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Ein unversoehnliches Herz

Titel: Ein unversoehnliches Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Håkan Bravinger
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wollen wir doch mal sehen, ob ich dich nicht doch überreden kann.«
    Er öffnete den Deckel und tat überrascht.
    »Mag meine liebe Gattin vielleicht kurz herkommen und schauen, was es ist?«
    Die Baronin lachte, stand aber sofort auf. Trippelnd ging sie zum anderen Ende des Tischs. Der Baron klopfte auf sein Knie, und sie setzte sich auf seinen Schoß. Dann öffnete sie die kleine Schachtel und keuchte auf.
    »Oh!«
    »Gefällt sie dir, Liebling?«
    Sie nickte bedächtig, küsste ihren Mann auf Mund und Wangen und warf sich ihm um den Hals.
    »Ich habe dir doch gesagt, dass sie den Weg wert ist«, sagte er mit fester Stimme. »Lass mir dir helfen.«
    Sie standen auf, und er legte ihr eine Perlenkette um. Sören Christer sah sofort, dass sie ein halbes Vermögen gekostet haben musste. Darüber hinaus sah er von Dreis’ Hand über ihren nackten Rücken streicheln. Er beschrieb Kreise um das Muttermal und legte seine Hand auf ihre Brust.
    Sören Christer schloss die Augen, um nicht noch mehr sehen zu müssen.
    Das Muttermal gehörte ihm.
    Das ständige Lachen der Baronin machte es ihm unmöglich, nicht hinzusehen. Sie saß auf dem Schoß des Barons, und er küsste ihren Hals und zog ihr Kleid hoch, während sie den Kopf in den Nacken legte und immer weiterlachte. Er hob sie auf den Tisch, sodass Gläser umkippten und ein Teller zu Boden fiel.
    Sören Christer versuchte nicht hinzusehen. Aber es ging nicht. Die Hände des Barons liefen über ihren ganzen Körper, und sie stöhnte immer lauter. Sören Christer zog sich rückwärts gehend unauffällig aus dem Zimmer zurück. Mit erst langsamen, dann immer schnelleren Schritten ging er zum Arbeitszimmer. Er wusste, wo es war, hatte es gesehen, als er die Tasche holte.
    Ohne zu zögern, ging er zu dem Schrank, in dem das Gewehr stand. Der Schlüssel steckte, er brauchte ihn also nur zu öffnen. Er durchwühlte die Schreibtischschubladen und fand, wonach er suchte, in der untersten. Nachdem er den kleinen Karton umgestülpt hatte, steckte er vier Patronen in das Gewehr und kehrte zum Esszimmer zurück.
    Er trat ein und hob die Waffe. Der Baron war mittlerweile damit beschäftigt, seine Hose auszuziehen, gleichzeitig steckte er den Kopf unter das Kleid der Baronin. Sein Kopf wippte auf und ab, während er sich unter dem Kleid bewegte.
    Das Hausmädchen Doris bemerkte Sören Christer als Erste. Mit aufgerissenen Augen hielt sie sich die Hände vor den Mund. Unmittelbar darauf erblickte ihn die Baronin. Anfangs lächelte sie, dann ermattete ihr Lächeln langsam, sehr langsam, und verwandelte sich in einen angsterfüllten Blick.
    Sören Christer kam es vor, als bitte sie ihn um Verzeihung. Es war deutlich zu erkennen, dass sie wie leblos auf dem Tisch liegen blieb. Es dauerte eine ganze Weile, bis der Baron begriff, dass etwas nicht stimmte, und unter dem Kleid hervorkam. Erstaunt schaute er sich um und sah erst die Baronin, dann Doris und schließlich Sören Christer an.
    Er schien nicht zu verstehen, was es bedeutete, dass Sören Christer ein Gewehr auf ihn richtete.
    Die Baronin erhob sich langsam vom Tisch, rückte ihr Kleid zurecht, strich die Falten glatt und blieb mit einem verzerrten Lächeln stehen. Sie wirkte vor allem gekränkt.
    Schließlich schien der Baron begriffen zu haben, was vorging. Er starrte Sören Christer an.
    »Was zum Teufel tust du da?«
    Sören Christer blieb stumm, zielte jedoch weiter auf den Baron. Ein Auge geschlossen, das andere ganz auf die Stirn des Barons konzentriert.
    Der Baron wiederholte seine Frage:
    »Was … zum … Teufel … tust … du … da?«
    »Halt’s Maul«, sagte Sören Christer.
    Sören Christers Tonfall verblüffte den Baron anscheinend weitaus mehr als die Tatsache, dass mit einem Gewehr auf ihn gezielt wurde. Auf einmal war er verunsichert.
    »Wir haben es nicht böse gemeint«, sagte die Baronin und trat einen Schritt vor.
    Sören Christer richtete das Gewehr auf sie, und sie schreckte zurück.
    »Entschuldige«, sagte sie.
    Die einsetzende Stille war mit Händen zu greifen. Sören Christer war den Tränen nahe, drängte sie jedoch zurück.
    »Ich liebe dich doch, begreifst du das nicht?«, sagte er, ohne das Gewehr zu senken.
    »Ich verstehe«, erwiderte die Baronin und senkte den Blick. »Entschuldige.«
    Alle blieben stehen und rührten sich nicht von der Stelle. Der Baron zog seine Hose hoch, bei der Baronin hing nach wie vor die Brust aus dem Kleid.
    »Du liebst mich nicht, stimmt’s?«
    Sören Christer zielte

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