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Ein unwiderstehliches Angebot: Roman (German Edition)

Ein unwiderstehliches Angebot: Roman (German Edition)

Titel: Ein unwiderstehliches Angebot: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Wildes
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sich zu ihr um, als habe er ihre Anwesenheit gespürt. Oder hatte er gehört, wie sie leise nach Luft schnappte?
    »Vivian.«
    Sie stand wie angewurzelt, schien unfähig, sich zu bewegen. Träumte sie wie so oft in den letzten Wochen? Verloren in einer Welt, in der sie ihn mit der Macht ihrer Gedanken heraufbeschwor. In der sie sich einbildete, dass er heimkehrte …
    Nein, es war kein Traum. Schon stürzte er auf sie zu, durchquerte den Raum, zog sie in seine Arme. Und obwohl sie nicht allein waren, lag sein Mund plötzlich auf ihrem, heiß und gierig, und seine Arme umklammerten sie so fest, dass es ihr den Atem raubte.
    Ihre Hände glitten über die Konturen seiner Schultern, während sie sich küssten. Sie spürte Muskeln und Knochen, und als er den Kopf hob, lachte und weinte sie vor Glück. Seine Fingerspitzen tupften die Tränen von ihren Wangen. »Es tut mir so unendlich leid«, flüsterte er ihr ins Ohr. »Es war nicht meine Entscheidung, so lange fort zu sein. Aber ich entschuldige mich dennoch dafür.«
    »Versprich mir nur, dass es kein Traum ist. Wo warst du bloß so lange? Was ist passiert?«
    Sie stellte automatisch diese Fragen, obwohl die Antwort sie kaum interessierte. Jedenfalls nicht, solange er sie in den Armen hielt.
    Luciens Mund fuhr über ihre Schläfe. »Das weiß ich selbst nicht so genau, wenn ich ehrlich bin. Ich verspreche dir jedoch, dass ich später alles erkläre.«
    Er sah immer noch großartig aus, fand sie, obwohl er sichtlich dünner geworden war und eine Narbe im Gesicht hatte. Etwas Dramatisches musste ihm zugestoßen sein. Aber er lebte!
    Atemlos sagte sie: »Ach, alles ist mir egal. Hauptsache, du bist hier, Lucien, und bist am Leben.«
    »Charles sagte mir, du seist gerade erst aus Kent zurückgekehrt. Erzähl mir, wie geht es meinem Vater?«
    Sie berührte seine Wange und fuhr über die rote Narbe, als wäre niemand außer ihnen im Raum.
    »Sein Husten hat sich verschlechtert.«
    »Es ist nicht leicht, sich mit dem Gedanken anzufreunden … Ich habe hier noch einiges zu erledigen und würde dann morgen gerne nach Kent reisen. Geht das?«
    Zusammen? Ja, solange sie gemeinsam reisten, durfte er alles von ihr verlangen. Nur nicht, dass sie sich gleich wieder trennten. »Ich habe ohnehin bereits meine Abreise geplant«, erklärte sie. »Wir können noch heute Nachmittag fahren.«
    Am liebsten hätte sie ihm erklärt, warum sie überhaupt in London war, aber unter vier Augen. Sie freute sich darauf, ihm von dem Kind zu erzählen, brauchte allerdings eine kleine Zeit der Vorbereitung. Sie hatte schließlich kaum noch damit gerechnet, dass ihr dieses Glück zuteilwürde.
    Und deshalb wünschte sie sich einen besonderen, einen sehr privaten Moment, in dem sie ihm die freudige Nachricht überbrachte. Diesen Augenblick wünschte sie nur mit ihm zu genießen.
    »Ihr fahrt erst, nachdem Ihr meine Tochter geheiratet habt.« Vivians Mutter erhob sich resolut. Ihre Stimme klang eisig. »So bald wie möglich übrigens, Lord Stockton. Ich bestehe darauf.«
    »Ich versichere Euch, ich bin nicht absichtlich ferngeblieben, und an meiner Absicht, Vivian zu heiraten, hat sich nie etwas geändert«, sagte er und ließ sie los. Vivian sah, wie sein Gesicht sich verhärtete. »Allerdings scheint es mir dringlicher, zuerst nach meinem Vater zu sehen.«
    Lady Lacrosse wandte sich an ihren Mann und stieß ihn wütend an: »Edwin.«
    »Ich werde die beiden begleiten.« Vivians Vater stand auf und rückte seine Krawatte zurecht. »Ich bin deiner Meinung, meine Liebe, verstehe jedoch Lord Stockton genauso. Ich schicke eine Nachricht, sobald alles geregelt ist.«
    Für einen Mann, der sich unter Pflanzen wohler fühlte als unter Menschen, konnte er recht praktisch denken und handeln, fand Vivian.
    »Ich glaube nicht …«, versuchte ihre Mutter einzuwenden.
    »Du bist nicht innerhalb eines Tages reisefertig.« Sir Edwins Stimme klang entschlossen. »Wir reisen sofort ab. Vivian hat bereits gepackt, und der Marquess dürfte nicht allzu lange brauchen.«
    Obwohl sie und ihr Vater nicht immer einer Meinung waren, liebte sie ihn in diesem Moment. »Das klingt perfekt«, sagte sie dankbar.
    Lucien spürte die Spannungen, auch wenn er deren Ursache nicht kannte. Rasch warf er ihr einen fragenden Blick zu. »Mir soll es nur recht sein, so schnell wie möglich abzureisen.«
    Charles, der die ganze Zeit schweigend in einem Sessel vor dem kalten Kamin gesessen hatte, murmelte unbehaglich: »Louisa ist bestimmt

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