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Ein unwiderstehliches Angebot: Roman (German Edition)

Ein unwiderstehliches Angebot: Roman (German Edition)

Titel: Ein unwiderstehliches Angebot: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Wildes
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hatte. Nach Charles’ Worten zu urteilen, täuschte sie sich jedoch, denn sonst würde er sich nicht uneingeschränkt auf die Begegnung mit dem älteren Bruder freuen.
    »Schön, dann lass uns abreisen«, stimmte sie schließlich zu und wurde belohnt mit einem breiten, dankbaren Strahlen, das die Gesichtszüge ihres Mannes erhellte.
    Irgendwie fühlte sie sich mit einem Mal befreit. Die rigorose Ablehnung des Vaters, die keinen Spielraum mehr ließ, ersparte ihr alle weiteren Versuche, seinen Groll wenigstens teilweise zu besänftigen. Womit zugleich sämtliche Rücksichtnahmen entfielen. Die Eltern hatten ihr keine Vorschriften mehr zu machen, konnten nicht in ihr neues, unabhängiges Leben hineinreden oder ihr Steine in den Weg legen. Sie war wirklich frei.
    »Bist du sicher?« Charles küsste ihren Scheitel.
    »Das bin ich«, versicherte sie ihm. »Solange du bei mir bist, kann es gar nicht so schlimm werden.«
    »Das hoffe ich sehr. Natürlich wird dir in London alles zunächst sehr fremd und unheimlich sein, aber wenn es wirklich schlimm wäre, würde ich es dir nicht zumuten.«
    »Nur lach mich ja nicht aus, hörst du?«
    Das würde er trotz ihrer Bitte tun, denn er liebte es, sie liebevoll aufzuziehen, dachte sie und erhielt prompt eine neue Kostprobe.
    »Habe ich eigentlich schon mal erwähnt, wie sehr ich hübsche Mädchen vom Land liebe?«
    »Und habe ich bereits erwähnt, dass ich eine Schwäche für leichtsinnige aristokratische Tunichtgute habe, die arme Bauernmädchen in zweifelhafte Situationen bringen?«
    »Wie viele kennst du denn?«
    »Hm«, machte sie und tat so, als müsste sie darüber nachdenken. »Bislang nur dich, aber vielleicht hast du mich ja auf den Geschmack gebracht.«
    Schlagartig wurde Charles ganz ernst. »Ich bin und bleibe der Einzige«, sagte er und klang sehr entschieden. »Das musst du mir versprechen, obwohl du in Kürze vielen attraktiven Gentlemen begegnen wirst, die bestimmt auf dich fliegen.«
    Anschließend dachte er über das Geplänkel nach, das so gar nicht mehr lustig endete. Fast erschrak er ein wenig, wie besitzergreifend er geworden war. Auch das eine völlig neue Erfahrung.
    Louisa hatte sein Leben wirklich komplett umgekrempelt.
    Jetzt befanden sie sich auf dem Weg nach London, nachdem sie in aller Eile gepackt hatten. Er hoffte sehr, dass die Stadt ihr gefallen und ihr über den Ärger mit ihrer Familie hinweghelfen würde.
    »Da vorn ist ein kleines Gasthaus. Wir sollten dort für die Nacht haltmachen.«
    »Klingt gut«, sagte Louisa, die sich nur mühsam vom Anblick der Landschaft losreißen konnte.
    »Bislang scheinen wir unsere Ehe überwiegend in Kutschen und kleinen Gasthöfen zu verbringen.« Er lächelte reumütig.
    »Das macht mir nicht das Geringste aus.«
    »Ich bin für deine Geduld unendlich dankbar.«
    »Musst du nicht. Seit ich dir begegnet bin, ist mein Leben schließlich um einiges interessanter geworden.«
    »Ich kann mich an mein Leben vor dir gar nicht mehr erinnern.«
    Sie lachte. »Ich glaube, Mylord, wir verehren einander.«
    »Ich habe mir jedenfalls vorgenommen, dich zu ehren, sobald wir allein auf unserem Zimmer sind.« Er hob vielsagend eine Braue und grinste.
    »Charles!«
    Sie errötete noch immer bei derartigen Anspielungen … und weil er das ganz bezaubernd fand, versuchte er sie ständig in Verlegenheit zu bringen.
    »Ganz ehrlich, Lou. Ich habe vor Gott geschworen, dich für den Rest meines Lebens zu lieben und zu ehren.« Er sprach die Worte leise und bedächtig aus. »Und damit war es mir ganz ernst.«
    Durch das geöffnete Kutschenfenster wehte ein warmer Wind herein und fuhr durch ihr Haar, das sie offen und nur gehalten von einem Band trug. Die untergehende Sonne ließ es golden funkeln. Charles konnte sich an dem Bild nicht sattsehen. Sie war so schön, so rein, so natürlich. Und sie strahlte von innen. Das war es auch, was ihn immer wieder am meisten berührte und faszinierte. Vom ersten Moment an, als er sie am Straßenrand entdeckte und sie seinem Spiel mit ein paar Dorfjungen belustigt zuschaute.
    Bevor Louisa seine Liebeserklärung erwidern konnte, hielt die Kutsche beim Gasthaus an. Er stieg aus und hob seine junge Frau heraus, stellte sie mit einer theatralischen Verbeugung auf den Boden. Dann bot er ihr seinen Arm. »Ich könnte ein Glas Claret brauchen und was zu essen. Wollen wir?«
    Sie aßen in einem kleinen Nebenzimmer statt im Schankraum und wurden mit erlesener Höflichkeit bedient. Und sogar das Essen

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