Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein unwiderstehliches Angebot: Roman (German Edition)

Ein unwiderstehliches Angebot: Roman (German Edition)

Titel: Ein unwiderstehliches Angebot: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Wildes
Vom Netzwerk:
sich alles so fügte.«
    »Vergiss nicht, dass er ein reicher Marquess ist und eines Tages Duke wird«, bemerkte Lily trocken. »Im Nachhinein kannst du bloß froh sein, dass du reihenweise Körbe verteilt hast. Für dich hat sich alles aufs Beste geregelt, und vielleicht kannst du ja, mit einem derart angesehenen Ehemann im Rücken, einen neuen Trend mit deinem ungewöhnlichen Hobby begründen.«
    Vivian musste lachen. »Was allerdings voraussetzen würde, dass es mehr Männer gibt wie ihn. Doch ich fürchte, er ist einzigartig.«
    »Nanu? Das klingt jetzt aber so, als seist du auf dem besten Wege, dich in ihn zu verlieben.« Lilys Stimme wurde ganz weich, und in ihren Augen blitzte Verstehen auf.
    »Tatsächlich? Dann ist mir das wohl entgangen. Oder ich weiß nicht, wie sich das anfühlt«, erwiderte sie leichthin.
    Lily schenkte einen Schluck Sherry für beide nach. »Du strahlst förmlich, meine Liebe. Allein dieser ganz besondere, verträumte Blick, sobald sein Name fällt. Sag mal, wie oft denkst du an ihn? So ungefähr hundertmal am Tag?«
    Oje. Vermutlich. Besonders seit dem denkwürdigen Picknick wollte er ihr nicht mehr aus dem Kopf.
    Nur hieß das gleichzeitig, dass sie verliebt war? Sie wusste nicht einmal sicher, ob sie es sich wünschte. Einerseits sehnte sie sich nach diesem Gefühl, und andererseits fürchtete sie, dass es sie verletzlich machte. Was nämlich würde geschehen, falls er ihre Gefühle nicht erwiderte?
    Deshalb, befand sie, war es besser, solch romantische Gedanken gar nicht erst an sich heranzulassen.
    »Ich mag ihn«, sagte sie vage, weil Lily sie nach wie vor erwartungsvoll anblickte.
    »Immerhin ein Anfang.«
    »Er ist viel mehr, als ich erwartet hätte.«
    »Inwiefern?«
    »Viel interessanter«, antwortete sie ohne langes Überlegen und war erstaunt, dass es stimmte. »Wie eine seltene Blume, die ich noch nie gesehen habe … obwohl kein Mann vermutlich gerne mit einer Blume verglichen wird.«
    »Ach Vivian«, murmelte Lily. »Ich fürchte, du verliebst dich wirklich in ihn.«

Kapitel 15
    Was für ein schöner Tag!
    Pfiff er tatsächlich eine Melodie vor sich hin? Nein, das war lächerlich. Er pfiff nicht. Auch nicht wegen des blauen Himmels und der grünen Blätter an den Bäumen, die ihn an die Augen einer gewissen jungen Dame erinnerten.
    Auf jeden Fall sehnte er den Tag seiner Hochzeit herbei. Den meisten Männern mochte es widerstreben, die Freiheit ihres Junggesellendaseins aufzugeben, ihm nicht.
    Zu verlockend war die Erinnerung an die weiche, glatte Haut, an das geflüsterte Seufzen und das seidige Gefühl ihrer Haare.
    Die erste Ahnung, dass er in Schwierigkeiten stecken könnte, kam ihm in dem Moment, als er jemanden direkt hinter sich spürte. Lucien fuhr herum, aber nicht schnell genug, um dem ersten Schlag auszuweichen. Er erwischte ihn direkt unter dem rechten Ohr, und er stolperte rückwärts. Vor Überraschung und Schmerz gleichermaßen gelähmt, fragte er sich nur, was zum Teufel da gerade passierte.
    Der zweite, kräftigere Schlag schickte ihn auf die Knie.
    Da es erst später Nachmittag war und sie sich auf einer belebten Straße in einer guten Gegend befanden, glaubte er nicht, irgendwelchen Straßendieben in die Hände gefallen zu sein. Und doch war offensichtlich genau das passiert, denn mit dem dritten Schlag versank die Welt um ihn herum in Dunkelheit.
    »Stockton hat sich unverzeihlich verspätet.«
    Vivian wusste nicht, zum wievielten Mal sie in der letzten Stunde auf die Uhr geschaut haben mochte. Sie hatte es nicht gezählt. Der vorwurfsvolle Ton in den Worten ihrer Mutter störte sie gewaltig.
    »Ich wusste nicht, dass es unverzeihlich ist, wenn man sich aus gutem Grund verspätet.«
    »In einem solchen Fall würde es die Höflichkeit gebieten, eine kurze Nachricht zu schicken.«
    »Ich habe keine Ahnung, wie sein Tagesablauf aussieht, aber vielleicht hatte er keine Möglichkeit, uns rechtzeitig in Kenntnis zu setzen.« Sie strich über den Rock ihres neuen blauen Tüllkleids und bemühte sich, die wachsende Ungeduld ihrer Mutter zu ignorieren. »Geh ruhig schon mit Vater vor, wir kommen nach. Wenigstens trefft ihr dann rechtzeitig ein.«
    Merkwürdig, wie selbstverständlich es für sie geworden war, von sich und Lucien als Einheit zu denken und zu reden. Und bald würden sie es ja vor Gott und der Welt sein.
    Und dass sie ihm bereits gehörte, das war ihr Geheimnis.
    Im Gesicht ihrer Mutter spiegelte sich Unentschlossenheit wider. »Ich habe in der

Weitere Kostenlose Bücher