Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein unwiderstehliches Angebot: Roman (German Edition)

Ein unwiderstehliches Angebot: Roman (German Edition)

Titel: Ein unwiderstehliches Angebot: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Wildes
Vom Netzwerk:
nickte deprimiert. »Trotzdem muss ich zurück nach London und mit meinen Eltern sprechen. Da du die Wahrheit bereits erraten hast, wird es vermutlich höchste Zeit. Ich weiß, wie sehr du dich nach Charles sehnst, aber kannst du so lange hierbleiben? Damit jemand von der Familie hier nach dem Rechten schaut?«
    Ihre erste Reaktion war abzulehnen. »Der Duke mag mich nicht.«
    »Da tust du ihm meiner Meinung nach unrecht.« Vivian schüttelte den Kopf. »Er kennt dich einfach nicht. Er und ich, wir teilen die Passion für Pflanzen … Euch beide hingegen verbindet die Liebe zu Charles. Das müsst ihr euch beide klarmachen, denn ja, der Duke liebt auch seinen jüngeren Sohn, obwohl der das nicht immer wahrhaben will. Und dann darfst du nicht vergessen, dass er generell seine Zuneigung nicht so ohne Weiteres offen zeigen kann. Aber über deine Neuigkeiten wird er sich bestimmt riesig freuen.«
    »Ich bleibe«, stimmte Louisa schließlich zu. »Wenn du versprichst, meinen Mann mit nach Hause zu bringen.«
    Vivian nickte. »Abgemacht … Die beiden sollten sich endlich gründlich aussprechen, bevor es zu spät ist. Es müsste schließlich möglich sein, in einer solchen Situation, die allen Beteiligten eine Menge abverlangt, alte Missverständnisse aus dem Weg zu räumen. Ich verspreche dir jedenfalls, Charles mitzubringen, und wenn ich ihn mit Laudanum betäuben und einen Lakaien bestechen muss, damit er ihn in die Kutsche trägt.«

Kapitel 23
    Das Schiff durchschnitt das Wasser. Die See war nicht rau, doch es wehte eine steife Brise. Lucien lehnte an der Reling und genoss den scharfen Wind und die salzige Luft.
    Seit seiner Gefangenschaft wusste er so simple Dinge zu schätzen wie Wärme und Licht. Nie wieder würde er Sonnenschein als etwas Selbstverständliches betrachten.
    Colonel Landscomb hatte sich als ein sehr kompetenter Helfer entpuppt und die Weiterreise zur Insel sowie die Anschaffung anständiger Kleidung organisiert.
    Und jetzt befand er sich auf dem Weg nach Hause …
    Noch etwas anderes hatte Lucien vorher nie wirklich begriffen, nämlich wie viel England ihm bedeutete. Seit der Entführung war das anders. Er freute sich auf seine Heimat und noch mehr auf die Menschen, die er liebte. Auf seinen Vater, auf Charles und natürlich aufVivian, die sein Leben so sehr bereicherte.
    Er musste außerdem schleunigst Northfield warnen, dass er in größter Gefahr schwebte. Inzwischen wusste er durch einen Freund des Colonels, der diskret Erkundigungen eingezogen hatte, mehr über seine Entführer. Artemis’ richtiger Name lautete Hoffman, und er hatte auf Menorca im vergangenen Jahr eine Villa gemietet. Dann war er plötzlich abgereist, wenn man der Dienerschaft glauben durfte.
    »Mylord, der Kapitän lädt Euch heute Abend wieder zu sich zum Essen in die Kabine ein.«
    Diese Reise verlief äußerst angenehm. Es gab Wein und gutes Essen, ein bequemes Bett. »Ich nehme die Einladung an«, sagte er und nickte Terrance, dem Ersten Maat, knapp zu. »Was bleibt mir schon anderes übrig?«
    »Aye, ein Londoner Ballsaal ist das nicht«, stimmte der junge Mann eifrig zu. »Aber Ihr seid ja bald wieder daheim, Mylord. Noch ein Tag, nicht länger. Das Wetter ist günstig, bei so einer steifen Brise machen wir ganz schön viel Fahrt.«
    Zur Hölle mit der feinen Gesellschaft.Die Ballsäle Londons interessierten ihn am wenigsten.
    »Ich will einfach nur mein Leben zurückhaben«, murmelte er und schaute hinaus auf die glitzernden Wellen.
    Das Gespräch verlief wie erwartet. Vivian saß sehr aufrecht da und wartete auf die Reaktion der Eltern. Die Miene ihres Vaters war starr und streng, die ihrer Mutter fassungslos.
    »Wie ist das denn möglich ?«
    Es war entsetzlich. Und das an einem so wunderschönen Tag, den man eigentlich im Garten verbringen sollte. Aber es half nichts, sie musste es ihren Eltern sagen, denn schon bald würde man es sehen.
    »Lucien und ich …«
    »Wir wissen, wie das geht«, unterbrach ihre Mutter sie mit hysterischer Stimme. »Du solltest mich nicht für dumm verkaufen. Was hast du dir nur dabei gedacht? Lieber Gott, das ist … entsetzlich, unausdenkbar!«
    »Ich wollte euch nicht die Mechanismen erklären«, erwiderte Vivian hitzig und musste sich zusammennehmen, um nicht in Tränen auszubrechen. »Ich meinte damit, dass Lucien und ich schließlich innerhalb einer Woche geheiratet hätten. Normalerweise. Es steht dir frei, mich zu verurteilen, doch es ist nun mal passiert, und ehrlich gesagt bin

Weitere Kostenlose Bücher