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Ein Vampir für alle Fälle

Ein Vampir für alle Fälle

Titel: Ein Vampir für alle Fälle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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Flaschen in der Mikrowelle angewärmt hatte, ging ich wieder an ihren Tisch. Ihre Anwesenheit hätte keinen Wirbel verursacht, wenn an diesem Abend nicht Arlene und ihre beiden Freunde in der Bar gewesen wären.
    Sie höhnten auf unmissverständliche Weise, als ich Pam und Eric die Flaschen auf den Tisch stellte. Und es fiel mir schwer, meine Kellnerruhe zu bewahren, während ich die beiden Vampire fragte, ob sie Gläser für ihre Getränke wollten.
    »Ich trinke aus der Flasche«, sagte Eric. »Könnte sein, dass ich sie brauche, um noch jemandem den Schädel einzuschlagen.«
    So, wie ich Erics gute Laune spürte, empfand Eric meine Beunruhigung.
    »Nein, nein, nein«, flüsterte ich, damit mich die anderen nicht hören konnten. »Seid bitte friedlich. Wir haben schon genug Krieg und Tote gehabt.«
    »Ja«, stimmte Pam zu. »Heben wir uns das Töten für später auf.«
    »Ich freue mich ja, dass ihr hier seid, aber ich habe viel zu tun heute Abend«, sagte ich. »Wollt ihr nur mal andere Bars besuchen, um neue Ideen fürs Fangtasia zu kriegen, oder kann ich etwas für euch tun?«
    »Wir können etwas für dich tun.« Pam lächelte die beiden Kerle mit den T-Shirts der Bruderschaft der Sonne an, und da sie ein klein wenig wütend war, sah man ihre Fangzähne. Ich hoffte, dass dieser Anblick die beiden einschüchtern würde, doch weil sie Arschlöcher ohne einen Funken Verstand waren, stachelte es ihren Eifer nur an. Pam trank ihr Blut aus und leckte sich genüsslich über die Lippen.
    »Pam«, presste ich zwischen den Zähnen hervor. »Herrgott, mach's doch nicht noch schlimmer.«
    Pam lächelte mich flirtend an, nur um noch eins draufzusetzen.
    Eric sagte: »Pam«, und sofort schwand alle Provokation, auch wenn Pam ein wenig enttäuscht wirkte. Sie setzte sich aufrechter hin, faltete die Hände im Schoß und kreuzte die Beine an den Knöcheln. Keiner hätte unschuldiger oder sittsamer aussehen können.
    »Danke«, sagte Eric. »Liebes - ich meine dich, Sookie -, Felipe de Castro ist so beeindruckt von dir, dass er uns angewiesen hat, dir offiziell unseren Schutz anzubieten. Das ist eine Anweisung, die nur der König erteilen kann, und es ist ein bindender Pakt. Du hast ihm einen solchen Dienst erwiesen, dass er darin die einzige Möglichkeit sieht, seine Schuld zu begleichen.«
    »Dann ist das also eine große Sache?«
    »Ja, Liebes, eine sehr große Sache. Es bedeutet, dass wir verpflichtet sind, dir unter Einsatz unseres eigenen Lebens zu helfen, wenn du uns um Hilfe bittest. So ein Versprechen geben Vampire nicht oft, da uns unser Leben immer lieber wird, je länger wir leben. Auch wenn man annehmen könnte, dass es gerade andersherum wäre.«
    »Ab und zu gibt es auch mal einen, der nach einem langen Leben in die Sonne treten will«, sagte Pam, als wollte sie die Dinge ein wenig zurechtrücken.
    »Ja«, meinte Eric stirnrunzelnd. »Ab und zu. Aber der König erweist dir damit eine große Ehre, Sookie.«
    »Wirklich sehr nett von euch, dass ihr diese Nachricht persönlich überbracht habt, Eric, Pam.«
    »Natürlich hatte ich auch gehofft, die schöne Amelia hier anzutreffen.« Pam lächelte leicht anzüglich. Vielleicht war ihre Affäre mit Amelia doch nicht allein Erics Idee gewesen.
    Ich lachte laut auf. »Oh, die hat heute Abend über eine ganze Menge nachzudenken.«
    Da meine Gedanken um das Schutzangebot der Vampire kreisten, hatte ich nicht bemerkt, dass der kleinere der beiden Sonnenbrüder sich uns näherte. Jetzt lief er so dicht an mir vorbei, dass er mich an der Schulter anrempelte und absichtlich zur Seite stieß. Ich taumelte, ehe ich mein Gleichgewicht wiedergewann. Nicht jeder in der Bar hatte es mitbekommen, doch ein paar der Stammgäste schon. Sam kam hinter dem Tresen hervor, und Eric war bereits aufgestanden, als ich mich umdrehte und dem Arschloch mit aller Kraft mein Tablett auf den Kopf donnerte.
    Jetzt taumelte er selbst ein bisschen.
    Wer den Vorfall mitbekommen hatte, applaudierte. »Richtig so, Sookie!«, rief Catfish. »Hey, du Wichser, lass die Kellnerin in Ruhe!«
    Arlene war vor Wut rot angelaufen und explodierte fast. Sam ging zu ihr und murmelte ihr etwas ins Ohr. Jetzt wurde sie sogar knallrot und starrte ihn finster an, hielt aber den Mund. Der größere Sonnenbruder trat zu seinem Kumpel und verließ mit ihm zusammen die Bar. Keiner der beiden sagte ein Wort (keine Ahnung, ob der Kleine überhaupt sprechen konnte ), aber sie hätten genauso gut »Ihr werdet noch von uns

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