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Ein unwiderstehliches Angebot: Roman (German Edition)

Ein unwiderstehliches Angebot: Roman (German Edition)

Titel: Ein unwiderstehliches Angebot: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Wildes
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sie sich liebten, verlor sie ihre Hemmungen mehr, gab sich freier, schrankenloser hin, und als er in sie eindrang, spürte er, dass auch sie ihn wollte.
    »Charles.«
    Wie sehr sich das Leben doch wandelte, dachte er. Langsam bewegte er sich in ihr und kostete das Vergnügen aus. Jedes Zurückziehen, jeder Stoß war quälend und beglückend zugleich. Er schloss die Augen und atmete schneller, spürte, wie sie ihn fester umschloss.
    Mehr als die Sterne und den Mond …
    Später, als sie schläfrig und zufrieden nebeneinanderlagen, dachte er darüber nach, dass er selbst seine Gefühle nicht in Worte zu kleiden vermochte. Von ihr hingegen hatte er es verlangt. Eigentlich ungerecht, erkannte er. Aber Liebe war nun mal nicht gerecht.
    Überhaupt nicht.

Kapitel 14
    »Mylord?«
    Lucien blickte ein wenig ungehalten über die Störung auf und hob fragend die Brauen.
    »Lord Charles bittet um eine Audienz.«
    Es fehlte nicht viel, und er hätte laut aufgelacht über diese gestelzte Formulierung … Der Diener tat bisweilen diesbezüglich des Guten zu viel. Amüsiert lehnte er sich in dem mit Schnitzereien verzierten Stuhl zurück und legte den Brief beiseite, den er gerade gelesen hatte.
    »Ich habe mich schon gewundert, warum mein Bruder noch nicht aufgetaucht ist«, murmelte er. »Können Sie ihn bitte hereinführen, Luther?«
    Der junge Mann verneigte sich. »Sehr gerne, Mylord.«
    Sein erster Gedanke war: Charles sieht gut aus. Und offenbar ging es ihm auch so, denn sein anziehendes, leichtsinniges Lächeln, das ihn schon als Kind so liebenswert machte, hatte er nicht verloren. Statt einer förmlichen Begrüßung zog er sein Jackett aus, lockerte die Krawatte und warf sich in den bequemsten Sessel.
    »Vater hat mir erzählt, dass du in London bist.«
    »So begrüßt du deinen älteren Bruder? Luther erklärte, du wünschtest eine Audienz«, sagte Lucien mit einem spöttischen Grinsen. »Wäre ja vielleicht der angemessene, weil demütige Weg nach dem Chaos gewesen, das du verursacht hast.«
    »Wie schlimm ist es denn?« Charles streckte die Füße aus. »Vater und ich gehen uns nach wie vor eher aus dem Weg, weshalb ich es ratsam fand, Louisa nach London zu bringen. Hier ist sie wenigstens aus der Schusslinie … Sie macht sich ohnehin schon genug Sorgen. Was denkst du über das Ausmaß seiner Verärgerung?«
    »Schwer zu sagen, vielleicht hat er’s seinen Pflanzen verraten, mir nicht.«
    Charles verzog sein Gesicht zu einer Grimasse. »Der fromme Vikar hat dagegen aus seinem Herzen keine Mördergrube gemacht und mir erklärt, dass ich in seinen Augen alles andere als ein wünschenswerter Schwiegersohn sei. Schließlich kamen wir überein, nie mehr ein Wort miteinander zu wechseln. Ich bin froh darüber, denn dieses eine Gespräch hat mir gereicht.«
    »Jedenfalls ist seine Einstellung sehr merkwürdig, denn im Grunde genommen hättest du seiner Tochter doch eine Menge zu bieten. Eine angesehene soziale Stellung und ein sorgloses Leben, wie sie es sonst nie gehabt hätte.«
    »Wohlstand und Adel sind für ihn der Inbegriff der Sünde. Obwohl der Mann bigott und selbstgerecht ist, mache ich mir Vorwürfe … Immerhin wurde sie meinetwegen verstoßen.«
    Lucien betrachtete seinen jüngeren Bruder. »Wenn er das so sieht und bewertet, dann ist das sein Problem. Damit solltet ihr euch wirklich nicht belasten.«
    »Das weiß ich.« Charles rutschte im Sessel ein Stück nach unten. »Und Gott sei Dank sieht meine Frau das im Prinzip ebenfalls so. Trotzdem ist sie deswegen ein wenig traurig, denke ich.«
    »Was mich betrifft, so bin ich schon neugierig, die Frau kennenzulernen, für die mein Bruder Leichtfuß in den heiligen Stand der Ehe getreten ist.«
    »Sie ist etwas ganz Besonderes, wie du sehen wirst. Und da wir gerade von außergewöhnlichen Frauen reden … Wie geht es Viv?«
    Ein bisschen störte es Lucien, dass Charles noch immer den alten Kosenamen benutzte. Es war albern, ohne Zweifel, denn er konnte Charles die Freundschaft zu Vivian weiß Gott großmütig gönnen. Schließlich war er ihr Liebhaber und würde bald ihr Ehemann sein.
    »Es geht ihr gut.«
    Am liebsten hätte er hinzugefügt, dass sie umwerfend ehrlich, beeindruckend klug und über die Maßen leidenschaftlich sei. Die ersten beiden Charaktereigenschaften kannte Charles mit Sicherheit, und die dritte ging ihn nichts an.
    Die Leidenschaft war für Lucien reserviert.
    Sein Bruder blickte ihn neugierig an. »Wenn ich Vater richtig verstanden habe, wirst

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