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Ein unwiderstehliches Angebot: Roman (German Edition)

Ein unwiderstehliches Angebot: Roman (German Edition)

Titel: Ein unwiderstehliches Angebot: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Wildes
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nach oben, nimm dir ein paar von meinen Sachen. Das ist besser, als wenn du eigens in dein Haus fährst. Dann dauert es noch länger, bis du sie wiedersiehst.«
    Mit einem schiefen Grinsen nickte er. »Ich denke, das passt. Nur schick keinen Boten, denn ich möchte sie überraschen.«
    »Ich weiß nicht, ob das eine besonders gute Idee ist.«
    Lucien, der bereits halbwegs aus dem Zimmer war, fuhr herum. »Warum nicht?«
    Charles sah ihn ziemlich merkwürdig an. »Nun, sie ist ziemlich mitgenommen und hat mehr um dich getrauert, als du dir vorzustellen vermagst.«
    »Eins kannst du mir glauben«, sagte er grimmig. »Die Vorstellung, dass sie verwirrt, einsam und als Ziel des öffentlichen Geredes hier saß, war so ziemlich das Schlimmste an meinem kleinen Abenteuer und hat mich fast um den Verstand gebracht. Da verschwindet der Bräutigam nach der offiziellen Bekanntgabe der Verlobung urplötzlich auf geheimnisvolle Weise … Da kann ich mir lebhaft vorstellen, was so geredet wird.«
    »Du kennst Vivian«, sagte Charles. »Sie machte sich weniger Sorgen darum, was andere über sie dachten … Sie fürchtete, dich für immer verloren zu haben.«
    »Ich hätte sie niemals freiwillig im Stich gelassen, und das weißt du.«
    »Ja, und was noch viel wichtiger war: Sie wusste es ebenfalls. Und genau deshalb machte sie sich solche Sorgen.«
    Er hätte jetzt erzählen können, dass er ihretwegen todesmutig aus einem Fenster gesprungen war und sich ins Meer geworfen hatte. Und dass allein der Gedanke an sie ihn am Leben gehalten hatte, aber dafür war später noch Zeit.
    »Dann muss ich sie erst recht so schnell wie möglich sehen. Und bitte sei so nett, für mich Northfield zu informieren, dass ich zurück bin und ihn sprechen muss. Doch Vivian kommt an erster Stelle.«
    Vivian würde immer an erster Stelle kommen.
    » Ich begleite dich zu den Lacrosses. Damit du ein paar Minuten mit ihr allein sein und alles erklären kannst. Deine zukünftige Schwiegermutter ist im Moment ziemlich durcheinander.«
    Er konnte sich schon denken, wieso. Weil sie einen Skandal wegen der geplatzten Hochzeit fürchtete und weil ihre Tochter jetzt vielleicht nicht Marchioness und später Duchess würde.
    »Dann beeil dich«, sagte er, verließ rasch das Arbeitszimmer und lief mit langen Schritten zur Treppe.
    Der Leibdiener seines Bruders, offenbar bereits über seine Rückkehr informiert, erwartete ihn im Wohnzimmer von Charles’ Apartment. Er strahlte ihn erfreut an. »Willkommen daheim, Mylord.«
    »Danke, Despers. Es tut gut, wieder hier zu sein.«
    »Ich habe nach heißem Wasser schicken lassen.«
    »Dafür danke ich Ihnen ebenfalls.« Er schlüpfte aus der geliehenen Jacke und wusste nicht, ob er wirklich noch ein Bad nehmen sollte. Zu sehr brannte er darauf, Vivian zu sehen. Wenn man dem Tod so nahe gewesen war wie er, spornte einen das an, das Leben zu umarmen.
    »Suchen Sie Kleidung heraus, die Ihres Erachtens passend ist für einen Mann, der von den Toten auferstanden ist«, sagte er trocken und entledigte sich der Krawatte. »Dies dürfte der wichtigste Besuch meines Lebens werden.«

Kapitel 24
    Es war eine Erleichterung, nicht länger irgendwelche Ausreden erfinden zu müssen, weshalb sie oft so müde war. Und nachdem ihre Eltern Bescheid wussten, brauchte sie überhaupt keine Rücksichten mehr zu nehmen.
    Als jemand an ihre Tür klopfte, ruhte sie sich gerade ein bisschen aus, bevor sie sich für die Rückfahrt nach Kent rüstete.
    »Miss Vivian?« Das Klopfen erklang erneut, diesmal energischer.
    »Was ist los?« Sie wurde langsam munter und setzte sich auf.
    »Ihr habt einen Besucher.«
    Zweifellos Charles. Seit ihrer Ankunft in London schaute er jeden Tag kurz vorbei. »Ich bin gleich unten.«
    »Ihr solltet Euch beeilen.«
    War mit dem Duke etwas passiert?, schoss es ihr durch den Kopf. Schließlich musste man inzwischen ständig mit dem Schlimmsten rechnen. Sie stand auf und überprüfte ihre Frisur, steckte einzelne Strähnen wieder fest und strich ihr Kleid glatt. Als sie nach unten ging, wappnete sie sich innerlich für eine weitere Hiobsbotschaft.
    Zwei Herzschläge dauerte es, bis sie den Besucher erkannte. Nein, es war nicht Charles, der da am anderen Ende des Salons zum Fenster hinausschaute, sodass sie nur seinen Rücken sehen konnte. Auch wenn er ihm sehr ähnlich sah …
    Lucien?
    War das möglich?
    Ihre Eltern saßen schweigend da, und die Spannung im Zimmer war fast mit Händen greifbar.
    In dem Moment drehte er

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