen, wie er den Teller mit der Abdeckglocke in der rechten Hand und das Handtuch über dem linken Arm tragen sollte. Der Teller war heiß, und sie kicherte ein wenig über seine Unbeholfenheit.
    »So geht das«, sagte sie und zeigte es ihm noch einmal.
    Sören Christer machte einen zweiten Versuch.
    »Besser«, befand sie.
    Sie kehrten ins Esszimmer zurück, stellten die Teller ab und hoben die Glocken hoch. Es gab herrlich duftende Rinderrouladen. Sören Christer wurde plötzlich bewusst, dass er den ganzen Tag kaum etwas gegessen hatte. Er spürte zudem, dass seine Beine zittrig wurden, weil er die ganze Zeit in Habachtstellung stehen musste. Der Baron hob die Hand und zeigte auf sein Glas. Sören Christer trat einen Schritt vor und füllte es. Als er seine Position wieder einnahm, sah er die Baronin eine Kusshand in seine Richtung werfen. Er errötete und senkte den Blick.
    Der Baron schob seinen Stuhl zurück und sagte mit lauter Stimme: »Liebling, komm her.«
    Die Baronin lachte und machte eine abwehrende Geste.
    »Ich esse noch.«
    »Vielleicht kann ich dich ja überreden.«
    »Das glaube ich kaum«, erwiderte die Baronin und trank einen Schluck Wein.
    »Nicht?«
    Der Baron schnippte an Sören Christer gewandt mit den Fingern.
    »Hol meine Tasche aus dem Arbeitszimmer.«
    Sören Christer blieb stehen. Die Tasche, dachte er. Schon wieder diese verdammte Tasche.
    »Na los, beeil dich, hörst du nicht, was ich dir sage. Die Tasche! Jetzt!«
    Sören Christer verbeugte sich und ging. Er durchquerte den oberen Flur und betrat den Raum, in dem er das Arbeitszimmer des Barons vermutete. Wie erhofft stand die Tasche neben dem Schreibtisch. Er nahm sie und kehrte zurück.
    »Nun komm schon her«, sagte der Baron ungeduldig, als Sören Christer wieder im Esszimmer war.
    Er übergab die Tasche, und der Baron öffnete sie und holte ein Samtetui heraus. Anschließend gab er Sören Christer zu verstehen, dass er die Tasche wegstellen sollte.
    Der Baron legte das Etui vor sich auf den Tisch.
    »Jetzt

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